Nora

Kapitel 4

Sofort wurde sie in der wirklichen Welt wach, schweißgebadet und schwer atmend lag sie in ihrem Bett, noch immer die Augen geschlossen und ohne sich die Mühe zu machen, aufzustehen. Sie wartete darauf, dass sie sich wieder konzentrieren konnte, um in eine friedlichere Welt abzutauchen.

Früher oder später würde sie ihre Gedanken ordnen müssen und wieder an den Ort zurückkehren, doch vorläufig hatte sie noch Zeit und die würde sie nutzen, um ihre Kräfte zu sammeln. Die Ruhe wollte sich nicht einstellen, so sehr sie auch versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren. 

Sie hatte das Gefühl, dass auch in der Realität etwas nicht stimmen konnte und war bereit herauszufinden, worum es dabei ging.
Das erste Mal seit ewigen Zeiten belastete sie ihre Beine und obwohl sie Ergotherapie hatte, konnte sie sich nicht aufrecht halten und fiel.
Sie spürte den Aufprall kaum, hörte ihn dafür jedoch umso mehr. Hilflos blieb sie liegen, nicht in der Lage, aufzustehen und zu durcheinander, um zurück auf die Matratze zu kriechen.
Ihre Beine schmerzten und sie hielt die Augen zugekniffen, schon diese Anstrengung hatte sie überfordert und die bereute es, den Versuch gemacht zu haben.
Es dauerte eine Weile, bis sie die Tür aufgehen hörte und obwohl sie damit gerechnet hatte, zuckte sie bei dem Geräusch zusammen.
Unsanft wurde sie vom Boden aufgehoben, sie wusste nicht, wer das tat, denn wer immer es war, machte sich nicht die Mühe, mit ihr zu sprechen.
Irritierenderweise legte er sie nicht zurück auf die Matratze, sondern setzte sie in den Rollstuhl und befestigte ihre Beine, als würde er sie eine weitere Strecke schieben wollen. Damit begann er auch und sie versank in den Gedanken über das anliegen dieser unbekannten Person, ohne damit viel weiter zu kommen.
Sie fand keinen sinnvollen Grund, warum sie nicht zurück auf die Matratze gelegt wurde und fand auch nichts wichtig genug, um sie in der Nacht wach zu halten.
Obwohl ihre Gedanken sich immer weiter im Kreis drehten, dämmerte sie langsam weg und bemerkte nur noch die immer wieder störenden Berührungen der Person, die sie versuchte wachzurütteln.
Es funktionierte nicht und sie fiel in einen traumlosen Schlaf.