Prolog

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Unsanft werde ich von meinem Wecker geweckt, der erste Schultag nach den Sommerferien, am liebsten würde ich mich irgendwo vergraben. Jetzt geht dieser Schwachsinn wieder los und mit meinen gerade mal 16 Jahren kann ich auch nicht behaupten, dass ich nicht mehr lange zur Schule muss. Ab heute gehe ich in die 10. und bis zur 13. muss ich noch durchhalten.

"Emily? Bist du schon wach?", fragt meine Mutter während sie an meine Tür klopft, eigentlich kann man es eher schon als hämmern bezeichnen.

"Ja Mama..." erwidere ich genervt und erhebe mich von meinem weichen und vor allem warmen Bett.

Ich schlendere ins Bad, welches direkt an mein Zimmer anschließt. Wir haben ein relativ großes Haus, ich habe nämlich noch zwei große Brüder, Jackson und Tim, und eine große Schwester, Katy, welche allerdings alle älter als 20 sind und seit längerem auch schon nicht mehr in ihrem Elternhaus leben. Somit durfte ich das Zimmer von meinem größten Bruder Jackson übernehmen, welches eben auch ein eigenes Bad hat. Das Schlafzimmer meiner Eltern liegt im Erdgeschoss, sowie Küche, Wohnzimmer und ein weiteres Badezimmer. Den ersten Stock habe ich also, bis auf unseren Abstellraum, für mich alleine.

Nachdem ich mich dezent geschminkt und mir ein schlichtes weißes T-Shirt angezogen habe , welches ich mir in einen schwarzen, knielangen Rock stecke, gehe ich in die Küche um gemeinsam mit meiner Mutter zu frühstücken. Wie jeden Tag hat sie mir einen Kaffee to go vorbereitet welchen ich gleich mit zur Schule nehmen werde. Vorher esse ich noch schnell mein Müsli.

Mit meinem Kaffee in der Hand ziehe ich mir meine weißen Chucks an, stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und mache mich wie immer zu Fuß auf den Weg zur Schule. Am Schulhof angekommen wartet schon Liv, meine beste Freundin auf mich. Ich falle ihr in die Arme und knuddel sie so richtig durch, die letzten zwei Ferienwochen war sie im Urlaub und kam erst gestern spät Abends wieder zurück.

"Du musst mir später alles erzählen!", bestehe ich und lasse meinen Blick während ich mich aus ihren Armen löse über den Schulhof schweifen. Ich suche niemand geringeren als Liam. Der Junge mit den braunen Haaren und den tiefblauen Augen, genauer gesagt DER Junge aus unserer Schule. Er geht in die 12. und hat schon so manchem Mädchen den Kopf verdreht, so leider auch mir. Am Anfang der Ferien hatten wir ziemlich viel Kontakt, aber irgendwann hat er sich einfach nicht mehr gemeldet und mich ignoriert. Wahrscheinlich weil er verstanden hat, dass ich nicht so eine Freundschafts+ Nummer von ihm wollte. Trotzdem finde ich es einfach nur respektlos mir nichtmal irgendwie zu schreiben, dass er den Kontakt abbrechen möchte. Vielleicht lag es auch an meiner manchmal zu alternativen Denkweise.

"Wir sollten langsam in unsere Klasse gehen"

Liv reisst mich aus meinen Gedanken und ich schaue sie erst perplex an, finde dann aber meine Sprache wieder.

"Ehm... Ja... sollten wir"

"Suchst du ihn?" Liv deutet abfällig in Liams Richtung und ich nicke nur leicht. Er steht da mit seiner Freundesgruppe und ein paar Mädls aus seiner Stufe. Es verpasst mir so ein leichtes ziehen in meinem Brustbereich ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen. Doch Liv gibt mir nicht einmal die Zeit lange über ihn nachzudenken, sie packt mich am Arm und zieht mich hinter sich her in Richtung Klassenraum.

"Hast du nicht gesagt du bist über ihn hinweg?" gibt Liv nachdenklich von sich.

"Hmm.. Ja bin ich auch, war nur irgendwie komisch ihn wieder zu sehen" entgegne ich und versuche dabei überzeugend zu klingen.

"Klar, wir bereden das heute nach der Schule bei mir zu Hause"

"Wie du willst"

Wir gehen in die Klasse, unsere Klassenlehrerin teilt uns dann wie jedes Jahr unsere Schließfächer zu, als ich gerade dabei bin meinen Zahlencode einzugeben spüre ich zwei große warme Hände an meiner Taille und einen angenehmen Atem in meinem Nacken, welcher mir Gänsehaut verpasst. Ohne ihn zu sehen weiß ich einfach, dass es Liam sein muss. Da ist wieder dieses Ziehen in meiner linken Brust und ich nehme die Blicke der Anderen wahr. Sie durchlöchern mich wie kleine Feuerbälle.

Nach einer gefühlten Ewigkeit reagiere ich endlich und versuche ihn von mir wegzudrücken.

"Was willst du hier?"

Er löst sich von mir und grinst mich schelmisch an.

"Keine Sorge Blondchen, war nur ne kleine Mutprobe" damit spielt er auf meine langen, glatten, blonden Haare an. Ich bleibe für eine Sekunde mit meinen grünen an seinen blauen Augen hängen, dann kommt mir zum Glück Liv zur Hilfe und lässt mich nicht komplett bescheuert dastehen.

"Mein Lieber verzieh dich und lass Emily einfach in Ruhe. Du bist so ein ekelhaftes Arschloch!"

Abwehrend hält er seine Hände nach oben, sein Grinsen verschwindet trotzdem nicht aus seinem Gesicht. Am liebsten würde ich ihm eine ordentliche Ohrfeige geben, aber ich will mich nicht noch dümmer hinstellen als ich es eh schon getan habe.

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So, das hier ist der Prolog meiner Geschichte und ich muss ehrlich sagen, dass ich eigentlich anfangs etwas ganz anderes geplant hatte, aber in meinem Schreibfluss ist mir dann hald irgendwie das hier eingefallen. Es wäre nett wenn ihr mir Kritik da lassen würdet mit der ich auch wirklich was anfangen kann. Außerdem weiß ich nicht wie regelmäßig ich updaten werde, weil es schon ziemlich zeitaufwendig ist immer ein kapitel mit 700-800 Wörtern zu schreiben.

Kratzspuren gehören auf den Rücken, nicht auf's HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt