Gefangen

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„...Und sie ist wirklich die Einzige?" Die Stimmen drangen gedämpft zu mir durch, ich kannte sie nicht. „Natürlich." Zwei männliche Stimmen. ,,Sind sie sich absolut sicher? Sie wissen: meine Zeit ist kostbar!" Eine Autoritätsperson. „Vertrauen sie mir ich weiß was ich tue." Sie kommen näher. Schritte. Von drei Personen. Gleich würden sie diesen Raum hier erreichen. Aber wo genau war überhaupt hier? Die Augen schmerzten, doch ich bekam sie auf.

Über mir befand sich eine kreisrunde Kuppel durch die gleisend helles Licht herein fiel. Die Wände um mich herum waren glatt wie Glas. Ich konnte keinen Spalt ausmachen, nicht die kleinste Kerbe. Doch meine Sinne verrieten mir, dass ich mich gute fünfzehn Meter über dem Boden befand. Liegend. Hängend? Doch da begriff ich auch schon: Um die Hand - und Fußgelenke waren dicke Eisenfesseln gelegt worden. Sie waren mit Ketten in der Wand verankert. Der Körper war übel zu gerichtet und hatte Schmerzen, als befände er sich schon sehr lange Zeit in dieser Position, aber all das war für mich nur wie ein ferner Donner.
„Wir befinden uns also fünfzehn Meter über dem Boden eines Zylinders an Händen und Füßen gefesselt, ohne Ein - oder Ausgang?" Es ist das perfekte Gefängnis für mich und doch, wird es nicht ausreichen.

Ich muss aber noch mehr über diesen Ort wissen! Kurzer Hand beschwor ich einen kleinen Teil meiner Seele herauf, Gestalt an zu nehmen und diesen Körper zu verlassen. Wenige Sekunden später kroch eine schwarze kleine Schlange aus dem Mund, des Körpers, über den rechten Arm auf die Kette, bis zum Ende dieser und ließ sich in die Tiefe fallen. Gerade in diesem Moment traf unser Besuch ein.
„Da wären wir, einen Augenblick bitte." Ich schloss die Augen um durch die der Schlange das Geschehen zu beobachten. Drei Männer: Einer dünn und groß im cremefarbenem hellen Anzug, einer klein und dicker in dunklem Anzug und der letzte war ausgemergelt und noch größer, als der erste. Er trug einen weißen Kittel und sprach nun: „Ich fahre sie jetzt runter." Darauf nahm er eine Konsole, mit vielen Schaltern und Hebeln, aus seiner Manteltasche. Ein metallisches Surren erklang, von jenseits der Wand, als er sich an der Konsole zu schaffen machte und erfüllte bald den gesamten Raum.
Ich spürte wage das sich der Körper bewegte und riss die Augen auf. Weit konnte ich den Kopf nicht drehen, doch was ich sah war eindeutig: Die Ketten waren an Rollen befestigt. Diese waren in Schienen eingehackt und diese führten die Rollen abwärts. Doch woher kommen diese Schienen... Ich beruhigte meinen Geist und konzentrierte mich wieder auf die Schlange. Durch Ihre Augen konnte ich sehen dass die Rollen nun die Ketten mit sich hinab zogen, und so beförderten Die Ketten den Körper hinab. Der Umstand dass er sich nun unablässig um sich selbst drehte trug nicht gerade zum Wohlbefinden desselben bei, er würgte.
Bald erreichten die Rollen das Ende der Schienen, worauf selbige sich wieder hinter der Wand verbargen. „Lösen." Der ausgemergelte Mann, Vermutlich Wissenschaftler, drückte gleichzeitig zwei weitere Knöpfe. Darauf erschienen hinter den Ketten dunkle Quadrate in der Wand. Nun vernahm ich ein lautes, metallisches Klacken. Alles geschah gleichzeitig: Zuerst lösten sich die Fesseln um die Fußgelenke und schnellten, auf Grund der Spannung unter der sie standen, in die dunklen Quadrate in der Wand. Gleichzeitz fielen die Füße, nun von nichts mehr gehalten in die Tiefe, was ein unschönes Knacken erzeugte. Das Innerste des Körpers schrie, doch ich nicht. Nun Baumelten die Füße gut zwei Meter über dem Boden, aber ich spürte sie ohne hin nicht mehr. Schlang! Geh in den Dicken, los! Drängte ich sie, schließlich konnten diese '' Menschen'' sie ohnehin nicht sehen.
Und überhaupt. Würde keine von ihnen noch lange leben...

Unter dem EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt