Şuara & Can - Auf Streife

Kapitel 2

„Fass mich nicht an!", zischt er, nimmt mein Handgelenk in seine große Hand und entfernt es mit voller Wucht.
Währenddessen schaue ich mit einem wütenden Blick hoch zu ihm. Was fällt ihm ein mein Handgelenk anzufassen! „Sag mal gehts noch? Woher hast du das Recht mein Handgelenk anzufassen!" „Gegenfrage, woher hast du das Recht mir an die Brust zu tippen?"
„Lass mich mal überlegen, du hast dich über meine Größe lustig gemacht in dem du mich als „Zwerg" betitelt hast!" und tippe extra ein zweites Mal auf seine Brust.
Ich bin keine Person die beleidigt ist, wenn man mich als Zwerg bezeichnet. Im Gegenteil ich lache mit, aber er hat einfach nicht das Recht mich so zu nennen, weil keine Ahnung er wirkt richtig unsympathisch und von unsympathischen Menschen lasse ich mir nichts gefallen! Wir kennen uns gerade mal zwei Minuten und er geht mir jetzt schon auf die Nerven!
„Zu dem weißt du ganz genau, dass in der Gesetzesnorm steht dass, „Die Beleidigung mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe und wenn die Beleidigung mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird. So Herr Fischer ich will ihn anzeigen." und schaue mit einem provokativen grinsen.
„Chill mal und heul nic-",will er von sich geben. „Es reicht!", ruft Herr Fischer und entfernt uns voneinander.
„Du wirst mit Şuara arbeiten und keine widerrede!" „Aber-" und wird von Herrn Fischer ein weiteres mal unterbrochen. „Nichts aber, entweder du arbeitest mit ihr oder du kannst das Revier verlassen und eine andere suchen!" und zeigt dabei auf die Tür. Can verdreht seine Augen und murmelt ein leises  „Ok."
Das kann doch nicht sein, dass keiner nach meiner Meinung fragt! Ich will nicht mit diesem Jungen arbeiten! Allein seine aggressive Art macht mich schon aggressiv und das wird niemals gut enden, zudem wenn mir etwas nicht passt, werde ich direkt wütend und keiner kann mich beruhigen. Dann noch mit so einem Idioten auf Streife, nein! Dazu ist er für mich kein erfahrener Polizist! „Ich will, aber nicht mit ihm arbeiten. Herr Wiese sagte mir, dass ich mit einem erfahrenen Polizisten auf Streife gehen würde. Wo ist er den bitte erfahren?" und zeige mit meiner Handoberfläche zu ihm. „Hör mir mal gut zu kleines, ich war der beste aus meinem Studiengang, zu dem arbeite ich seit fünf Jahren hier, wenn man das Studium mitzählen kann, also komm mir nicht mit ich sei unerfahren." „Und du hörst mir mal gut zu erstens nennst du mich nicht kleines , zweitens was sind schon fünf Jahre ich bitte dic-."
„Das kann doch nicht war sein. Wenn ihr euch nicht aufhört zu streiten, dann schmeiße ich euch beide raus! Ihr verhaltet euch wie zwei pubertierende Jugendliche und Şuara zwar ist Can noch 23, aber er ist so erfahren wie ein Polizist der seit 15 Jahren tätig ist. Ich bin seid 40 Jahren im Dienst und habe keinen so guten Polizisten wie Can gesehen, also arbeitest du mit ihm fertig aus. "
Vor Wut beiße ich meine Zähne so zusammen, dass sie mir anfangen weh zu tun. Wenn ich mich weiter mit dem Arschloch streite, bin ich weg also beschließe ich meinen Mund zu halten auch wenn ich kurz vorm platzen bin.
Ich hasse ihn jetzt schon!
Can verlässt wütend das Büro und sagt, dass er im Auto auf mich wartet.
„Du wirst es mit Can in der ersten Zeit nicht leicht haben, da er sich sozusagen an dich gewöhnen muss. Aber er ist ein sehr guter Arbeitskollege, wirklich. Ich vertraue ihm Blind.", sagt Herr Fischer eher er das Büro verlässt.
„Ich vertraue ihm Blind", äffe ich Herr Fischer nach. Ja klar ein sehr guter Arbeitskollege der nur schreien und wütende Blicke auf sich setzen kann. Na das wird ein Spaß! Egal Şuara beruhig dich, tief ein und aus atmen. Du versaust dir deinen ersten Tag nicht wegen so einem Arsch.
Ich laufe mit schnellen Schritten zur Umkleidekabine und räume in Rekordzeit meine Uniformen ein, ziehe meine Schutzweste und meinen Gürtel an und gehe mit meinen Handschuhe in der Hand zurück zum Büro und nehme aus dem Spinnt das Reizstoffspühlgerät, Handschellen, Taschenlampe und das Ersatzmagazin und befestigte es an den Gurt. Anschließend nehme ich das Funkgerät von der Ladestation links neben meinem Spinnt und befestige dies auch. Zuletzt meine Waffe die ich aus der anderen Ladestation nehme und ziehe den Gurt über meine Hüften und meine Jacke die ich davor auszog um meine Schutzweste und Gurt dranzumachen an.
Sicher und bereit gehe ich zum Hinterhof wo die ganzen Polizei-Autos stehen. Can ist mit umgeschlungen Armen an einem Polizeiwagen angelehnt und schaut verträumt durch die gegend bis er mich sieht, ins Auto einsteigt und die Tür fest zu knallt.
Arschloch.
Ich gehe langsam zum Auto und setzte mich auf den Beifahrer sitzt hin, während er den Motor startet und los fährt. Eher wir aus dem Hof draußen sind fängt er an zu schreien.
„Sag mal was war das für eine scheiß Action eben? Wegen dir wurde ich fast in eine andere Wache versetzt!"
„Ist das dein ernst? Wegen mir?! Ich erinnere mich gar nicht, dass ich dich beleidigt habe. Also doch schon, aber nicht laut.", gebe ich von mir.
Ohh, also in meinen Gedanken habe ich ihn von a bis z beleidigt. Naja diese Beleidigungen sind mehr als nur verdient.
„Ich habe dich nicht beleidigt, das ist ein Fakt. Du bist ein Zwerg", gibt er vorlaut von sich.
„Ah da war ja noch was, ich habe dich schon beleidigt, aber nicht laut ausgesprochen.", gibt er kalt von sich während er starr nach vorne zur Straße schaut.
Wie kann man nur so ein Arsch sein!
„Du-" und werde vom Funkgerät unterbrochen.
„A18."
„A18 hört."
„Diebstahl im Leonardo Hotel.", „Ok, wir werden uns das ansehen", antworte ich in einem ruhigen Ton.
„Guten Tag, ich möchte mich beschweren. Also es ist unglaublich, aber meine Frau und ich sind bestohlen worden.", gibt der Hotel Gast von sich. „Einer ihrer Zimmermädchen hat mich angegriffen wie sie unschwer erkennen können." und zeigt dabei auf seine Wunde am Kopf. Die Leiterin des Hotels ist völlig empört und verneint es. Da sie so etwas von ihren Mitarbeiterinnen nicht erwartet.
„Ich habe sie oben im Bad eingesperrt. Meine Frau wartet schon oben auf uns."
Can und ich machen uns auf dem Weg nach oben in das Zimmer der beiden Ehepaare.
Aus dem Bad hört man schon die Hilfe Töne des Zimmermädchen.
„Die Polizei ist hier, wir machen einmal die Tür auf.", sagt Can.
„So, erzählen sie mal das Geschehen aus ihre Sicht", gebe ich von mir.
„Ich habe nichts geklaut, diese verrückten haben mich ins Badezimmer eingesperrt."
„Natürlich hast du es getan! Dann sag mir doch wo die Gold Kette hin ist!", schreit die Ehefrau.
„Ey, ganz ruhig!" , antwortet Can mit einem strengen Ton.
„Ich habe wirklich nichts geklaut! Im Gegenteil ihr Mann hat mich versucht zu begrabschen, als ich das Zimmer aufgeräumt habe. Was glauben sie denn woher er die Wunde am Gesicht hat. Ich habe mich gewehrt."
„Haben sie im Flur Kameras? Vielleicht helfen die uns weiter", schlage ich vor.
Der Chefin gefolgt gehen wir alle gemeinsam runter zum Büro und schauen uns die Aufnahmen an. In den Aufnahmen kann man gut erkennen wie die Ehefrau die Goldene Kette in den Putzschrank der sich im Flur befindet versteckt.
Die Geschichte des Zimmermädchens stimmte.
Das Ehepaar hat sich alles ausgedacht, nur damit der Ehemann wegen des begrabschen nicht auffliegt.
„ Sie sind für uns jetzt Straftat Verdächtige, dass heißt ich belehre sie jetzt, dass sie zu der Sache nichts mehr Zusagen müssen." , beschließt Can. „So,Frau Stein wo hat er sie den genau angefasst.", frage ich.
„Am Oberschenkel, er wollte unter mein Rock greifen"
„Ok also, dass-"
„Wenn er sie jetzt nur so angefasst hat ist es Strafrechtlich keine Sexuelle Belästigung-" und diesmal unterbreche ich Can, während er mich verdutzt anschaut. Pech. Wenn er mich unterbricht, unterbreche ich ebenfalls.
„Dann sind wir im Tatbestand der Beleidigung, weil ihr Ehrgefühl verletzt wurde. Wir würden das dementsprechend als Strafanzeige aufnehmen.
„Sag mal was fällt dir ein mich zu unterbrechen?!", gibt das Arschloch vorlaut von sich, während er sich anschnallt.
„Bitte was? Dich zu unterbrechen? Du hast doch angefangen! Eigentlich müsste ich dich das Fragen!"
„Du hast einfach zu langsam geredet. Wir haben nicht alle Zeit der Welt.", kritisiert er.
Was redet er da bitte für ein Schwachsinn!
„Sag mal bist du blöd? Ich empfehle dir zum Ohrenarzt zu gehen, da stimmt etwas ganz gewaltig nicht. Wie kommt man drauf das ich langsam rede!", weise ich ihn, mit einem wütenden Blick hin.
„Ich habe echt keine Nerven für dich, also sei still Zwerg." und atmet tief ein und aus.
Er soll aufhören mich als Zwerg zu betiteln! Ich mag es nicht! Zumindest wenn er es sagt.
Er. Ein Fremder Mensch, den ich seit heute morgen kenne und zugleich erfahren habe, dass ich mit ihm Arbeiten muss.
„Ich schwöre dir wenn du mich nochmal als-."
„A18."
Und schon wieder unterbricht mich das Funkgerät. Ich nehme es seufzend zur Hand und gebe ein „A18 hört." heraus.
„Raubüberfall im Netto am Markt 1."

Endlich Feierabend. Ich kann es niemals mit diesem Jungen aushalten. So eine Nervensäge, ich weiß nicht mal was sein gottverdammtes Problem ist!
„Und Kızım wie war dein erster Arbeitstag an der neuen Wache.", sagt meine Mutter und isst dabei.
Super Mama! Der schönste Arbeitstag, den ich je seit 3 Jahren hatte!
Wenn ich so Antworten würde, würde sie mich ausfragen und ich habe keine Lust groß zu reden.
„Ganz ok.", schmatze ich mit vollem Mund.
„Und wie ist dein Auf Streife Partner? Kennt man ihn vielleicht?"
Wie soll er sein? Ein arroganter Arschloch der sich richtig fühlt, weil er mit 5 Jahren Berufserfahrung schon so hoch gestiegen ist.
„Nett und nein."
Ich brauche einfach eine Notlüge, also nett ist er auf jeden Fall mal nicht.
„Wie heißt er denn?", will mein Vater wissen.
„Ich weiß nicht, habe es vergessen."
Ok, das kaufen mir meine Eltern eh ab, da ich wirklich ein Kurzzeitgedächtnis habe.
„Oh Abla, du vergisst auch immer alles.", gibt meine 17 jährige Schwester von sich.
Nach dem essen helfe ich meiner Mutter beim Tisch abräumen und gehe sofort ins Zimmer und lege mich hin.
Denn die Frühschicht mit dem ach so tollen Can wartet.

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Kızım = Meine Tochter
Abla = Sagt man zur älteren Schwester

Veröffentlicht: Sonntag, 05.08.18

_senbenimsin