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Nach der letzten Stunde ging ich zu meinem Schließfach, um meine Bücher drin zu verstauen.

Im Augenwinkel sah ich, dass jemand den Schließfach links neben meinem öffnete. Dann verschwand die Person hinter der Tür des Schließfachs. Ich schloss meins und wollte gerade gehen, als man mich aufhielt. "Hey, du bist die neue. Stimmt's?", sagte eine männliche Stimme. Ich drehte mich um, um der Person ins Gesicht zu sehen. Es war Montgomery. "Ja.", antwortete ich knapp.

Er schloss sein Schrank und gemeinsam liefen wir aus der Schule.

"Was führt dich mitten im Schuljahr hierher?", fragte er. "Ein Neustart. "

Er sah mich fragend an. "War es da, woher du kommst nicht schön?"

"Havanna. Es war sehr schön. Aber mein Vater starb da vor wenigen Wochen. Meine Mutter dachte deshalb eine Kleinstadt außerhalb von Lateinamerika wäre gut für ein Neustart. Da war es anders ohne mein Vater.", antwortete ich.

"Das mit deinem Vater tut mir Leid.", sagte er. "Übrigens, bin ich auch Latino. Kolumbianer.", lenkte er ab. "Ich hab noch gar nicht gefragt, wie du heißt. Ich will den vollen Namen hören.", sagte er grinsend.

"Isabella Adora Garcia.", antwortete ich ebenfalls grinsend. "Montgomery de la Cruz. Aber Monty reicht."

"Bei mir reicht auch einfach Bella.", sagte ich.

"Wann meinte ich, dass ich deinen ersten Namen verwenden werde? Adora gefällt mir mehr.", grinste er.

Wir waren bereits auf dem Parkplatz. "Bitte nicht. Niemand nennt mich so.", sagte ich lachend.

"Gut, dann bin ich eben der einzige.", grinste er.

Ich kniff die Augen zusammen. "Versuchst du gerade zu flirten?", fragte ich grinsend. "Adios, Adora.", bekam ich als Antwort. Dann verschwand er. Ich lachte leise vor mich hin und lief auf mein Auto zu. Er wirkt ziemlich nett.

Mit dem Gedanken fuhr ich nachhause. "Bin wieder da!", schrie ich durch die Wohnung. "Und wie war dein erster Schultag?", fragte meine Mutter aufgeregt, als ich die Küche betrat. "Gut. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. War immer hin mein erster Schultag.", erklärte ich.

"Hast du Freunde gefunden?", fragte sie interessiert. Ich nickte. "Hailey, Sheri und am ende des Tages Montgomery."

Sie setzte sich an den Tisch. "Ein Junge. Wie ist er?", sie zwinkerte mir zu. "Wir sind nur Freunde. Aber er ist nett.", sagte ich. Skeptisch hob sie eine Augenbraue. "Ok. Er ist süß. Laut Hailey und Sheri jemand der sehr reizbar ist und auf Angriff geht. Und Kolumbianer.", erzählte ich alles was ich bis jetzt über ihn weiß.

Wir redeten noch etwas über meinen Schultag, bevor ich in mein Zimmer ging. "Ah, Mamá! Hailey kommt gleich.", teilte ich mit, während ich die Treppen hochlief. In meinem Zimmer angekommen, schloss ich die Tür. Wie auf Stichwort klingelte mein Handy.

"Hallo?", fragte ich.

"Hi, Adora.", sagte eine raue, aber angenehme Stimme. Monty.

In dem Moment betrat Hailey das Zimmer. Fragend sah sie mich an.

"Monty, woher hast du meine Nummer?", fragte ich.

Hailey sah mich überrascht und breit grinsend an. Sie flüsterte: "Mach den Lautsprecher an."

Was ich auch tat. "Ich bin gut im recherchieren.", man hörte, dass er grinste.

"Sollte ich mir Sorgen machen?", fragte ich grinsend.

Er lachte. "Nein, ich bin nicht so einer, der mit Fernglas vor deinem Fenster hockt."

"Hoffe ich doch.", lachte ich. "Naja, so in der Art.", sagte er lachend.

Hailey und ich sahen verwirrt einander an. "Was?", hackte ich nach.

"Dein Zimmer hat ein Balkon, oder? Mit Rosenranken um das Geländer?"

"Ja?", sagte ich eher fragend. "Komm auf den Balkon.", befahl er. Hailey sah noch überraschter aus, als vorher. Schnell lief ich auf mein Balkon und sah runter. Monty war da. Eine Hand hielt sein Handy ans Ohr, mit der anderen winkte er lächelnd. "Woher weißt du wo ich wohne?", fragte ich, als ich auflegte.

Er grinste frech. "Wie gesagt. Ich bin gut im recherchieren.", antwortete er und warf dabei seiner Arme in die Luft.

Hailey kam nun auch auf den Balkon. Als Monty sie sah verging ihm das Lächeln. "Weißt du was? Ich schreibe dir später?", sagte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich lachte, bevor er verschwand. "Na dann. Adios, Adora. Hailey.", er nickte Hailey grinsend zu. Anschließend verschwand er.

Hailey und ich betraten wieder mein Zimmer. "Waaas?", fragte sie aufgeregt. "Unsere Schließfächer sind nebeneinander. Wir haben uns da nach der letzten Stunde kennengelernt."

"Und er nennt dich Adora.", sagte sie begeistert. "Ich weiß. Ich hab ihm gesagt, dass er das lassen soll, da das niemand tut. Er nennt mich trotzdem so, da er der einzige sein will.", erklärte ich. "Wie süß.", sagte sie fast geistesabwesend. "Hast du Interesse an ihm? Denn er offensichtlich an dir.", fragte sie mich. "Weiß nicht. Vielleicht. Er ist süß.", sagte ich.

Sie begann zu quitschen. "Kommen wir zu dir. Was war auf der Party gestern mit Jeff Atkins, was Sheri angedeutet hat."

Nun seufzte sie. "Ich war betrunken und habe mit einer Gruppe "7 Minuten im Himmel" gespielt. Das Jeff mitspielt, habe ich nicht bemerkt. Ich sollte also mit Jeff in den Schrank. Er hat mich kurz geküsst und ich hab ihn dann...naja... stürmischer geküsst. Letztendlich haben wir im Schrank rumgemacht. Er denkt ich kann mich nicht erinnern, und das ist auch gut so."

"Und er steht offensichtlich auf dich. Wieso magst du ihn nicht? Wir haben heute kurz geredet. Er sitzt in Mathe neben mir und scheint ziemlich nett zu sein.", sagte ich.

"Weil er arrogant und hochnäsig ist. Außerdem hält er sich für was besseres."

"Meinst du.", stellte ich fest und hob eine Augenbraue. "Meine ich.", erwiderte sie. Wir beide begannen zu lachen. "Ah, bevor ich es vergesse. Ich soll dich von Sheri fragen, ob du den Cheerleadern beitreten willst. Sheri ist der Kapitän.", öffnete sie ein neues Thema. "Klar. Macht sicher Spaß."

"Gut, dann gebe ich dir ihre Nummer, und du schreibst ihr später.", sagte sie, als sie ihr Handy rausholte.

*****

Es war mittlerweile 23:30 Uhr. Meine Mamá schlief bereits, was ich nicht konnte. Die Müdigkeit packte mich nicht. Eine Nachricht beschäftigte mich. Sie war von Monty, dessen Nummer ich vergessen habe einzuspeichern. Ich tat es, und las dann die Nachricht.

~Hey, Adora. :) Wach?

~Jap :)

Antwortete ich

~ Jetzt ernsthaft. Wie hast du meine Nummer bekommen, und herausgefunden wo ich wohne??

Fragte ich anschließend.

~Tjaaa...Rate. ;)

Ich lachte leicht.

~Du bist'n Stalker! haha.

~Bullshit.

~Sag, oder ich block dich.

Schrieb ich mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

~Na gut. Ich hab vergessen nach deiner Nummer zu fragen. Also bin ich ins Sekretariat gegangen.

Da habe ich dann gesagt, dass ich dir Blätter vorbei bringen muss und deine Nummer brauche um zu fragen, wo du wohnst. Dann habe ich so getan, als hätte ich angerufen und behauptet, dass du nicht rangehst. Sie haben dann nachgesehen und mir gesagt wo du wohnst.

~Raffinierter Stalker! Hahahahaha. Aber warum hast du nicht wirklich angerufen und gefragt? Und das mit dem Balkon?

~Ich wollte dich überraschen und hab dich durchs Fenster gesehen.

Erklärte er knapp.

~Na dann...Ich hau mich auf's Ohr. Gute Nacht.

~Gute Nacht.

"You reassure me" (Montgomery de la Cruz FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt