Kapitel 39 <3

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Ich riss sie von ihm weg. Doch es war gar nicht Mandy. Ein fremdes verwirrtes Mädchen stand vor mir. Schnell rannte ich wieder zu Julis und Amy und zog die beiden von der Gasse weg. Gott,wie peinlich.

„Wenn irgendwas sein sollte, du rufst uns sofort an ok?“ „Ja mach ich“ ich umarmte die beiden zum letzten mal und stieg in den Zug ein. Die Zugfahrt kam mir sehr lang vor, ich kritzelte gedankenverloren in einem Notizblock herum. Danach blätterte ich ihn durch und stoß auf ein Blatt mit vielen Herzen, ich musste grinsen. Es war das Blatt von dem Rückflug von Spanien,als Jonah neben mir saß. Die Leute im Zug sahen mich blöd an, ok wer grinst denn auch schon plötzlich so vor sich los,obwohl er niemanden um sich hat mit dem er redet?

Lorenzo holte mich vom Bahnhof in Lakes ab und fuhr mich zum Internat hoch. „Du siehst nicht gerade glücklich aus, hast du ihn nicht getroffen?“ ich zuckte mit den Achseln. Er zog mich auf eine Bank und nun saßen wir in unserem Park. „Jetzt erzähl“ „Er hat eine andere...“ „Dieser Wichser,soll ich ihn für dich schlagen?“ „Nein,nein. Wir waren nicht einmal richtig zusammen.. aber es war so als hätten wir eine Beziehung..“ „Warst du oft bei ihm oder er bei dir?“ „Wir haben in einem Haus gewohnt“ „Wie jetzt?“ „Unsere Eltern sind zusammen“ „Betreibt ihr Inzucht oder was?“ wir mussten beide auflachen, ja, es hört sich zuerst wirklich ziemlich schräg an. „Haha nein, sein Dad ist der Freund meiner Mum,wir sind keinesfalls verwandt“ „Ich dachte schon“ wir lachten.

Am Abend bekam ich eine SMS von Jonah 'Hab dich am Bahnhof in Vineuv gesehen'. Toll. Soll ich jetzt stolz auf ihn sein? Ok bleib hart Milou, du wirst jetzt nicht weich. 'Ach haben wir um diese Uhrzeit nicht mit Mandy gefickt?' schrieb ich ihm provokant zurück. Dann legte ich mein Handy weg und ging in den Fitnessraum,ich muss unbedingt ein paar Kilo verlieren. Nach 4 Kilometern war ich schon schlapp,was ist bloß los mit mir? Ich stieg von dem Laufband ab und wollte mich zur Tür begeben, als Posie mitten im Türrahmen stand. „Hab gehört du warst in deiner Stadt“ „Jap“ ich lief an ihr vorbei und ließ sie eiskalt dort stehen.

Nachdem ich geduscht hatte, ließ ich mich in meine Satinbettwäsche fallen. Er hat mich am Bahnhof gesehen und mir nicht einmal hallo gesagt.. Ich drehte mich zur Seite und strecke mein Arm zum Nachtisch aus,wo mein Handy lag. 9 entgangene Anrufe von Jonah, was ist denn bei dem falsch gelaufen? Wieder rief er an, soll ich dran gehen? Wird er mich anschreien? Wird er mir klar machen,dass er nun wieder mit Mandy zusammen ist und ich ihn in Ruhe lassen soll? Ich ging dran.

„Ja?“ „Mach endlich die scheiß Balkontür auf“er klang wütend. Balkontür?Öffnen? „Hä?!“ ich war verwirrt, was will er von mir? Es klopfte an meiner Balkontür. Vorsichtig stand ich auf und schob die weißen Seidenvorhänge beiseite.

Auf meinem Balkon stand ein durchnässter Jonah. Schnell öffnete ich die Tür und ließ ihn rein.

„Was machst du hier?“ „Dich fragen was die SMS sollte“ „Und das kannst du mich nicht per Handy fragen oder was?“ „Nein“ „Aha“ er stand vor mir. Wasser tropfte von seinen Haaren herunter, er sah ziemlich fertig aus. Warum hat er seine Schlampe nicht dabei? „Also Milou,was soll das alles? Zuerst verdrehst du mir den Kopf, dann lügst du uns alle an und verlässt mich von heute auf morgen und dann noch die SMS vorhin,was soll das?“ er starrte mich an. Es machte mich nervös. Er sah so verdammt gut aus. Er trug ein weißes V-Shirt was durchnässt war und man daher seine Muskeln sehen konnte. „Milou!“ er wurde etwas lauter und weckte mich dadurch aus meinen Gedanken. „Psst“ brachte ich nur heraus,wenn ihn jemand hier sehen würde, wäre er am Arsch. Schon wenn ihn jemand hören würde,denn welches Mädchen hat so eine tiefe Stimme? Ich setzte mich aufs Bett,Jonah tat es mir nach. Eine Träne kullerte an meiner Wange hinunter, Jonah legte seine Hand auf meinen Schoß. Schnell rückte ich von ihm weg,doch ich hätte es lieber nicht tun sollen. Er stand ruckartig auf und schrie mich an „Verdammt Milou,jetzt sag endlich was mit dir los ist!“. Er schrie mir mitten ins Gesicht. Die Tränen wurden mehr und ich musste laut schluchzen. Während er noch mit geballten Händen vor mir stand,kauerte ich mich in meine Bettwäsche und zog meine Beine zusammen, ich hatte Angst,Angst vor Jonah Collins. „Milou..“ seine Stimme wurde wieder ruhiger. Er setzte sich wieder aufs Bett und zog mich zu sich. „Wieso hast du wieder was mit ihr angefangen,ich dachte du liebst mich?“ fragte ich ihn,während ich mich noch unter meiner Decke versteckte. Er zog die Decke weg und ich blickte in seine hellgrünen Augen. „Ich habe nichts mit ihr, nicht mal mehr Kontakt“ „Aber Julis..“ „hat das falsch aufgenommen, Mandy hat die Abschlussklasse nicht geschafft und muss daher auf eine andere Schule in eine andere Stadt,Ben ist mit Jenny durchgebrannt und ich.. ich bin von zuhause ausgezogen und hab ne eigene Wohnung in Vineuv,deswegen hat sie keinen mehr von uns gesehen..“ unterbrach er mich. „Und ich liebe dich,mehr als alles andere“ er gab mir einen Kuss auf die Stirn und strich mit seinen Daumen unter meine Augen,um mir die Tränen weg zu wischen. „Und nun hör bitte auf zu weinen, du hast mich ja komplett nass geweint“ er grinste mich an und ich musste ebenfalls grinsen. Idiot.

Ich gab Jonah ein Handtuch aus dem Bad und er trocknete sich ab. Dann legte er sich nur in Boxershorts zu mir ins Bett und ich kuschelte mich an ihn. „Hast du dein Abi geschafft?“ „Ja“ „Und wie geht es nun weiter?“ „Ich werde in einem Jahr nach Deutschland gehen und dort studieren“ „Deutschland? So weit weg?“ „Du kannst ja gerne mit,immerhin hast du bald deine mittlere Reife“ „Jonah, ich will später mal gut Geld verdienen,ich brauch mein Abi“ „Nicht,wenn du mich hast und Nicholas als dein 'Dad'“ „Das heißt, ich soll mich von dir abhängig machen?“ „So siehts aus meine Liebe, wir haben so viel Geld von unseren Eltern Milou, du kannst dort jeden Tag shoppen gehen und irgendwann hab ich mein Studium und dann werden wir bestimmt noch viel mehr Geld haben und dann kaufe ich uns ein Haus“ „So wie bei Sex and the City?“ ich schaute ihn mit großen Augen an. „Wieso Sex and the City?“ fragte er mich. „Carrie geht auch mit Mr Bigs Geld jeden Tag shoppen und bekommt eine riesen Wohnung mit einem riiiieesen begehbaren Kleiderschrank“ schwärmte ich. „Jaja, das bekommst du alles Prinzessin“ er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ich drückte mich näher an ihn. In seinen starken Armen fühlte ich mich wohl und konnte nach ein paar Minuten schon friedlich einschlafen..

Bad Brother? No thanks.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt