Kapitel 2

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Schnell gewöhnte ich mich an seinen neuen Duft, wobei seine starke Aura genussvoll über mich streichelte. Wir standen da, nur unser Atem verriet, dass wir nicht festgefroren waren, da wir uns keinen Millimeter bewegten. Hinter uns merkten wir bei Zeiten ein paar Wächter, Dämonen und Engel kommen. Doch diese wurden immer mehr. Wir ignorierten sie, da es in diesem Moment nur uns beide gab. Ich ließ mich von all diesen glücklichen Gefühlen durchfluten, sie waren wie eine Süßigkeit für mich. Ich drückte mich immer mehr an Gabriel und konnten es kaum fassen, dass ich es überhaupt machen konnte. Ein Traum war es keinesfalls, denn die anderen Wächter sahen zu uns und begannen zu applaudieren. Ich wusste nicht Recht, ob der Applaus uns oder der Rückkehr des Besiegers von Astaras galt. Irgendwann lösten wir uns atemringend von einander. Seine grünen Augen strahlten so viel Liebe und Geborgenheit aus. Trotz dem unsere Lippen nicht mehr einander berührten, spürte ich dennoch den langersehnten Wind über meine Haut gleiten.
Ich blickte in die freudestrahlenden Gesichter von Luca, Sofia und Michael, welcher sofort auf Gabriel zu kam und ihm in dem Arm nahm.

"Danke, dass du hier bist."hörte ich ihn in sein Ohr flüstern. Gabriel nickte lächelnd und blickte zu dem Fenster, welches zu Keons Zimmer gehörte.
Michael verstand anscheinend sofort, was er damit sagen wollte und bewegte sich mit schnellen Schritten nach oben. Vielleicht lag es auch daran, dass man Raphaels Aura sehr stark spüren konnte und Micheal sie nur noch nicht realisiert hatte.

"È semplicemente fantastico! Das ist einfach so fantastisch!"erwiderte Sofia grinsend und nahm uns beide in den Arm. Nachdem sie verschwand nahm sie viele weiter Wächter mit, welche uns nicht persönlich kannten.

"Deine Haare sind länger geworden."stellte Gabriel erstaunt fest und strich vorsichtig über meinen geflochtenen Zopf.

"Ich habe mir sie nach deinem...nach Astaras Tod das letzte Mal geschnitten."erklärte ich und zwinkerte ihm zu, damit er nicht auf falsche Gedanken kam.

"Ich mag die Länge." Er griff nach meiner Hand und gemeinsam gingen wir wieder in das Schloss. Erst jetzt fiel mir sein Anzug auf, aber verkniff die Frage woher er sie hatte. In der Halle kam Conan mit einem Lächeln auf den Lippen, welches den Dämon in ihn verschwinden ließ, uns entgegen und klopfte Gabriel auf die Schulter. Seine Gefühle waren klar und galten dem Positiven. Ich bekam erst spät mit, wie sich Noah Aura vor mich schob. Er starrte mich, dann Gabriel, danach unsere verschränkten Hände und zum Schluss wieder mich an. Trotz der angenehmen Wärme, die uns umfang, bekam er eine Gänsehaut und fiel mir um den Hals.

"Ich bin so froh, dass du endlich glücklich werden kannst!" Stieß er aus und ließ damit Gabriels hochgezogene Augenbraue sinken. So war er, sein Schweigen bewirkten meist mehr als seine Worte. Ich genoss noch kurz Noahs freundschaftliche Liebe. Nach ein paar Minuten war es an der Zeit zu Beryls Kirche zu gehen, denn Keon würde schließlich dort heiraten. Schnell war ich mit Gabriel dort und kuschelte mich ein letztes Mal an seinen Arm, bevor ich mich trennen musste und mich neben Sofia stellen musste. Ich wusste nicht Recht, was man als Brautjungfer so macht, aber mit der Italienerin an meiner Seite würde ich es schon überstehen. Meine Gedanken ließ ich schweifen und zuckte zusammen, als mich Sofia ihren Ellebogen in meine Taille rammte. Bevor ich mich beschweren konnte, fing sie an mit reden.

"Gabriel hat nur Augen für dich Mia!"flüsterte sie mir zu. Schnell war der Schmerz vergessen und ich suchte seinen Blick. Als sich unsere Augen trafen, spürte ich den Wind so sehr, als stände er neben mir. Erst nachdem ich in anlächelte, gab er mir sein schönstes Schmunzeln. Doch das konnte die aufsteigende Nervosität in mir nicht runterregeln. Weshalb sie überhaupt erschien, wusste ich nicht. Ich meine Augen schweiften weiter und suchten die Raphaels. Als er mich fragend ansah, spürte ich schon seine ruhigen Wellen auf mich einwirken. Somit wäre das auch geklärt. In Gedanken hing ich immer wieder bei Gabriel, obwohl ich mich schon zwang bei der Hochzeit auch psychisch da zu sein. Er war einfach wieder da, mein Geliebter, den ich für Tod gehalten hatte. Ich konnte ihn wieder in den Arm nehmen und ihn lieben. Hätte er mir erzählt, dass er nicht sterben kann, hätte ich vielleicht keine Depression bekommen und mir nicht so sehr seine Nähe gesehnt. Erst nach dem Kuss von Keon und Fynn ebbte meine Aufmerksamkeit an dem wunderschönen Erzengel ab. Schnell wurde mir klar, dass sich tief in meinem Inneren der Wunsch nach Gabriel wieder auftat. Umso mehr freute ich mich dann, seine Hand wieder fühlen zu können, die sich, unmittelbar nachdem das Hochzeitspaar aus der Kirche marschiert war, um meine schloss. Mein Herz schlug ein Stück höher bei seiner Berührung.
Schweigend fangen wir uns im Schloss wieder, wo die anderen Gäste, die nicht mit gekommen sind, da sonst die Kirche überfüllt war, auf uns und das Brautpaar warteten. Mit Applaus und Jubel nahmen sie Keon und Fynn in Empfang. Gabriel und ich machten uns auf die Suche nach einem Sitzplatz, als mir, kurz nachdem wir uns gesetzt hatten, einfiel, dass ich das Hochzeitsgeschenk vergessen hatte. Somit stand ich nochmal auf und ging hinunter in die Waffenkammer. Zu dieser Zeit war niemand unten und konnte somit mein Geschenk nicht entdecken, da es auch in der hintersten verwinkeltsten Ecke lag. Dennoch zuckte ich leicht zusammen, als ich Schritte wahrnahm die nicht zu mir gehörten. Schnurstracks wirbelte ich herum und blickte in die grünen Augen, in denen ich mich manchmal verlor.

"Was machst du hier?"fragte er verwundert und legte sein Kopf schief.

"Ich hatte ihr das Hochzeitsgeschenk der beiden versteckt." Erwiderte ich und grinste ihn an.

"In einer Waffenkammer? Nicht schlecht, da hier sowieso die letzten Tage keine Waffen herausgeholt hat, um zu trainieren." stimmte mir Gabriel zu und kam meinem Gesicht immer näher.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 28, 2019 ⏰

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Gabriel Und Ich - Qui Venientes Viderunt DilexeruntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt