Schmerz

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"Lasst sie in Ruhe! Wenn ihr ihr auch nur ein Haar krümmt ..."

Heiseres Männerlachen.Sie öffnete ihr linkes Auge ein wenig und es dauerte ein paar Sekunden bis das Bild richtig scharf wurde. Ihr Schädel pochte rhythmisch und ihr Blick verschwomm immer wieder. Alles hörte sich an, als ob sie Watte in den Ohren hätte.

"Alta! Is die Schlampe wieder aufgewacht? ! Wir sind am Arsch man! Du hast nicht die richtige Dosierung genommen! "

Hastig presste sie ihre Augen wieder zu.

"Mach dir mal nicht in die Hose. Die Kleine hat Zuckungen,  sonst nichts. "

Und tatsächlich. Jetzt wo die Männerstimme es gesagt hat, merkte sie wie ihre Hand vor Zittern immer wieder auf die Tischplatte schlug, auf der sie lag. Sie versuchte gar nicht erst es unter Kontrolle zu kriegen und zu stoppen, weil sie Angst hatte, dass die Männer was merken würden.

Also versuchte sie sich schlafend zu stellen oder wenigstens so zu tun, als ob sie von dem Zeug dass sie ihr gespritzt haben müssen,  völlig benebelt wäre.

Und dann hörte sie eine ihr allzu bekannte Stimme.

Amies Stimme.

"Ihr denkt wohl ihr habt mich in der Hand, was? Habt ihr aber nicht! Ihr wisst gerade mal wo meine beste Freundin wohnt, sonst nichts! ,klang ihr panischer Ton durch die Fernsehermikrofone.

Anscheinend saß Am auch vor einem Fernseher und konnte Alles live mit anschauen und hören.

Wieder dieses raue Lachen von den Männern. "ach Süße...", sagte einer von ihnen; "wir wissen sehr, sehr viel mehr über dich, Amelie Drewsen. Oder soll ich dich doch lieber Am oder Amie nennen? Aber natürlich englisch ausgesprochen, mit der Betonung auf dem Ä, nh? !

Das war ja auch soo süß neulich von dir als der Typ in der Disco dich Amelie genannt hat und du so ausgerastet bist! Weil du magst den Namen nicht. Genau wie deine Haare.

Du findest sie haben schnell Kletten.

Obwohl sie doch so eigentlich ganz gut aussehen ! 

Du liebst es, chinesisch zu essen ,genau wie deine süße Freundin hier.

Wie konnstest du nur so dumm sein sich mit ihr zu treffen?! Wie naiv kann man sein, ihr beim Chinesen, also an einem öffentlichen Platz zu sagen, dass sie dein ein und alles ist und die einzige ist, wegen der du damals nicht gesprungen bist? !

Am, kleine naive Am, natürlich sind wir  gleich danach zu ihr gefahren. Natürlich haben wir mitbekommen was ihr im Restaurant geredet habt.

Wir kriegen Alles mit. Und wenn ich das sage meine ich das auch! Amelie Drewsen wir wissen Alles! Jeden Dreck! Aber wenn dir das nicht reicht, dass du unter ewiger Bewachung stehst, muss ich das hier jetzt tun ..."

Während seinem Vortrag hatten sich ihre Nackenhaare aufgestellt und ihre Hand hatte noch mehr und schneller auf die Tischplatte geschlagen.

Ihr ahnte nichts gutes als er sagte, dass er das wohl machen müsste und sich kurz danach sein Atem in ihren Nacken schmiegte.

Und plötzlich spürte sie etwas kaltes,  metallisches an ihrem Schlüsselbein, was langsam Richtung Ausschnitt wanderte.

Verkrampft versuchte sie die Augen geschlossen zu halten und zu verbergen, dass die Zuckungen kurz davor waren auf den ganzen Körper überzugreifen.

Wenn sie jetzt noch ein letztes Mal Amies Stimme hören könnte ...

Ja, ihr war schon bewusst geworden, dass sie aus ihrer Wohnung nicht lebend wieder rauskommen würde.

Aber dann hörte sie ein Schluchzen.

Amies Schluchzen.

"Ihr ... ihr gott verdammten Schweine! La ... lasst sie in ... in ruhe! Was habt ihr m ...mit ihr vor?"

Jetzt war die Klinge verschwunden und der warme Atem in ihrem Nacken auch.

Doch nur, bis wieder eine Männerstimme (jetzt eine Andere) erklang und sie erschaudern und kurz darauf eine Klinge an ihrem Oberschenkel spüren ließ.:

"Sagt mal Jungs ... habt ihr schon mal jemanden mit nem' Messer gefickt? "

Allein von der Betonung her, wusste sie das er dreckig grinste.

Und plötzlich schrie sie auf.

Das kalte Metall hatte sich in Ihr Fleisch gedrückt und hatte eingeschnitten. Und das nicht zu knapp.

Erst war der Schmerz mitten in ihrem Kopf. Er war schrill und hoch, wenn man so Schmerzen beschreiben kann.

Dann kroch er langsam ihr restliches Bein herab und desto tiefer er drang, umso weniger zitterte ihr Bein und wurde dafür immer tauber.

Sekunden später spürte sie ihr Bein nicht mehr.  Erneut schrie sie auf und der Schmerz kochte wieder in ihrem Kopf. Es fühlte sich an, als ob sie in einem Kettenkarrussel sitzen würde. Das Blut fing an in ihren Ohren zu pochen.

Lichtblitze tauchten vor ihrem Inneren Auge auf und nahmen ihr den Atem.

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Soo  also das war's erstmal. Langsam versuche ich dann doch die Verwirrung zu lichten :D

Und da ich jetzt auch Ferien habe, kann ich auch schneller ubloaden :)

wie hat's euch gefallen?

BB :)))  ;*   ♡

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