Mr. Brown?

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Ich schlug die Augen auf. Sofort fing mein Kopf an zu dröhnen und ich legte meine Hand auf meine Stirn, in der Hoffnung es irgendwie stoppen zu können.
»Scheisse«, murmelte ich, als mir auffiel wo ich aufgewacht war. Als ich mich umdrehte, erwartete ich Liam neben mir liegen zu sehen, doch von ihm war keine Spur zu sehen. Also griff ich, auf der Suche nach meinem Handy, mit der Hand auf den Nachttisch. Als ich auf die Uhr schaute erschrak ich.. 10:47! Ich müsste schon längst in der Schule sein. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn, denn eigentlich hatte ich mir vorgenommen, es dieses Mal nicht so zu übertreiben. Als ich dann noch mal auf mein Handy sah, um zu schauen ob ich mich wirklich nicht verguckt hatte, bemerkte ich eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.
»In der Küche liegt eine Aspirin für dich. Wenn du willst, kannst du auch duschen gehen. Und bitte mach die Tür von außen zu.«
Es war Liam. Sofort musste ich an gestern Nacht denken. Auch wenn ich mich nicht mehr an alles erinnern konnte, das wichtigste wusste ich noch. Dabei musste ich schmunzeln.
Als ich mich angezogen und fertig gemacht hatte, ging ich in die Küche, schluckte schnell die Aspirin und machte mich dann auf den Weg in die Schule. Nach ungefähr 20 Minuten kam ich an. Ich klopfte an meiner Klassentür und hörte von drinnen ein: »Yes, please!«
Also öffnete ich sie und hätte ich vorher gewusst was mich dort drinnen erwartet, wäre ich wahrscheinlich lieber draußen geblieben. In dem Moment, als ich reinkam und zum Lehrertisch schaute, sah ich in zwei grau-blaue Augen. Liams Augen. Mir rutschte ein leises »Fuck» raus und ich sah, dass Liam mich auch erkannt hatte. Dann fasste ich mich wieder, begründete mein zu spät kommen damit dass ich verschlafen hatte und ging zügig zu meinem Platz. Er erwiderte darauf etwas, doch davon bekam ich nicht so viel mit, weil ich immer noch in einer Schockstarre war. Ich sah an die Tafel, ,Mr. Brown'.. ich schloss die Augen und öffnete sie danach schnell wieder, da ich für kurze Zeit vermutete, dass es sich nur um einen Traum handelte. Doch dem war nicht so. Liam oder sollte ich sagen Mr. Brown führte den Unterricht vorne weiter, doch ich konnte mich kein Stück konzentrieren. Als er sich durch die Haare fuhr und sein T-Shirt dabei ein kleines Stück hochrutschte, kamen alle meine Erinnerungen der gestrigen Nacht hoch und es wollte einfach nicht mehr auf hören. Ich schüttelte kurz den Kopf, weil ich für eine Sekunde dachte ich könnte sie so einfach abschütteln, aber es funktionierte nicht.
»Mia? Mia, hallo?«, riss mich aus meinen Gedanken, »Würdest du bitte auf die Frage antworten?« Ich schaute Liam verwirrt an.
Ein kurzes »Was?« entwich mir. »Du musst dich nicht an meinem Unterricht beteiligen. Wirklich nicht. Aber dafür gibt es dann auch die entsprechende Noten. Das verstehst du oder?«, fuhr er mich an. Ich nickte, aber konnte ihn dabei nicht anschauen.
Warum war er denn jetzt so zu mir?
Ich schaute auf die Uhr und hoffte, dass diese Stunde so schnell wie möglich zu Ende war. Als es dann nach eine Gefühlten Ewigkeit endlich klingelte, sagte Liam: »Mia, bitte komm noch mal kurz zu mir.« Ich verdrehte die Augen, aber ging zu seinem Pult. Als alle weg waren, fing er an: »Okay, ich will nur, dass du weißt, dass das gestern mir nichts, absolut nichts bedeutet hat. Ich hoffe bei dir ist es genau so. Ich will nicht, dass es uns irgendwie beeinflusst. Vergiss einfach was gestern passiert ist und rede mit keinem auch nur ein Wort darüber!«
Ich konnte nichts sagen, sondern nickte einfach wieder nur stumm und verließ den Klassenraum.

Mr. BrownWhere stories live. Discover now