1.Kapitel

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Sadie's P.o.V.:

"Sadie du kleines Dreckstück, wo steckst du?" schrie Mein betrunkener Vater durchs Haus. Ich wusste was kommen würde, und hatte mich langsam daran gewöhnt.

Ich lief nach unten, wo er mitten im Flur stand und auf mich zu torkelte. "Du kleines Miststück, machst das Haus gefälligst sauber und holst mir später Alkohol!" schrie er mich an und dann traf seine Hand vollerwucht gegen meinen Kopf, so daß dieser zur Seite flog und ich mit dem Kopf gegen die Wand knallte.

Sternchen tanzten vor meinen Augen und etwas warmes lief meine Stirn hinunter, was ich als Blut identifizierte. "HAST DU VERSTANDEN?!" brüllte er. "Ja."sagte ich leise und er wandte sich von mir ab.

Ich sackte zusammen und saß einige Minuten einfach so da. Dann lief ich schnell nach oben und versorgte die Platzwunde an meinem Kopf.
Das Haus hatte ich bereits geputzt, und jetzt musste ich in die Schule, wo der ganze Horror weiter ging.

Freunde hatte ich keine, ebenso keine andere Familie außer meinem Erzeuger, den ich über alles hasste. Sie behandelten mich alle gleich.

Ich wusste nicht mal wie ich das ganze aushielt. Mein größtes Problem waren, aber jetzt nicht meine Mitschüler, sonder wie ich an den Alkohol kommen sollte.

Ich war nun mal erst achtzehn, und sah jung und unschuldig aus. Nie im Leben würde man mir Alkohol verkaufen. Sonst müsste ich das auch nicht, da er immer etwas da hatte.

Außerdem konnte ich nicht in unseren Stammsupermarkt gehen, denn dort kannten mich alle. Ja es gab auch Menschen die nett zu mir waren. Aber mehr die mich hassten.

Liebe hatte ich noch nie bekommen, bin niemandem. Meine Welt bestand nur aus Hass, Wut, Trauer und Schmerz.
Liebe hatte hier kein Platz.

In der Schule warteten bereits Hannah, Tyler und der Rest der Truppe. Sie waren die, welche damit angefangen hatten, auf mir herum zu hacken. Jetzt würden sie sogar des öfteren gewalttätig.

So auch heute, denn sie kamen einfach auf mich zu und fingen an auf mich einzuprügeln. Ich bekam Tritte in den Bauch und Schläge auf dem Rest meines Körpers. Kraftlos ließen sie mich zurück und ich schleppte mich mit Schmerzen zum Unterricht.

Die Lehrer wussten was die anderen mit mir machten, doch mischten sich da nicht ein. Deswegen passierte es jeden verdammten Tag.

Nach der Schule schleppte ich mich mühsam zum Supermarkt, der 7 Kilometer entfernt von der Schule war. Dort kannte mich keiner, doch auch wenn nicht, würde ich es nie im Leben schaffen den Alkohol auch wirklich zu bekommen.

Im Supermarkt schnappte ich mir sofort zwei Flaschen Jack Daniels, und noch anderes Zeugs was er immer trank.
Das ging so seitdem Mom tot war. Er kam einfach nicht damit klar und ließ alles an mir aus.

Im Laden herrschte Ruhe, ich war wohl die einzige Kundschaft momentan. Mit den Flaschen lief ich zur Kasse, wo mich der ältere Kassierer sofort skeptisch ansah.

"Dürfte ich Ihren Ausweis sehen Miss?" fragte er und sah mich abwartend an. Mist ich wusste doch das es nicht klappen würde!

"Ähm den hab ich vergessen." murmelte ich. "Kein Ausweis, kein Alkohol..."meinte er doch wurde von einer Person hinter mir unterbrochen.

"Sie gehört zu mir."meinte dieser jemand. Ich drehte mich leicht um und sah hoch in zwei wunderschöne blaugrüne Augen.

"Achso das wusste ich nicht."zitterte der Mann plötzlich unbeholfen. Verwirrt aber dankbar, sah ich den unbekannten, Typen mit den unglaublichen Augen an.

"Das macht dann $89.63."sagte der Mann und ich reichte im Rasch den $100 Schein. Er packte die Flaschen ein und gab mir mein Rückgeld.

Bevor ich jedoch verschwinden konnte, meinte der unbekannte noch:"Warte kurz draußen auf mich." Ich nickte kurz und lief mit den Tüten nach draußen.

Wenige Minuten später kam er dann. "Danke." sagte ich und lächelte leicht. Leicht überrascht schaute er mich an.

"Äh... Ach nichts zu danken." sagte er. "Ich bin Sadie." stellte ich mich vor. "Dexter." erwiderte er und sah mich eindringlich an.

"Na dann Dexter, ich hab was gut bei dir, denn wie sagt man so schön man trifft sich immer zwei mal im Leben." lächelte ich und verschwand schnell um die Ecke.

Es war bereits am dunkel werden als ich Zuhause ankam.
"Ich bin wieder da und hab den Alkohol." rief ich und sofort kam er ins Zimmer getorkelt. "Wieso hat das so lange gedauert!" rief er wütend.

"I-i-Ich musste zu einem anderen Supermarkt." stotterte ich. Er riss mir die Tüten aus den Händen und schaute hinein. Zufrieden brummte er und ließ mich im Flur stehen.

Erleichtert ging ich in die Küche zum Abendessen kochen, ich selbst nahm mir auch ein wenig und verschwand, dann nach oben in mein Zimmer.

Es war bereits nach elf als ich nach unten ging und die Küche aufräumte. Danach verschwand ich wieder in mein Zimmer und schlief nach einiger Zeit endlich ein.

You're MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt