Die erste Woche in Hermines letztem Jahr war vorüber. Sie hatte sich dazu entschieden, das 7. Schuljahr zu wiederholen, und war eigentlich sehr glücklich damit. Nur zwei Personen bereiteten ihr Kummer; und das, obwohl diese Personen nicht in Hogwarts waren.
Harry und Ron hatten sich dazu entschieden, ihre Karriere in jungem Alter zu beginnen, und als Kriegshelden standen ihnen dafür alle Türen offen. Hermine seufzte. Die schlaue junge Dame vermisste ihre beiden Chaoten jetzt schon. Natürlich, sie hatte immer noch Ginny, Luna, Neville, viele andere Gryffindors und sogar Blaise Zabini stellte sich als lustiger Zeitumgang heraus, doch niemand konnte ihre beiden besten Freunde ersetzen.
Dachte sie zumindest.
Ja, ihre beiden Freunde. Kurz, bevor sie nach Hogwarts zurückgekehrt war, hatte sie sich nämlich von Ron getrennt, da sie sich nun sicher war, sich in ihren Gefühlen getäuscht zu haben. Das machte Ron's Abwesenheit ein wenig erträglicher, da schon am Bahnhof Kings Cross zwischen den beiden eine kühle Stimmung geherrscht hatte.
Gelangweilt, da Sonntag war, sie bereits ihre Hausaufgaben gemacht hatte, und sich schon alle Bücher durchgelesen hatte, die sie sich vorgenommen hatte, saß Hermine in ihrem Zimmer und schmollte. Ihre beste Freundin Ginny Weasley hatte die Gelegenheit genutzt, und war mit der blonden Lovegood nach Hogsmeade marschiert.
Wieso hatte Hermine nochmal abgesagt um nicht mitkommen zu müssen?
Die braunhaarige Gryffindor seufzte erneut, stand von ihrem Bett auf, und wollte ein wenig durch die Gänge Hogwarts' schlendern. So geriet sie in die Eingangshalle, wo auf dem neuen, schwarzen Brett etwas ausgehängt war.
Eine Tradition wird neu eingeführt
Ab nächstem Mittwoch, den 10. September, werden Proben zu einem Theaterstück beginnen. Hogwarts war vor längerer Zeit ein Ort voller Theater, und wir gedenken, dies neu einzuführen.
Interessierte SchauspielerInnen sollen sich am 7. September um 14:30 in der großen Halle melden, wo alle wichtigen Informationen vorgetragen werden.Außerdem suchen wir begabte MaskenbildnerInnen und jemanden, der Kostüme nähen kann.
Minerva McGonnagal, Schulleiterin
Theater? In Hogwarts? Das war eine überaus geniale Idee, wie Hermine fand. In ihrer Muggel - Volksschule hatte sie liebend gerne geschauspielt, und so etwas verlernte man nicht.
Hermine sah auf ihre magische Uhr. 14:24! Sie musste sich beeilen, wenn sie noch rechtzeitig ankommen wollen würde.
*
Keuchend blieb Hermine vor dem Scheunentor - großen Portal, das in die berühmte große Halle führte, stehen. Sie glättete ihre Schuluniform, warf noch einen Blick auf ihre Uhr, (14:29) und trat dann um Punkt halb drei in den Saal ein.
Überall saßen kleine Grüppchen von Schülern auf dem Boden, da die vier Haustische magisch zur Seite geschoben worden waren.
„Miss Granger!", rief McGonnagal laut aus, und sofort lief Hermine rot an, als sich alle zu ihr umdrehten, „Sie kommen gerade rechtzeitig, wir wollten soeben beginnen."
Hermine schnaubte innerlich. Gerade rechtzeitig? Sie war auf die Sekunde pünktlich gekommen! Alle anderen hier waren zu früh!
Sie sah sich um, und entdeckte dann mitten in der, eigentlich recht kleinen Menge, Blaise Zabini, der ihr wild zuwinkte. Sofort ging Hermine in seine Richtung, doch als sie sah, wer neben ihm saß, zögerte sie ein wenig.
Blaise mochte sich geändert haben, doch bei seinem besten Freund Malfoy war sie sich nicht sicher. Sie glaubte immer an das gute im Menschen, doch von dieser Person hatte sie schon so viel schlechtes erfahren müssen, dass sie nichts genau wusste.
Trotzdem ging sie auf ihren guten Freund zu, der sie übertrieben angrinste. Als sie neben ihm am Boden saß, erhob die in die Jahre gekommene Schulleiterin ihre Stimme.
„So, zum Anfang schreiben Sie bitte Ihre Namen auf das Pergament", vor allen tauchte ein Stückchen Pergament und eine Feder auf, „und werfen Sie bitte Ihre Namen in diese Box. Das ganze wird ähnlich wie bei dem Trimagischen Turnier ablaufen, nur ein wenig unspektakulärer."
Von überall her ertönte ein leichtes kratzen der Federn auf dem Pergament, bis plötzlich alle aufsprangen, da sie ihre Namen als erste einreichen wollten.
Blaise, Hermine und Draco aber ließen sich Zeit, und waren die letzten, die nach vorne traten. Einen kurzen Blick konnte Hermine noch auf Dracos Pergament erhaschen, (sie musste zugeben, dass er eine äußert schöne Schrift hatte) bevor es in der großen Sammelbox verschwand.
„Setzen Sie sich bitte! Es wird nur kurz dauern, bis die Box ihre Wahlen getroffen hat, und in der Zwischenzeit werde ich Ihnen das nötigste erklären."
McGonnagal fing mit dem Namen des auserwählten Stückes an. „Die Geschichte die gespielt werden wird, nennt sich Romeo und Julia. Es ist eine Muggelgeschichte, doch ich bin mir sicher, auch viele reinblütige und Halbblütige Zauberer und Hexen werden sie kennen."
Natürlich kannte Hermine Shakespeare's Stück, und umso mehr verwunderte es sie, als Draco wissend nickte.
„Schau nicht so blöd Granger", zischte er ihr zu, „ich hatte eine gute Ausbildung, auch vor Hogwarts. Zufrieden?"
Hermine, die beim Klang seiner Stimme zusammengezuckt war, war überaus nicht zufrieden, deswegen zuckte sie nur desinteressiert mit den Schultern.
„Auf dieser Liste hier habe ich alle Charakter aufgeschrieben, und in der Reihenfolge, in der Ihre Namen aussortiert werden, werden Sie diesen Charakteren zugeordnet."
McGonnagal hielt eine lange Liste in die Höhe, und in diesem Moment fing die Box an zu ruckeln.
Dann schoss ein Zettel in die Höhe, sie fing ihn auf, und las laut vor: „Die Rolle der Julia wird Hermine Granger spielen!"Überglücklich stand die Ausgerufene auf, verbeugte sich einmal, und setzte mich wieder. „Als ob du Schauspielen kannst Granger" zischte Malfoy ihr gehässig zu. Sie blickte ihn böse an, (ganz: Wenn Blicke töten könnten) und erwiderte: „Das sagte genau der ri-"
„Und Romeo wird von Draco Malfoy gespielt werden!"
Stille.
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Théâtre d'amour (Dramione) ✓
FanfictionThéâtre d'amour ~ Theater der Liebe Vor langer Zeit, als Professor Dippet noch im Amt des Schulleiters von Hogwarts war, war es Tradition gewesen, zum Schulende ein Theaterstück aufzuführen. Diese Tradition wurde aber verboten, als die Vorführung de...