Liam

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Mias Sicht:
Ich stieg in die Bahn ein. Es war laut, denn viele Leute telefonierten und andere unterhielten sich angeregt über verschiedene Themen und gestikulierten dabei wild. Warme Luft kam mir entgegen und verschiedene Gerüche durchströmten mich. Ich sah mich nach einem Platz um, doch vergebens. Ich war auf dem Weg zu einem Club, mit ein paar Freunden. »Mia, willst du noch nhn' Bier?«, fragte mich Ben. Ich nickte. Nachdem wir ausstiegen waren, kam es mir draußen unglaublich kalt vor, deshalb zog ich mein viel zu kurzes Kleid ein wenig runter und fing an schneller zu gehen.
»Ausweis, bitte!«, forderte mich einer der Türsteher auf, als wir beim Club ankamen. Ich holte einen Ausweis raus, den ich mir von meiner Freundin ausgeliehen hatte und gab ihn dem Türsteher. Er schaute ihn prüfend an.
»Du bist also 18?«, fragte er und musterte mich dabei von Kopf bis Fuß.
Ich bejahte die Frage und schaute ihn dabei mit einem selbstbewussten Blick an.
»Darf ich jetzt rein oder nicht?« Schließlich gab er mir den Ausweis wieder und ließ mich rein. Drinnen schaute ich mich nach meinen Freunden um und es sah tatsächlich so aus, als hätten die anderen es auch alle rein geschafft.
Eine meiner Freundinnen ging zur Bar und kam mit ein paar roten Bechern wieder zurück.
Ich nahm mir einen, ging dann auf die Tanzfläche und fing an zu tanzen. Sofort wurde mir wärmer und der Geruch von Schweiß stieg in meine Nase. Ich setzte mit den Lippen an und nahm einen Schluck aus dem Becher. Kurz darauf kniff ich die Augen zusammen, denn die pinke Flüssigkeit aus meinem Becher, brannte in meinem Hals. Doch je mehr ich trank, desto lockerer wurde ich. Und von Schluck zu Schluck, würde es plötzlich immer leckerer. Ich tanzte immer weiter. Die Musik dröhnte in meinen Ohren. Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich um. Vor mir stand ein ziemlich gut aussehender Typ. »Hey, ich bin Liam und du?«, schrie er mir ins Ohr, da die Musik so laut war und kam mir dabei immer näher.
»Ich bin Mia«, nuschelte ich und war mir ziemlich sicher, dass er es nicht verstanden hatte. Er lächelte mich an und musterte mich dann von oben bis unten. Wenige Augenblicke später spürte ich Hände an meiner Taille. Liams Hände. Also legte ich auch meine Hände um Liams Hals. Dann fingen wir an zu tanzen. Ich weis nicht wie lange. Vielleicht eine Stunde, eine halbe Stunde oder auch nur 10 Minuten. Aber es fühlte sich an, als wäre es eine Ewigkeit. Doch je später es wurde, desto eng umschlungener tanzten wir. Am Ende waren wir so nah, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte. Ich spürte, wie eine seiner Hände weiter hoch wanderte, er sie an meine Wange legte und mein Gesicht zu ihm drehte. Dann zog er mich noch näher zu sich, wenn das überhaupt noch möglich war. Wir schauten uns in die Augen und dabei kamen sich unsere Gesichter immer näher, bis unsere Lippen auf einander lagen. Erst war es ein zurückhaltender Kuss, doch von Zeit zu Zeit wurde er immer fordernder. Irgendwann kam Liam meinem Ohr wieder näher und flüsterte: »Wollen wir nicht lieber zu mir gehen?« Erst zögerte ich, nickte dann aber. Also nahm er meine Hand und zog mich aus dem Club, in die kalte Nachtluft.

Mr. BrownWhere stories live. Discover now