2. Nicht zu hundert Prozent richtig

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Die drei Menschen waren drei Jungen.
Sie schienen jugendlich und nicht über 17 Jahre alt zu sein. Das waren sie also, drei Teenager, drei Helden, die 781 Straßenobstverkäufer. Sie standen Rücken an Rücken im Viereck und schienen sich nicht zu bewegen. Zumindest zwei von ihnen blieben kerzengerade auf der Stelle stehen. Der größte von ihnen fiel sofort aufs Gesicht und konnte nur schwer mit viel Mühe atmen. "Oh Mann, lang ists her Jungs...Leute?", gab er müde von sich. Er schaffte es nun sich voll zu bewegen und stand auf, vom kalten Boden. Er tippte den beiden anderen ins Gesicht, aber ohne eine Reaktion zu erhalten. "Toll...ja, Richie, wenn du mich hörst, du hattest Recht." Sagte er dem kleinsten der Gruppe in sein überdurchschnittlich großes Ohr. Dann wandte er sich einer Tür im Kloster zu, das basierend auf Gras das aus dem unteren Schlitz lugt, der Ausgang zu sein schien. "War klar, dass wieder zu wenig Blut geopfert wird...wie die letzten Male auch." Sagte er, scheinbar zu sich selbst.
Er öffnete die stählerne Tür und wurde vom grellen Tageslicht geblendet. Er brauchte nicht lange die Stadt zu entdecken und diese zu fuß zu erreichen. Er Schritt durch einen Bogen der den Eingang zur Stadt markierte. In diesen steinernen Bogen, waren Worte eingemeißelt. "Willkommen, friedliebende Freunde, Willkommen!".
Vom Jungen kam nur ein leises, enttäuschtes Seufzen als er es las.
Er lief in der Stadt herum und ignorierte Häuser und Schilder die nicht nach einem Laden aussahen.
Die Bewohner der Stadt begrüßten ihn freundlich, was er allerdings immer mit einem abwertendem "Mhm." beantwortete. Irgendwann gab er es auf, die Suche ohne Hilfe fortzuführen und fragte einige Bewohner nach Rat.
"Hallo. Gibt es in der Stadt nicht zufällig einen Laden in dem es Blut zu kaufen gibt?" Die meisten liefen mit verstörtem Gesichtsausdruck an ihm vorbei, bis auf eine alte Dame.
"Sie sind bei mir genau richtig. Ich verkaufe frisch gejagte Tiere, wenn sie wollen, bewahre ich bei meiner nächsten Lieferung ein wenig Blut für sie zum Abholen auf. Einverstanden mein Junge?" Sie lächelte den Jungen an und entblöste gut geputzte Zahnreihen.
Er verneigte sich leicht vor ihr und lächelte zum ersten Mal an diesem Feiertag.
"Sehr gnädig, vielen dank. Wann könnte ich das Blut abholen?"
"Wenn es gut läuft, direkt gleich. Vor beginn der großen Feier. Bis dahin sollte mein Mann mit der Jagd fertig sein. Kommen sie in ungefähr einer Stunde wieder."
"Ich werde da sein." Er nickte ihr noch zu und ging weiter in die Stadt.
'Bestimmt wird mich bald einer entdecken. Ich bin darauf vorbereitet.' Seine Gedanken bewahrheiteten sich ironischerweise direkt.
"Hey, du da, mit den braunen Haaren! Ich kenne dich doch! Sasching, habe ich recht?" Sagte eine Frau mit Glatze deren Körper von einem schwarzen Umhang verdeckt wurde.
Alle Bewohner die sie hören konnten schauten die beiden sofort an. Geflüster und Gemurmel breiteten sich unter ihnen aus. Was jedoch von einem Mädchen geschrien wurde, so, dass jeder es hören konnte, war "Wieso fällt niemandem auf, dass er nackt ist?"

Die 781 StraßenobstverkäuferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt