Théâtre d'amour (Dramione) ✓

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Mehrere Wochen lang plagten Draco die verrücktesten Träume. Obwohl er es nicht als Plage empfand, waren diese Träume, so schön sie auch waren, nicht gut für sein Gefühlsleben.

Jeder einzelne Traum handelte von Hermine und ihm, Hand in Hand, zusammen lachend, sich küssend, oder - andere Sachen machend.

Und nach jedem Traum wurde die Sehnsucht nach einem weiteren Kuss für Draco größer. Er und Hermine benahmen sich zwar wieder normal, aber hinter seiner Maske verbarg der Slytherin wieder und wieder den Liebeskummer, der ihn überrollte, wenn er Hermine nur von weitem sah.

Ohne dass Draco etwas bemerkte, ging es Hermine doch nicht viel anders. Das war keine Schwärmerei mehr - sie hatte sich tatsächlich in den Eisprinz von Slytherin verliebt. Und so schnell vorübergehen würde das auch nicht. Hermines Herz schmerzte jedes Mal, wenn sie ihn sah und sich selbst sagen musste, dass er niemals zu ihr gehören würde, konnte oder wollte.

Trotzdem; Irgendwie gab sie die Hoffnung nicht auf, dass er sie genau so mochte wie sie ihn. Ein anderer Lichtblick war außerdem der Kuss, den sie noch vor der ganzen Schule vollführen mussten.
Oder durften. Wie man das auch immer sehen wollte.

Und auch Hermine träumte. So ziemlich das selbe wie der blonde Junge in den Slytherinschlafsälen, der sich in dieser Sekunde den Schlaf aus den Augen strich, und sich gähnend auf den Tag vorbereitete.

Jeden Tag aufs neue schwor er sich, mit ihr darüber zu reden, ihr zu gestehen, was er fühlte. Warum er es bis jetzt noch nicht getan hatte?

Er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Und über die Zurückweisung wollte er gar nicht sprechen. Es war klar, dass er ihr zu viel angetan hatte, dass sie sich ernsthaft in ihn verlieben könnte. Freunde, in Ordnung. Gute Freunde, möglich. Aber Liebende? Niemals.

Aber einfach vergessen konnte er sie auch nicht. Dafür war sie ihm zu wichtig geworden. Das besserwisserische an ihr war süß, ihr Temperament reizte ihn und ihr Erscheinungsbild fand er faszinierend schön.

Draco schlurfte ins Bad. Er machte sich die Haare, so dass sie ihm lässig ins Gesicht fielen, putzte seine Zähne und zog sich um.

Dann machte er sich, schon wie aus Gewohnheit, auf den Weg in die große Halle, um rechtzeitig zu den Proben zu kommen.

Als er vor dem riesigen Tor, das in die große Halle führte stehen blieb, sagte er sich noch ein paar mal:
„Heute werde ich es ihr sagen.
Heute werde ich es ihr sagen.
Heute werde ich es ihr sagen."

Dann öffnete er einen Flügel ein wenig, und blickte sich suchend um.
Wo waren Blaise und Hermine?

Wie ein Kleinkind, das seine Eltern nicht mehr findet irrte er durch die Halle, an jüngeren und älteren Schülern vorbei, an Professoren, an Bekannten und ihm unbekannten Personen.

Plötzlich tippte ihm von hinten jemand auf die Schulter.

„Suchst du zufällig jemanden?"

Wie vom Schlag getroffen fuhr Draco herum, und starrte dann erschrocken in das schelmisch grinsende Gesicht von Hermine Granger.

„Äh - ja, also nein, nicht di - ja, hab ich - äh, nein - was?"

Hermine lachte ihr, für Draco, wunderschönes, glockenhelles Lachen. Und automatisch grinste er auch.

Blaise jedoch lächelte nur in sich hinein. Wie süß! Es funkte mehr denn je. Jetzt stellte sich nur die Frage: Was war vorgefallen?
Er merkte sowieso schon, dass die beiden sich seltsam benahmen. Waren sie endlich draufgekommen, dass sie zusammengehörten? Oder waren sie schon zusammen?

„Ruhe bitte!" Mit diesen Worten unterbrach McGonnagal Blaise' hoffnungsvolle Gedanken.

„Heute werden wir die letzten paar Szenen durchgehen, bevor wir uns an die Details machen, und Sie ihre ausgearbeiteten Texte bekommen, die Sie lernen werden. Also: Viel Vergnügen! Fangen Sie an!"

Die letzten Szenen. Hermine und Draco sahen sich an.
Die letzten Szenen. Es würde ein Happy End geben.
Die letzten Szenen. Mit einem Kuss.

Dann fasste Draco sich ein Herz, und lächelte Hermine ehrlich an.
Die Gryffindor wurde deswegen so aus der Bahn geworfen, dass sie verwirrt blinzelte, und ihr Herz anfing schneller zu schlagen.

Dann lächelte auch sie.