Abenteuer um Abenteuer

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1. KAPITEL

"IIIIIIIIIIHHHHH, gibt es schon wieder Meeresschneckeneintopf?" fragt meine kleine Schwester Nixie mit angeekelter Stimme."Das gab es schon gestern, vor-vorgestern, und letzte Woche drei mal!" ( Ich ekle mich inzwischen auch vor der Lieblingsspeise meiner Mutter, aber was bleibt mir denn anderes uebrig als zu essen? Meine Mutter laesst mich so lange am Tisch sitzen bis ich einen Muschel Meeresschneckeneintopf gegessen habe) "Essen oder verhungern!" Entgegnet meine Mutter erbarmungslos und schoepft mir, Nixie, und meinem Vater, der schon angeekelt das Gesicht verzieht, eine ordentliche Portion Meeresschneckeneintopf ein. Ich muss wohl ueber meinen Schatten springen. (Seufz)

Nach dem Essen muss ich mit meiner besten Freundin Nala, Zag (mein Lehrer), und noch ein paar Meerfrauen und Meermaenner die Grenze zu unserem Territorium ueberwachen. Denn unser Schwarm hat ein bestimmtes Territorium, die Grenzen duerfen wir nicht ueberschreiten. Auf der anderen Seite wohnen naemlich die Faoras. Ja, sie sind unsere Feinde. Sie dringen immer wieder in unser Territorium ein, um zu nehmen was ihnen so gefaellt. Wir koennen uns leider nicht verteidigen, weil wir zahlenmaessig sehr unterlegen sind. Alle Meermaenner und Meerfrauen werden zu Kaempfern ausgebildet, wenn sie die 10 Vollmonde Meerjungsfrauenschule gemacht haben. Ich bin jetzt schon im 7. Vollmond. Jeder Krieger bekommt am Ende seiner Ausbildung ein orangenes Lichtschwert. Die Faoras haben ein rotes. Ich freue mich schon so auf mein Lichtschwert!!!!!!!! "Luci, hey Luci! schwimmt eine Meerjungfrau um deinen Kopf, oder wieso bist du so vertraeumd?"Ich blinzle. Nala schaut mich fragend an."Was?"Frage ich noch leicht verwirrt. "Zag sagt, wir sollen zu den Lichtsteinen schwimmen, um dort zu patroilliren. Wenn es die Krebse bis dahin geschbafft haben, sollen wir ein paar davon mitbringen. (Wir muessen immer auf Jagt gehen und die Frischbeute auf einen Haufen legen. Die anderen koennen sich einen Teil der Frischbeute nehmen und sich etwas zubereiten. Wir Beutejaeger koennen uns erst bedienen, wenn sich alle anderen auch etwas genommen haben.) Wir sind jetzt bei den Lichtsteinen angelangt. Und was wir dort sehen ist....... LECKER!!!!!!! Wir koennen sie seelenruhig einsammeln. "Die sind so dick da koennte man den ganzen Schwarm ernaehren!!!!" ruft Nala."Und wenn du noch ein bisschen lauter schreist, verjagst du die ganzen Krebse!" entgegne ich. Nach einer Weile haben wir so viele Krebse in unseren Haenden und Taschen (die Taschen sind aus Meeresschilf gemacht) dass wir fast nicht mehr schwimmen koennen. Ein voller Erfolg wuerde ich sagen. Als wir an der Hoehle angelangt sind, leeren wir unsere Taschen aus, verabschieden uns, und schwimmen zu unseren Familien.

Als ich zu Hause angelangt bin, riecht es schon herrlich nach Krebsmeermuschelsalat. Mein Vater und meine Schwester haben es anscheinend auch gerochen und kommen an den Tisch geeilt, weil anscheinend jeder eine riessige Portion ergattern will.Bei meinen Glueck bin ich die Erste, und schaufle mir zwei grosse Portionen in meine Muschel. Als wir alle am Stein (Tisch) sitzen und gerade einmal einen Bissen Krebsmeermuschelsalat gegessen haben, hoeren wir einen lauten Schrei, und kurz darauf erschallen die Alarmglocken. Meine Mutter schaut meinen Vater mit entsezt weit aufgerissenen Augen an, in Nixies Augen spiegelt sich schon ihre Angst, waerend ich glaube dass mein Herz gleich aus meiner Brust springt. Wir eilen aus unserer Hoehle, und sehen zu unserem Entsetzen die Bescherung... Alle schwimmen wild durcheinander und mitten unter ihnen schwimmt ein Hai hin und her. Mein Blick bleibt an der Stelle haengen, wo eigendlich sein Auge sein sollte. Dort ist aber kein Auge, sondern nur ein schmaler Strich. (Jetzt wird mir aufeinmal speiuebel) Die Krieger kommen von ueberall her und ziehen ihre Lichtschwerter. Unter ihnen auch meine Eltern. Alle versuchen vergebens den Hai wenigstens zu verjagen. Doch statt aus der Hoehle zu fliehen, entbloest er sein riessiges Gebiss. Unter all dem Getoese entdecke ich Nala, die einen boessen Biss an der Flosse hat. Aber bevor ich zu ihr schwimmen kann, kommt der Hai auf mich zugeschwommen und will mich packen. Ich habe ihn zum Glueck rechzeitig bemerkt und versetze ihm einen kraeftigen Schlag mit der Hinterflosse. Das scheint den Hai aber nicht im geringsten aufzuhalten. Er schwimmt einfach weiter, und bevor ich ueberhaupt reagieren kann, beisst er mir drei mal in die Hinterflosse. Ich schreie auf. Ich sehe nur noch Blut. "Hilfe!!!!!!" Hoere ich Nala auf einmal rufen. Der Hai hat inzwischen von mir abgelassen und hat Nala gepackt. Ich kann nichts tun, weil der Biss in meiner Flosse zu tief ist. Ich robbe zu ihr herueber, aber ich bin zu schwach. Nala kann wegen ihrer Wunde in der Hinterflosse nicht schwimmen. Ich rufe Mama und Papa, die zum Glueck nicht weit entfernt mit ihren Lichtschwertern den Hai suchen. Sie kommen schnell hergeschwommen und wollen ihre Lichtschwerter in die Flosse des Haies stechen; aber vergebens. Der Hai weicht aus und zeigt ihnen seine spitzen Zaehne. Nala liegt bewegungslos auf dem Meeresboden. Voller Schreck robbe ich zu ihr. Ihre Brust hebt und senkt sich leicht. Sie lebt! Sie oeffnet die Augen, ihre Stimme ist nur ein Fluestern: "Hinter dir ist...." Ihre Stimme bricht ab. Viel zu spaet bemerke ich, wie der Hai mir noch einmal in die Flosse beissen will. Ein Schauer rinnt mir den Ruecken hinunter. Der Schmerz durchflutet meinen ganzen Koerper. Ich drehe mich zu Nala um. Sie lebt! Der Hai laesst von mir ab und verlaesst wie durch ein Wunder die Hoehle. Viele hatten Verletzungen davongetragen. Drei von uns hatten in diesem Kampf sogar das Leben verloren. Wir haben einen neuen Feind!

watercreature - Eine Reise ins UngewisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt