Kapitel 1

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Sicht: Erzähler Rückblende 20.06.2009

Es war ein heißer Sommer, und die Straßen flimmerten vor Hitze. Selbst in dem noch Recht gut erhaltenen verlassenen Gebäude am Waldrand war es unerträglich warm. Ein junges Mädchen was etwa 12 Jahre alt war, und deren langen schwarzen Haaren im Licht der aufgehenden Sonne leicht glitzerten rannte die verstaubten Flure entlang. Ihr viel zu großes Nachthemd schlackerte ihr um die Beine und schon nach kurzer Zeit hatte sie das Wohnzimmer erreicht. Der weiche rote Teppich unter den Füßen des Mädchens hinterließ ihre Fußspuren. Sie setzte sich auf einer der drei Sofas und lehnte sich zurück. Nach kurzer Zeit hörte sie das knarzen der Wohnzimmertür und blickte auf. Ein Mann mit einer weißen Maske und dunkler Kleidung betrat den Raum. Das Mädchen sprang auf und umarmte den Mann. ,,James!" lachte sie dabei. „Hey Kleines" lachte er und wirbelte das Mädchen herum. „Heute ist dein Geburtstag! Bist du gespannt auf deine Geschenke?" fragte der Mann und zog ein Päckchen aus seiner Jackentasche. Das Mädchen nahm das Geschenk entgegen und packte es aus, während der Mann seine Maske richtete. Er trug sie schon sehr lange und nicht mal das Mädchen kannte ihn ohne. Das Mädchen hatte mittlerweile das Geschenk ausgepackt und hielt eine Polaroid-Kamera in der Hand. Sie grinste von einem Ohr zum anderen. „Danke James" lachte sie und umarmte ihn. Während das Mädchen begann Fotos zu machen betrachtete der Mann sie mit Stolz.

Sicht: Erzähler - 8 Jahre später 20.6.2017

Wie jeden Sommer war es auch dieses Jahr unendlich warm. Alle Leute die in der Stadt wohnten waren entweder in ihren kühlen Häusern, oder sie waren bereits im Urlaub. Nur eine junge Frau stand vor ihrem offenen Fenster und blickte in die Sonne. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, und ihre kalten blauen Augen starrten in die Ferne. Sie hatte eine kurze Hose an und ein Bauchfreies Top, wodurch man an ihrem Rücken ein paar Narben sehen konnte. Der schwarze Mundschutz schien perfekt in ihr Gesicht zu passen, und rundete ihr gesamtes aussehen ab. Als sie den schwarzen Kastenwagen sah, der über den Kiesboden glitt hellte sich ihr Gesicht auf und sie schloss schnell das Fenster. Dann lief sie schnellen Schrittes durch das Gebäude und war schon bald im Wohnzimmer angelangt. Sie setzte sich und wartete. Schließlich hörte sie wie der Wagen gestoppt wurde, eine Tür knallte und kurz darauf die Wohnzimmertür geöffnet wurde. Eine Person die komplett in schwarz gekleidet war betrat den Raum. Die weiße Maske mit den Musterungen saß perfekt im Gesicht des Mannes. „James" lachte die Frau und fiel dem Mann in die Arme „Hey hey nicht so stürmisch" lachte er. Sie setzten sich schließlich und der Mann zog ein Päckchen hinter seinem Rücken hervor. Dann reichte der Mann es der Frau. Vorsichtig packte sie es aus. Es war eine Kette mit einem dunkelblauen Stein „Danke" lächelte sie gerührt. Er nahm die Kette kurz um sie dem Mädchen anzulegen. Als die Kette an ihrem Hals hing grinste sie.

-Am Abend-

Dawn's Sicht:

Die Kette an meinem Hals glitzerte, als die Abendsonne darauf schien. Die kalte Bierflasche in meiner Hand war nur noch halb voll, und ich genoss die Abendlichen Stunden. Ich mochte es auf dem Balkon zu stehen und den Sonnenuntergang zu genießen. Ich hatte nun fast meine ganze Flasche geleert als die Tür aufging und James auf den Balkon trat „Da bist du ja" lächelte er und stellte sich neben mich. „Ich habe gerade mit einem Freund von mir telefoniert" begann er. „Sie mussten kurzfristig flüchten, und sind auf dem Weg zu uns" sagte er und sah mich an. „Sie?" fragte ich. „Wahrscheinlich in etwa einer Stunde" antwortete James. „Wie viele werden es sein?" fragte ich. „Ich weiß es nicht" erklärte er mir. „Okay ich bin dann im Wohnzimmer" meinte James schließlich als ich nichts mehr sagte. Nachdem James gegangen war nahm ich die Bierflasche und trank sie in einem Zug aus. Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass mein Leben sich bald um180 Grad wenden würde. Nach einer halben Stunde beschloss ich mich ins Wohnzimmer zu begeben. Währenddessen zog ich mir meinen Mundschutz an. Im Wohnzimmer angelangt brannte der Kamin. James saß in seinem Lehnstuhl und trank Schnaps. Ich setzte mich auf das Sofa und lehnte mich müde zurück. Nach einiger Zeit klopfte es laut. James stand auf und ich stand auf und blickte gespannt zur Tür. Der Boden knarzte als James mit schnellen Schritten zur Tür ging. Ich hörte, wie James die Leute hereinließ. Kurze Zeit später erschien James wieder im Türrahmen. Nachdem er den Raum betrat stellte ich mich neben ihn. Dann sah ich die ganze Gruppe. Der erste, und wahrscheinlich der Anführer, reichte mir die Hand. Er hatte einen relativ athletischen und gut gebauten Körperbau und blonde kurze Haare. Besonders auffällig waren hierbei seine strahlend blauen Augen. „Hey ich bin Damian" meinte er und grinste. Dann drehte er sich um und deutete auf den Mann hinter ihm. Er hatte rote Haare und eine grün-weiße Baseball Kappe an. Er war von genau derselben muskulösen Statue jedoch etwas drahtiger als Damian. „Das ist Bastian." Meinte Damian „Er ist einer meiner..." er stockte kurz als würde er die passenden Worte suchen „Helfer" fügte er hinzu und grinste. Als Bastian ein wenig zur Seite ging sah ich hinter ihm noch einen Mann. Er hatte dunkelblonde Haare, und überall in seinem Gesicht waren Narben. Diese zogen sich über seinen Hals, wobei diese dann vom T-Shirt verdeckt wurden. „Ich bin Ace" meinte er nur in einer ziemlich gelassenen Stimme und lächelte mir zu „Ich kann mich im Gegensatz zu meinem Kollegen Basti selber vorstellen" lachte er und zwinkerte mir zu. Ich lächelte leicht, was man durch meinen Mundschutz jedoch nur erahnen konnte. Hinter ihm trat ein Mädchen in den Raum. Ihre überproportional große Oberweite und ihr stark geschminktes Gesicht vielen mir sofort ins Auge. Bestimmt hatte sie für dieses Aussehen jemanden umgelegt...oder gleich mehrere dachte ich mir und konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich bin Hailey" sagte sie in einer übertrieben hohen Stimme. Als sie an mir vorbei ging um sich auf eines der Sofas zu setzen roch ich ihren penetranten Geruch nach Damen Parfum. Hinter ihr erschien noch eine junge Frau, die jedoch das genaue Gegenteil von Hailey zu sein. Sie trug eine Jogginghose und ein viel zu großes T-Shirt. Unter ihrem Arm klemmte ein Laptop und sie kaute auf einem Kaugummi. „Ich bin Erin" meinte sie. Sie schien etwas zu murmeln was wie „Gechillte Bude Alter" klang und schmiss sich, anders als die anderen, auf das Sofa. Als letztes stand ein Mann im Eingang vom Wohnzimmer. Seine schwarzen, etwas längeren Haare waren unordentlich aufgestellt und man sah die Wachsamkeit und Kälte in seinem Blick. „Hugh" meinte er nur in einem so kalten Tonfall, dass mir fast das Blut in den Adern gefror. Dann ergriff James das Wort „So Leute schön das ihr alle hier seid" meinte er und lächelte. „Ich bin mir sicher, dass ihr alle Müde seid und erstmal eure Zimmer beziehen wollt." Fügte er noch schnell hinzu. „Das hier ist im übrigen Dawn" meinte er und deutete auf mich. „Sie wird euch jetzt erstmal eure Zimmer zeigen" erklärte er. „Die Mädels können im Gästezimmer schlafen. Da müsste genug Platz sein für das Bettgestell was noch in der Garage steht. Ace und Bastian können dann ja im Zimmer daneben auf den beiden Pritschen schlafen. Und Damian kann neben mir im Zimmer schlafen da sollte noch ein Bett stehen" erklärte er mir und wollte gerade schon in die Küche gehen als sich Hugh zu Wort meldete „Und ich?" fragte er und sah James mit einem kalten Blick an. „Ähm... gute Frage. Ich glaube du musst bei Dawn schlafen. Die anderen Zimmer sind leider zu klein und Dawn's Zimmer ist groß genug für zwei Betten." meinte er lächelnd und verschwand in der Küche. Na super! Jetzt durfte ich mit diesem Frostigen Hugh in einem Zimmer schlafen. Da war mir ja diese komische Tusse lieber als so ein Eiskalter Kotzbrocken. „Na dann los ich zeige euch die Zimmer" lächelte ich höflich und öffnete die Tür zum Treppenhaus. Während die anderen mir folgten begann ich zu erklären: „Also wir haben noch ein Bettgestell in der Garage, das ist für Hailey und Erin bestimmt. Dann haben wir noch irgendwo Matratzen und Pritschen." Am ersten Gästezimmer angelangt blieb ich stehen. Ich öffnete die Tür und zum Vorschein kam ein schönes, blau gestrichenes, Zimmer mit einem schönen Holzboden. Durch die großen Fenster konnte man Tagsüber schön in die Landschaft schauen. „So hier schlaft ihr beide" ich nickte den beiden Mädchen zu. Erin lächelte kurz und betrat dann den Raum während Hailey nur die Nase rümpfte. Die ist wohl höhere Standards gewöhnt dachte ich und schüttelte leicht den Kopf. „Kommt ihr ins Wohnzimmer? Dann können wir uns um die Betten kümmern. Ich zeige nur noch jedem schnell das Zimmer" meinte ich und ging weiter. Das Zimmer daneben war etwa genauso eingerichtet. Das Zimmer war jedoch in einem hellen Grün gestrichen und eine Glastür führte zu einem Balkon. „Danke Dawn" lächelte Bastian und betrat den Raum. „Gerne! Wir können uns ja nachher im Wohnzimmer treffen um die Pritschen hochzutragen" erklärte ich. Nachdem ich mit Damian und Hugh noch eine Treppe hochgegangen war standen wir vor Damian's Unterkunft. „Hier ist dein Zimmer" lächelte ich und öffnete die Tür. Das Zimmer war im Gegensatz zu den anderen ziemlich groß. Es hatte eine Schräge und einen sehr hellen Laminatboden. Die Wände waren in einem blassen Rot gestrichen und in der Mitte des Raumes stand ein großes Bett. Der Schrank und der Schreibtisch waren beide in einem dunklen Holz und der Kamin rundete das ganze Zimmer ab. „Wow das ist ja mal echt schön hier" meinte er und grinste. „Komm wir gehen den anderen die Matratzen holen. Oder willst du noch dein Zimmer sehen?" fragte ich und sah Hugh an. „Lass uns den anderen helfen" meinte er nur in einem desinteressierten Ton und wandte sich zum gehen um. Hat der seine Tage oder ist der immer so? fragte ich mich innerlich und lief neben Hugh her.

Im Wohnzimmer angelangt saßen schon alle auf den Sofas. „Okay wollen wir?" fragte ich und öffnete eine separate Tür die zum Dachboden des Hauses führte. Oben angekommen war es dunkel und staubig. Überall standen alte Kartons die schon sehr verstaubt waren. Zwischen alten Möbeln und irgendwelchen Gerätschaften standen schließlich zwei Pritschen, zwei Matratzen und ein altes Klappgestell, das wenn man es auseinander faltete, ein Doppelbett ergab. „Okay hier sind alle Sachen. Die Pritschen kommen in das Zimmer von Bastian und Ace. Das Bettgestell und die Matratzen in das andere Zimmer." Erklärte ich und hob die eine Pritsche hoch. Die anderen folgten meinem Beispiel und trugen die anderen Sachen runter. Vor dem Zimmer der Mädchen hielten wir kurz an. Die Mädchen hievten gerade das Klappgestell in das Zimmer „Huuuuugh kannst du uns helfen?" fragte Hailey mit einer quengeligen Stimme. Neben ihr zog Erin nur die Augenbrauen hoch. Auch Hugh rollte mit den Augen. Bastian, Ace und ich konnten uns ein Lachen nur schwer verkneifen. Hugh half also den beiden Mädchen während ich Bastian und Ace half. Während wir die Pritschen auseinander klappten begannen wir ein Gespräch. „Ist dieser Hugh eigentlich immer so?" fragte ich während ich versuchte die Pritsche auseinander zu ziehen. „Oh ja meistens" lächelte Ace. „Man muss erstmal warm werden mit ihm. Das ist wie beim Lagerfeuer. Entweder man fackelt sich den Arsch ab oder erfriert. Ist beides scheiße" lachte Bastian während Ace nur den Kopf schüttelte. „Alter dieses Teil geht immer noch nicht auf" keuchte ich und zog wie wild an der Pritsche. Plötzlich klappte diese auf und ich viel rücklings auf die Matratze. Wir alle begannen zu lachen, und kriegten uns nur schwer wieder ein. Das musste echt lustig ausgesehen haben. Nachdem wir uns so weit wie es ging beruhigt hatten und die Betten bezogen hatten gingen wir runter in die Küche. James stand dort bereits und deckte den Tisch. „Geil man es gibt essen" entfuhr es Bastian und klatschte in die Hände.

Nachdem wir alle gegessen hatten saßen wir noch eine Weile in der Küche und unterhielten uns. Nachdem alle anderen schon schlafen gegangen waren, beschloss ich auch in mein Bett zu gehen. Ich ging zu meinem Zimmer und öffnete die Tür. Wo sollte Hugh eigentlich schlafen? Ich hatte nur mein Bett, und keine andere Matratze. Gerade als ich am Überlegen war wieder unbemerkt runter zugehen kam Hugh ins Zimmer. Dieser trug nur eine Boxershorts. Sein blasser Oberkörper war sehr muskulös und von einigen Narben gezeichnet. „Ist was?" blaffte er mich an. „Nein" stotterte ich und sah auf den Boden. „Dann glotz nicht so Dawn" das Dawn betonte er mit einer extra Portion Kälte. „Ich gehe mich umziehen" stotterte ich nur, nahm mir meine Schlafsachen und ging ins Bad. Während ich mich wusch dachte ich nach. Warum war er so kalt zu allen? Musste ich etwa mit ihm in einem Bett schlafen? Nachdem ich fertig war ging ich wieder in mein Zimmer. Hugh stand am Fenster und starrte hinaus. „Wir müssen wohl in einem Bett schlafen" meinte ich und wartete auf Hugh's Reaktion. „Ja" meinte er nur und drehte sich zu mir um. Um einem weiteren unangenehmen Gespräch zu entgehen drehte ich mich um und legte mich in mein Bett. Gerade als ich lag spürte ich die Wärme die von ihm aus ging als er sich neben mich legte. „Gute Nacht" meinte ich noch bekam jedoch keine Antwort.

Gerade als ich fast eingeschlafen war, spürte ich wie sich seine Hand um meinen Bauch legte, und mich näher zu sich zog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 09, 2018 ⏰

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