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Manchmal frisst mich die Trauer auf. Die Wut und die Angst die sich in meinen Schädel bohren und tiefe, blutige Wunden hinterlassen. Meine Sicht verschwimmt und Tränen fließen meine Wangen hinunter. Gedanken drehen sich plötzlich um Tod, meinen Körper, all die Fehler, die ich jeh gemacht habe, und vermischen sich zu einem unendlichen Strudel aus Dunkelheit der jegliche Farbe aus meinem Blickfeld raubt. Zitternd liege ich dann unter der Bettdecke und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Atmen. Denken. An schöne Dinge.

Manchmal muss ich mich zusammenreißen nicht plötzlich irgendwo spontan einen Nervenzusammenbruch zu bekommen und heulen auf dem Boden zusammenzubrechen. Die Gesellschaft von anderen wird mir zuwider, Berührungen Ekeln mich an.
Aber dann gibt es die Zeiten, die Momente, in denen ich fröhlich durch die Gänge unserer Schule laufe, meine Freunde nach Umarmungen frage, einfach weil ich manchmal welche brauche, und als lebensfroh, aber etwas respektlos, gesehen werde. Vielleicht sogar als eine Art Klassenclown, oder zumindest als jemand der permanent unnötige Dinge sagt und immer etwas abwesend wirkt.
Leute die mich besser kennen wissen, dass ich nichts und doch alles aufeinmal bin.

"Du bist irgendwie Depri, aber lustig verpackt. Depressionen in Schokolade!"

Und wenn ich dann heulend auf der Klassenfahrt in der Toilette  zusammenbreche und sich der Rand des Waschbeckens von meinem dunklen Blut rot färbt, ich schreie und weinen, mir Sorgen um die Person mache, die mir auf dieser Welt am wichtigsten ist, interessiert es jeden einen Scheißdreck.
Jedes Versprechen, für mich da zu sein, wird plötzlich in den Wind geworfen, nur mit der simplen Begründung, dass ich ja bescheid sagen muss wenn es mir schlecht geht.
Was soll ich sagen?
"Hey, ich ekel mich vor mir selbst wenn ich in den Spiegel schaue und bin emotional komplett überfordert wenn ich das Wort 'Tod' höre, wie ist dein Tag bist jetzt so?"
Kurze Atempause.
"Übrigens habe ich gerade den Drang mir weh zutun, egal wie, also wenn es dich nicht stört..."

Nein.

Es ist nicht einfach über Gefühle zu sprechen, vorallem nicht mit der Person die sie verursacht.
Ich zeige Bilder, von Mädchen in bunten pride flag Kleidern.
"Warum trägst du sowas nicht!?"
Ich glaube nicht, dass so etwas mir stehen würde.
"Nehm ab"
Was?
Und dann erzählt sie mir im selben Atemzug, wie fett sie selbst ist, und dass sie schon wieder einen kleinen Bauch bekommen hat. Stark untergewichtig, isst aber trotzdem viel und vorallem gesund.
Meine beste Freundin.

Das ich schon seit Monaten versuche, überhaupt nichts mehr zu essen und mir trotzdem jedes Mal wenn ich auch nur etwas ansehe, vorgeworfen wird, dass ich mehr auf mein Gewicht achten sollte, wird natürlich außer acht gelassen.
Meine Mutter.

Selbst wenn ich heulend neben ihr liege, interessiert es sie einen Dreck. Sie ist keine schlechte Person, sie weiß anscheinend nur einfach nicht mit mir umzugehen.
Das ist trotzdem kein Grund mich so zu behandeln wie sie es tut.

Aber das ist egal.

Am Ende ist alles egal.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 24, 2018 ⏰

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Randome Shit - Thoughts of a CrazyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt