Regen

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Es ist dunkel. Nur leichte Flecken am so vergangenen Himmel, die mir ins Auge fallen.
Niemand ist hier, außer ich und ich genieße diese ruhe. Kein Krach. Nur ab und zu ein Auto, dass die nasse Landstraße entlang fährt.

Weit entfernt höre ich ein tiefes Grollen, so tief, dass es wie ein Murmeln in der Menschenmenge wirkt. So tief, dass es mächtig wie es ist in mir etwas auslöst. Fast wie Ausgeglichenheit.
Ich rieche den intensiven Geruch des Regens, der mir in die Nase steigt.
Das Donnern füllt die Luft wie eine Bassgitarre, melancholisch, klar und doch dumpf wie dahin gehaucht. Wie leise Trommelschläge, die auf etwas größeres aufmerksam machen sollen.

Jetzt setzt der Regen ein. Kleine Schnüre die durch das Bild fallen und mein Gesicht benetzen. Zarte Berührungen und leichtes plätschern auf den Boden. Kleine Tropfen klatschen Laut auf die Steine, wie Knallerbsen. Wieder höre ich ein Grollen. Ich atme in ein Gähnen mit geschlossenem Mund. Es rauscht leicht im Ohr und ich schließe die Augen. Ein Leuchten ist durch meine Augenlider zu sehen und wieder höre ich das Grollen.
Der Regen wird zusehends stärker. Ich spüre den Wind auf meiner Haut. Ich beobachte die Tropfen die auf die Grashalme patschen, der Halm sich biegt und zurück schnappt, wenn der Tropfen zum Boden geronnen ist. Es ist wie ein Knistern auf den Steinplatten. Ein weiterer Blitz der durch den pechschwarzen Himmel zuckt. Ich lasse das warme Wasser meine Haare hinabtropfen. Ich sinke nieder, lasse mich von dem Regen ganz und gar durchnässen, und liege weinend auf dem Boden. Das Grollen wird lauter und kommt näher. Ich schluchze und Rolle mich zusammen. Ich übertöne noch das Rauschen des Niederschlags. Ich sehe einen Blitz und darauf höre ich das Donnern. Ich setze mich auf, wischen die Tränen weg und lächle himmelwärts. ,, Ich komme." Im nächsten Moment ist mir extrem heiß, schlimmer als jede Brandwunde, aber es schmerzt fast nicht, denn kaum habe ich es gefühlt, steige ich auf und sehe dein Gesicht. Unter mir nur das feuchte Gras und mein Körper, aber ich sehe weg, lächle dich an und nehme deine Hand.

Gedankenfetzen und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt