Prolog

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Hi!
Diese Geschichte wird zusammen mit @mana_anni geschrieben und spielt im Jahr 2018, aber anstatt der Demokratie herrschen Könige und Königinnen noch immer über die Länder dieser Welt und Roman ist zufälligerweise der Sohn eines Königs.
Kurze Erklärung zum Alter und so:
Roman, 17, ist natürlich der Prinz, Logan, 18, ist angehender 'Lehrer' am Hof, Patton, 18, ist Küchenjunge, Virgil, 17, ist bei H&M angestellt und Deceit, 18, arbeitet bei McDonalds. Pride/Stolz ist zwar keine offizielle Side, aber er ist Deceits und Virgils Vater hier, Remy/Sleep (16) ist ein normaler Schüler.
Deceit sieht übrigens anders als auf dem Titelbild aus!

~*~

Ein Vogel saß auf Romans Fenstersims als dieser in den Garten heruntersah.
Thomas, sein jüngerer Bruder, saß neben ihm und werkelte an seinem Handy, komplette Aufmerksamkeit auf dem kleinen Gerät.
"Logan sucht uns.", gab er nebensächlich von sich und erhob sich fast im selben Moment. Sein Handy verschwand in der Hosentasche und er war auf dem Weg zur Tür ehe Roman überhaupt aufgestanden war.
Sonst wäre er wohl zuerst energetisch aufgesprungen, aber Roman hatte einen seiner seltenen schlechten Tage. Und da er sich das Thema, über das Logan mit ihnen reden wollte, schon vorstellen konnte, sank seine Laune nur noch tiefer. Aber ein Prinz musste immer perfekt erscheinen: Das hieß, ein fröhliches Lächeln auflegen und sich außerhalb seines Zimmers verhalten wie immer.
Sonst wäre Logan wohl zu ihm gekommen, was nur verdeutlichte, dass die Lage offiziell und das Gespräch von Romans Vater angeordnet wurde.

Während Roman und Thomas die Söhne des Königs waren kannten sie diesen eigentlich kaum. Er war fast immer auf irgendwelchen Reisen oder mit offiziellen Angelegenheiten beschäftigt, sodass sie ihn eher sporadisch kannten.
Logan lebte seit jungem Alter bei ihnen. Er war aus einer angesehenen Familie und wurde zum Lernen hergeschickt.
Aber es gab auch noch eine andere Person im Schloss, die oft in Romans Zimmer kam: Patton, der nette junge Mann der schon seit elf oder zwölf Jahren als Küchenjunge arbeitet.
Logan und Patton waren Romans einzige Freunde, Thomas hingegen hatte seine eigene Freundesgruppe aus der Schule. Als Erstgeborener und Erbe war es Roman nicht erlaubt, wie Thomas auf eine normale Schule zu gehen.

Sie fanden Logan letztendlich in der Bücherei, einem seiner Lieblingsorte im Schloss.
Thomas ließ sich in einen der Sessel beim Kamin fallen und grüßte Logan mit einem Lächeln, während sich Roman in guter Manier auf einen anderen Sessel setzte.
Seine Fassade fiel innerhalb von Sekunden, als er in den weichen Stoff schmolz und sich hängen ließ. Logan kommentierte es nicht weiter.
"Schlechter Tag?"
"Wenn du nur wüsstest...", murmelte der Prinz. Eine Sache, die er immer wieder gehört hatte, war die unglaubliche Ähnlichkeit die er mit seinen Freunden hatte. Er selbst fand das fast schon lächerlich, immerhin hatten sie andere Gesichtszüge und sogar leicht verschiedene Haarfarben. Wenn man sie kannte wurde die Ähnlichkeit immer kleiner.
Noch dazu war Patton winzig im Vergleich zu ihnen: er war nur 1,67m groß, Roman und Logan hingegen 1,85m und Thomas 1,78m.

"Roman, hörst du mir zu?" Logan stand direkt vor ihm, Hände in die Hüften gestemmt.
"Wie bitte?" Er sah zu dem Lehrling hoch und bemerkte einmal mehr, wie streng sein Gesicht wirkte. Dabei war er gar nicht so streng...
"Typisch. Ich sagte, dass du dir langsam Gedanken um eine Braut machen solltest." Der blau gekleidete Lehrling setzte sich auf einen Sessel, neben dem auf einem Tischchen ein Buch lag. "Auch wenn du das nicht willst, Regel ist Regel."
Noch eine Ungerechtigkeit. Von Roman erwartete man, dass er mit 18 (was nebenbei bemerkt nur sechs Monate entfernt war) eine Frau heiratete, die des Adels würdig war. Thomas hingegen, der erst 16 geworden war, hatte keinerlei Einschränkungen: Als er mit seinem Exfreund, Remy, zusammengekommen war hatte man ihn offen akzeptiert. Nur Roman musste eine hübsche Frau heiraten.
"Ich habe es nicht vergessen, Logan."
Genervt seufzte der Prinz und zog seine Schärpe zurecht. Manchmal verstand er echt nicht, warum an alten Traditionen derart festgehalten wurde.

Die Tür wurde aufgerissen und jemand stürmte herein, die Türe hinter sich schließend.
Der brünette junge Mann versteckte sich schnell hinter Logans Sessel, leise kichernd. Vor der Tür hörte man schnelle Schritte, die jedoch vorbeiliefen.
Sobald auf dem Gang wieder Stille herrschte kam der Neuankömmling wieder hervor und winkte in die Runde. "Hey, Leute."
"PATTON!" Thomas war aufgesprungen und umarmte den Älteren. Die Atmosphäre war schlagartig locker geworden - niemand konnte schlecht drauf sein, wenn Patton im Raum war.
Ein Lächeln schlich sich auf Romans Gesicht.

Ein lauter Knall ertönte aus dem Erdgeschoss und ließ Virgil aus dem Schlaf schrecken.
Sofort ertönten laute Stimmen, eine vorwurfsvoll und die andere sarkastisch und wütend. Genervt rieb sich der eben erwachte über die Augen und verschmierte den Liedschatten vom Vortag noch mehr als ohnehin schon, dann sah er neben sich auf den Wecker. Drei am Nachmittag, neuer Rekord. Für gewöhnlich schlief er maximal drei Stunden, heute waren es fast fünf gewesen.
Nachdem er sich endlich aus seiner Bettdecke befreit hatte, stand Virgil nun vor seinem Spiegel und richtete seine Haare. Seitdem er sie lila gefärbt hatte gefielen sie ihm fast schon, wobei er von seinen Mitschülern nur noch mehr Hass abbekam. Von seiner Familie wollte er da gar nicht erst anfangen...
Wobei, die war erstaunlicherweise wieder ruhig. Wahrscheinlich war sein Vater zur Arbeit gegangen.
Es kostete ihn eine Menge Überwindung, sein Zimmer zu verlassen und in die Küche zu gehen, aber letztendlich sollte er wohl etwas essen bevor er zur Arbeit ging.
Es war Samstag und seitdem er vor nicht ganz 1,5 Jahren 16 geworden war, wurde von ihm erwartet, sein Essens- und Kleidergeld selbst zu verdienen. Nicht das es bei seinem älteren Bruder anders war, der musste seit seinem 18. Geburtstag sogar Miete zahlen.
Aber nur weil es in diesem Sinne fair war, hieß das nicht, dass er seinen Bruder mochte. Deceit war nicht nur der größte Lügner dieser Welt, aber auch hinterlistig wie eine Schlange.
Aber zurück zum Thema, für Virgil hießen Samstag und Sonntag bei einem lokalen H&M zu arbeiten - und das, obwohl er die Ladenkette nicht einmal mochte.

In der Küche saß, wie erwartet, sein Bruder und war dabei, die Reste eines zerbrochenen Tellers in den Müll zu werfen. Virgil schlussfolgerte, dass der Streit wegen dem zerbrochenen Teller ausgebrochen war.
Deceit ließ sich auf einen der Stühle fallen und musterte ihn aus seinen gesunden Auge. Er war kein sonderlich schöner Anblick: Die linke Hälfte seines Gesichts war von alten Verbrennungen überzogen und sein Auge war durch ein Glasauge ersetzt worden, welches Virgil unangenehm an eine Schlange erinnerte. Verließ der ältere das Haus trug er Bandagen (obwohl er sie schon lange nicht mehr brauchte), aber hier trug er sie nicht.
Deceit war eine ständige Erinnerung für Virgil, dass er nicht die Regeln brechen sollte. Als er sechs war hatte der gemeinsame Vater den Älteren dabei erwischt, wie er heimlich Essen in seinem Zimmer hatte, obwohl das verboten war. Damals hatten sie ein brüderliches Verhältnis, doch als Deceit aus dem Krankenhaus zurück kam, war er wie ein Fremder.
Die schlimmsten Dinge, die Virgil angetan wurden, war das eine Mal als er eine Woche lang nichts essen durfte und als sein Vater ihn in der Badewanne kurz unter Wasser gedrückt hatte, aber so schlimm wie seinen Bruder hatte es ihn nie getroffen.
Wortlos griff er sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und löffelte diesen, gegen die Ablage gelehnt.

Royals {Sander Sides AU}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt