Der Kampf der Gefühle

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"Aber auf seiner Hochzeit habt ihr Alkohol getrunken! Und Mom und Dad haben nichts gemacht?", zweifelte er an der Geschichte.
"An solchen besonderen Anlässen mal ein Glas Sekt zum Anstoßen zu trinken, ist etwas anderes. Auf Partys oder so sich zulaufen zu lassen hat aber keiner von uns beiden gemacht. Na klar waren unsere Eltern sauer und wir hatten für drei Monate Hausarrest und sie haben uns so schnell nicht mehr alleine gelassen", erzählte ich, während ich das Gemüse in der Pfanne anbriet.
"Aber nur weil es bei euch ein Mal aus Versehen soweit gekommen ist, heißt das noch lange nicht, dass es bei mir auch passiert. Och bin ja schließlich ich und nicht Mike!"
"Liam, das stimmt du bist nicht Mike, aber du bist erst 15 Jahre alt, selbst wenn er es dir erlauben würde, dann erst in einem Jahr."
"Aber ich ...", seine Widerrede wurde durch ein Quengeln, das aus dem Babyfon kam, unterbrochen.
"Kannst du bitte zu ihr gehen? Sonst brennt das Mittagessen an", bat ich ihn und war froh, dass diese Diskussion vorbei war.
Ohne eine Antwort stand er auf und ging in Sophias Zimmer, während ich mich weiter um das Essen kümmerte. Das Nudelwasser kochte nun, so dass ich die Nudeln hinzu geben konnte. Zu dem Gemüse hab ich etwas Brühe, passierte Tomaten und würzte es schon mal mit Salz und Pfeffer.
"Ley, sie stinkt!" Mein Bruder hielt mir unsere Nichte mit einer Grimasse hin.
"Pass einfach auf, dass das Wasser nicht überkocht", damit nahm ich die kleine Maus auf den Arm und verschwand in ihrem Zimmer.
"Du kleiner Stinker! Dann machen wir dir mal eine frische Windel dran", damit wickelte ich sie und ging anschließend wieder zurück in den Wohnbereich.
"Onkle Liam freut sich schon mit dir zu spielen", grinste ich zu meinem Bruder, während ich die Kleine auf dem Boden absetzte.
Solange die beiden mit einander auf dem Boden rum kugelten, deckte ich den Tisch und machte das Essen fertig.

Nach dem Essen verabschiedete sich mein kleiner Bruder und ich machte mich mit der kleinen Maus auf in den Park. Zuerst spielten wir etwas auf einem Spielplatz und danach legten wir uns auf eine Decke. Ich hatte ein paar Kekse und etwas Obst ein gepackt. Während mein Patenkind ihre Kekse aß, legte ich mich hin und beobachtete sie. Irgendwann kam sie auf mich zu gekrabbelt, legte sich in meine Arme und fragte auf meinen Bauch deutend: "Baby?"
Lachend schüttelte ich den Kopf: "Nein!" Wie kam sie denn da drauf?
Erneut deutete sie auf meinen Bauch und sagte: " Da Baby!"
"Nein, Süße, wie kommst du denn da drauf?"
"Mama Baby", erwiderte sie nun. Ah, da hatten mir wohl Kate und mein Bruder etwas verschwiegen.
"Bei deiner Mama im Bauch ist ein Baby?"
Sie nickte heftig mit ihrem Kopf zur Bestätigung. Man hatte Kate aber noch nichts angesehen.
Wir machten uns noch einen schönen Tag und als mein Bruder um sechs wieder nach Hause kam, schnappte ich mir Kate, um sie auf Sophias Bemerkung an zu sprechen.
"Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit deiner Tochter. Sie hat mir dein Geheimnis verraten."
"Welches Geheimnis? Und was hat Sophia gesagt?", fragte sie verwundert.
"Zuesrt hat sie auf meinen Bauch gedeutet und Baby gesagt und dann hat sie noch Mama hinzugefügt", erklärte ich meiner Schwägerin, die darauf anfing zu lachen.
"Ich kann dir versichern, dass ich nicht schwanger bin. Ich weiß echt nicht, wie sie darauf kommt. Aber wir wollen in naher Zukunft ein zweites Kind, deswegen sind wir auch auf der Suche nach einem Haus. Bis jetzt hat es aber noch nicht geklappt", klärte sie mich auf.
"Dann passt auf, dass sie nicht noch mehr Gerüchte verbreitet."

Eine Stunde später kam ich wieder in Oxford an und war so was von fertig, obwohl ich den ganzen Tag nichts anstrengendes gemacht habe. Es war pure Entspannung im Gegensatz zu den letzten Wochen, in denen ich zwischen Labor, Bibliothek und Wohnheim nur hin und her gerannt bin.
Erschöpft ließ ich in Gedanken meine Tasche auf meinen Stuhl fallen und zog Schuhe und Jacke aus.
"Also ich hätte kein Problem damit, wenn du noch weiter machen würdest", erschreckte mich Ben, der auf meinem Bett lag.
"Oh Gott! Was machst du denn hier? Du hast mich aber so was von erschreckt!"
"Ich hab dir doch gestern gesagt, dass ich auf dich warten werden", erwiderte er nur lachend und kam auf mich zu.
Er legte seine Hände um meine Taille und küsste meinen Nacken.
"Wie war es bei deinem Bruder?"
Wenn er so etwas machte, konnte ich nicht mehr wirklich klar denken.
"Mh... ganz schön ... alle wieder zu sehen, aber ich bin auch echt fertig."
Langsam drehte ich mich um, nahm vorsichtig seinen Kopf in meine Hände und legte genau so sanft meine Lippen auf seine.
Zwischen zwei Küssen murmelte ich nur: "Ich hab dich vermisst!" Ich versuchte alle Gefühle in diesen Kuss zu legen, auch als Entschuldigung für die letzten Wochen und Monate. So sanft der Kuss zu Beginn auch war, er wurde mit der Zeit leidenschaftlicher und es fühlte sich so an, als ob allen Gefülen, die sich in letzter Zeit angestaut haben, freien Lauf gelassen wurde. Sehnsucht und Wut lieferten sich einen Kampf, aber die Liebe kam immer wieder dazwischen. Meine Hände fuhren zuerst in seine Haare, während seine sich fester um meine Hüften legten. Als er mich auf einmal hoch hob , schlang ich meine Beine automatisch um seine Hüfte. Er trug mich zu meinem Bett und legte mich hinein und schon war er über mir. Eine heiße Spur aus Küssen verteilte er von meinem Ihr über meinen Hals, was mir eine Gänsehaut bereitet und ein leises Stöhnen entlockte...

"Ich liebe dich. Egal was passiert. Bedingungslos. Für immer", raunte er mir gegen die Schläfe, bevor ich in seinen Armen ins Land der Träume gelangte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 12, 2018 ⏰

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