Lectio historia

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Als ich aufwachte fand ich mich in einer verkommenen Unterkunft wieder. Der Geruch ließ vermuten, dass hier etwas verstorben ist. Ich versuchte mich voranzutasten, da ich nichts sehen konnte, aufgrund der absoluten Dunkelheit. Ich spürte auf meinen Augen einen Stoff. Rau, geruchlos und klebrig. Ich versuchte zu ertasten, wo der Knoten ist, welcher dieses Stück Stoff an meinem Kopf fest hielt. Als ich ihn fand versuchte ich diesen zu öffnen. Scheinbar wurde dieser Stoff in ein Öl getränkt. Ich bekam ihn mit Mühe auf und nahm das Tuch ab. trotz abgenommener Augenbinde, sah ich kaum etwas von dem, was vor mir lag. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich konnte Umrisse von umgeworfenen Stühlen einem Tisch, der in der Mitte zerschlagen wurde, Mondlicht, welches durch ein kaputtes Fenster auf dessen Scherben auf dem Holzboden schien. Ich bewegte mich durch den Raum und merkte stets an meinen Füßen einen Verband. Ich fand einen Türknauf und drückte die Tür auf. Am Boden spürte ich Schuhe, sie waren mir ein wenig zu groß, doch fürs Erste genügend. Als ich sie anhatte schritt ich durch einen Raum, welcher komplett leer war, nach diesem Raum erwartete mich eine weitere Tür, welche der Ausgang zu sein schien. Diese ging jedoch nicht auf. Hinter mir waren schnelle Schritte zu hören und die Person hinter mir machte mir erneut eine Augenbinde um und schnürte sie fest zu. Sie flüsterte mir mit einer sanften, weiblichen, dennoch bedrohlichen Stimme ins Ohr. ,,Geh nicht, gedulde dich, dann kommt auch deine Zeit." Ich verstand nicht was gemeint ist, doch bevor ich den Satz im Kopf nochmal durchgehen konnte, bekam ich einen starken Schlag gegen die Brust. Ich versuchte nach Luft zu ringen, doch ich bekam nicht rechtzeitig eine Luftzufuhr und fiel in Ohnmacht.


,,Man der Dude heißt auch Nachtmahr mit Nachnamen!" sagte Felix und deutete auf den Nachnamen. ,,Seh ich selbst." antwortete Marduk. Daniel schlug ein anderes Buch mit der Aufschrift ,,Träume - Arten und deren Bedeutung" auf. ,,Hier stand drin, dass es Fälle gab, bei denen Leute von Urvorfahren Erlebnisse und deren Gefühle im Traum gesehen und gespürt haben. Kann sein, dass du auch so ein Fall bist." Marduk verschränkte die Arme. ,,Und nun?" fragte er in die Runde. ,,Behalts im Auge und erzähl uns wat du gesehn hast." schlug Felix vor. ,,Felix hat recht, was anderes bleibt auch erstmal nicht übrig." stimmte Daniel zu. Billy zog an Felix seinem Ärmel und als dieser ihn ansah, deutete er in Richtung Uhr. ,,Leute, die Bibo macht gleich zu, lass abziehn." schlug Felix vor. ,,Gut, dann Abmarsch, wir treffen uns morgen nochmal und reden. Ich guck in der Zeit mal, ob uns wer noch was darüber erzählen kann. Bis morgen." mit diesen Worten machte sich Daniel mit Billy davon. Auch Felix ging nach einer Verabschiedung in Form eines Faustchecks mit Marduk seinen Weg nach hause. Marduk zündete sich noch eine Zigarette an und steckte seine Kopfhörer rein. "Metallica - Sad but True" ,,Ja, es ist traurig aber wahr." ging es durch Marduks Kopf. Die Sonne sank sich langsam und Marduk konnte auf dem Heimweg keinen klaren Gedanken fassen. Er schnippte den Stummel gegen eine Laterne und dieser fiel dann auf den Boden, noch qualmend. Er ging ins Gebäude und ging in seine Wohnung. Er setzte sich auf die Couch und blickte auf sein Handy. Keine Nachrichten. Er legte es weg und starrte auf den ausgeschalteten Fernseher. Dieser spiegelte verschwommen sein Abbild. Sein Handy klingelte. Daniel rief an. Marduk hebte sein Handy an sein rechtes Ohr und nahm den Anruf entgegen. ,,Yo?" begrüßte er Daniel. ,,Marduk, das wirst du mir nicht glauben. Ich hab einen Professor gefunden, der an einer Maschine arbeitet, welche es ermöglicht, dass man sich selbst in den eigenen Traum projizieren kann." ,,Hast recht, glaub ich nicht. Was noch?" ,,Hab ihn angerufen und gefragt, ob wir vorbeikommen könnten und er meinte, wenn wir Übermorgen vorbei kommen, würde er dich als Versuchskaninchen anstellen wollen." ,,Hab keine Lust, mir das Hirn wegbrutzeln zu lassen." ,,Er meinte, dass es keine Risiken geben wird. Also, hast du Lust?" ,,Na gut, dann heißt es wohl Ausflug, fährst du?" ,,Ja, sind nur vier Stunden Autofahrt. Kannst auch gerne ein paar CDs mitnehmen." ,,Alles klar, man hört und stört sich." mit diesen Worten legte Marduk auf und legte sich ins Bett.

Mysterium dei SirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt