Kapitel 6

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Aber trotzdessen, dass wir uns so amüsierten, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Höchstwahrscheinlich hatte sie es nicht gemerkt. Wie denn auch? Das war ihr erstes Mal. Natürlich merkte sie da den Unterschied nicht. Sie merkte nicht, ob ich ein Kondom benutzte oder nicht. Eine Erinnerung durchfuhr mich.

Flashback

Es war der Tag unserer Hochzeit. Katelyn war gerade auf Toilette. Ich stand da und redete mit Gästen. Plötzlich kamen Katelyn's Eltern zu mir. ,,Hallo Jamie.", sagte Katelyn's Mutter zu mir. ,,Hallo Tina, hallo Martin.", sagte ich ohne sie anzusehen. ,,Jamie, wir haben eine Bitte an dich.", sagte Tina. ,,Es ist eigentlich keine Bitte.", fügte Martin hinzu. ,,Also wollt ihr mir jetzt auch noch was befehlen?", fragte ich mürrisch. ,,Nimm es so wie du es willst.", sagte Martin. Ich drehte mich zu ihnen und schaute sie fragend an. ,,Du zeugst uns mindestens ein Enkelkind.", befahl Tina. Widerwillig nickte ich und nahm die dreitausend Euro die sie mir hinhielten. Sie gingen wieder zu ihrer Familie und Katelyn kam wieder zu mir.

Flashback Ende

Ich hatte nicht gemerkt, dass ich nur noch im Essen stocherte. Sam hatte die Stirn in Falten gezogen und Katelyn fuchtelte vor meinem Gesicht rum. ,,Jamie?", fragte sie besorgt. ,,Sam, lässt du uns bitte kurz alleine?", fragte ich. ,,Nein, ganz sicher nicht.", erwiderte Sam. ,,Was ist los?", fragte Katelyn. ,,Ich muss dir was sagen.", murmelte ich. ,,Was?", fragte Katelyn. ,,Zu erstmal, tut es mir leid.", murmelte ich. ,,Was tut dir leid?", fragte Katelyn und langsam wurde ihre Stimme schrill. Auch Sam sah verwirrt aus. ,,Ich hatte mit deinen Eltern einen Diel. Sie haben mir dreitausend dafür gegeben. Du hast es nicht gemerkt, weil es dein erstes Mal war. Aber wir haben kein Kondom benutzt. Das war auch der Diel mit deinen Eltern. Wir sollten miteinander schlafen und du sollst mindestens ein Kind bekommen.", erklärte ich und starrte dabei die ganze Zeit auf meinen Teller. Langsam hob ich wieder meinen Blick. Sam sah entsetzt aus. ,,Du bist reich und lässt dich von meinen Eltern mit dreitausend Euro bestechen?", schrie Katelyn schrill. ,,Es war nicht wegen dem Geld. Sie haben es mir befohlen. Du weißt genau so gut wie ich, dass weder du noch ich Einfluss auf die Ehe haben.", erwiderte ich. Sie stand auf. Dann klatschte sie mir eine und lief davon. Sam hatte auch seine Gabel zur Seite gelegt. Aber er sah nicht so wütend aus. ,,Das was du abgezogen hast, war echt nicht in Ordnung. Aber du hattest keine Wahl.", sagte er. Er klopfte mir brüderlich auf die Schulter. ,,Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie schwanger wird?", fragte Sam seufzend. ,,Sehr hoch. Ich bin zweimal gekommen.", antwortete ich. Danach fuhr ich mir mit der Hand über's Gesicht. ,,Zimmermächden, abräumen!", schrie ich. Sam zuckte zusammen. Ich stand auf und lief hoch. ,,Jamie, geh jetzt nicht zu ihr.", mahnte Sam. ,,Keine Sorge, habe ich nicht vor.", murrte ich. Ich drehte auf dem Absatz um und lief in den Keller. Dort lagerte ich den Alkohol. Schnell nahm ich zwei Bierflaschen und eine Vodka Flasche. Damit lief ich wieder hoch. Ich polterte die Treppe hoch und ging in mein Zimmer. Dort schloss ich ab und fing an zu trinken. Nach den zwei Flaschen Bier und einer halben Vodkaflasche war ich nur noch am Verzweifeln und lallte vor mich hin.

-Katelyn-

Ich hörte nach einer Weile nur noch seltsame Geräusche aus Jamie's Zimmer. Irgendwann fing er an rumzulallen. ,,My body is brokeeeen. My Bodyyyy isssss brokeeeen!", hörte ich Jamie lallen. Langsam stand ich auf und lief rüber zu seinem Zimmer. Dort lag er auf dem Bett. Neben ihm lagen zwei leere Bierflaschen und eine Vodkaflasche. Die Vodkaflasche war noch nicht leer und lag offen auf dem Bett. Der Vodka lief auf das Bett und vermischte sich mit der Decke und Jamie's Kleidung. Als Jamie mich sah fing er an zu grinsen und zu lachen. Ich lief zu ihm und zog ihn an den Händen auf die Beine. ,,Komm.", sagte ich und zog ihn an der Hand zu meinem Zimmer. Dort stellte ich ihn in die Mitte des Raumes. Ich machte sein Hemd auf und seine Hose. Dann zog ich ihm das Zeug aus und wusch ihn mit einem Waschlappen ab. ,,Leg dich schlafen.", sagte ich. Jamie warf sich auf mein Bett und kuschelte sich in die Decke. Dabei nahm er den Pulli den ich heute anhatte und drückte ihn an sich. Ich lief kurz runter zum Zimmermädchen. ,,Könnten Sie bitte Jamie's Bett neu beziehen und die Alkohol Flaschen darauf entsorgen?", fragte ich. Sie nickte und lief hoch. Ich verabschiedete mich von Sam und ging dann ebenfalls hoch. In Unterwäsche legte ich mich neben Jamie auf mein Bett und kuschelte mich ins Kissen und in die Decke. Von Jamie's ruhiger Atmung schlief ich ein.

Kann aus Zwang, Liebe werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt