Geburtstag

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Das bin ich. Kathrin Chapman. Ich bin 17 Jahre alt. Also bin es heute geworden, denn heute ist der 24.12.2038 mein Geburtstag und mein Leben läuft bis jetzt ziemlich scheiße.
Seit dem Tag, als mein Bruder verschwand, häuften sich diese Vorfälle. Jeden Tag hatte ich das Gefühl, ich würde verrückter werden. Dieses wohlige, mittlerweile Vertraute, warme Gefühl ist seit diesem Tag mein Begleiter geworden. Mit diesem Gefühl passierten immer komische und unkontrollierbare Missgeschicke. Mit der Zeit gingen Gerüchte über mich durch meine Nachbarschaft und auch durch die unzähligen Schulen. Ich wechselte mindestens einmal im Jahr die Schule. Keine Schule wollte mich lange behalten, weil immer seltsame Dinge um mich herum passieren. Mal fliegen die Türen auf oder Dinge fallen herunter. Einmal, als ich sauer war, da mich wieder jemand wegen meinem Aussehen geärgert hatte, ist der Wasserhahn in dem Klassenzimmer explodiert. Der Junge, welcher mich ärgerte, wurde an diesem Tag komplett nass, seitdem tat er mir nichts mehr, was aber schon drei Jahre her war. Nun machte ich eine Ausbildung zu Immobilien Maklerin. Meinen Realschulabschluss hatte ich bereits im Sommer bekommen. Endlich keine nervigen Schüler mehr. Ich versuchte diese komischen Vorkommnisse einfach damit abzuschütteln, indem ich vorspielte, ungeschickt zu sein, was ich ja auch war. Meine Mutter Sophi wollte mir immer noch nicht verraten, was mit mir los war. Anfangs fragte ich noch wo mein Bruder sei und was mit mir los ist. Vor ungefähr 4 Jahren habe ich es jedoch aufgegeben, da ich nur noch komischere Antworten bekam, wie, ich zitiere „Nein, ich darf es dir nicht sagen, die Welt würde sich komplett verändern. " oder „Nein, du weißt doch was ich immer sage. Du wirst es schon mich herausfinden. " So antworten helfen natürlich nicht, also hab ich es aufgegeben. Ich hatte sogar mal unseren kleinen Dachboden komplett aufgeräumt, um Hinweise finden zu können. Das einzige seltsame war eine alte Truhe, welche sich nicht öffnen ließ und ein Haufen alter Bücher über Erzengel und so was albernes.
Ich lag in meinem Bett. Mein Wecker rechts neben mir zeigte in rot 9:34 Uhr an. Ich dreht mich noch einmal um, da ich absolut ungern so früh aufstand. Ich hatte mir zwei Wochen Urlaub genommen, da um diese Zeit recht wenig bei meiner Agentur los war. Nur ein paar Kollegen, welche keine eigenen Familien hatten und sowieso gerne Arbeiteten, waren über die Feiertage dort geblieben. Das muss man nicht verstehen.
Ich fuhr erschrocken zusammen, als etwas schweres auf mir landete. „Nora bitte spring nicht immer direkt auf meinen Bauch, das tut weh", stöhnte ich gequält. „Aber heute ist Weihnachten und dein Geburtstag. Alles Liebe zum Geburtstag Kat!", rief meine Katze freudig. Ich hatte sie richtig ins Herz geschlossen. Nur meinen Bruder würde niemand ersetzten können. Ich mochte meinen Geburtstag nicht. Manu wurde an diesem Tag von diesem hässlichen Mann mit genommen.
„Nora ich mag diesen Tag doch nicht", antwortete ich trotzig. Meine Katze ließ sich nicht beirren und sprang freudig weiter auf meinem Bett herum. Ich liebte ihren Optimismus. Ohne sie hätte ich viel frühe aufgegeben. „Schau doch wie schön es draußen geschneit hat", schnurrt sie und lief aus der Tür nach unten. Die Treppe knarzte unter ihrem Gewicht. Ich dreht mich in meinem warmen Bett richtung Fenster. Mein Bett stand direkt daneben. Auf meinem Fensterbrett sammelten sich immer viele Bücher. Ich liebte es dort Abends zu sitzen, Tee zu trinken und zu lesen. Ich hatte eine warme Decke mit der ich da immer saß und schaute oft aus meinen Fenster.
Ich rappelte mich langsam auf und schaute raus. Nora hatte recht, der Schnee sah wirklich schön aus. Ich wurde etwas traurig bei dem Anblick der verschneiten Häuser und Straßen. Doch heute wollte ich einmal meinen Geburtstag mit guter Laune verbringen. Also schmiss ich meine Decke zu Seite und riss das Fenster auf. Es vielen ein paar Bücher krachen auf den Boden. Die würde ich später noch weg räumen. Durch das Fenster zog eisig kalter Wind in mein Zimmer. Mein Atem bildete kleine Wölkchen, welcher sich mit den kleine Schneeflocken zusammen vermischte und in irgendeine Richtung flog. So verharrte ich einen Augenblick, bis ich anfing zu frieren. Schnell schloss ich das Fenster wieder. Ich schnappte mir meine Morgenmantel und kuschelte meine Füße in meine flauschigen Hausschuhe. Ich trat raus in den Flur, um in das kleine gemütliche Badezimmer zu kommen, musste ich immer an Manu's altem Zimmer vorbei. Ich öffnete die Tür von seinem Zimmer und späte hinein. Der Boden war voller Staub. Auch die restlichen Möbel sahen nicht besser aus. Es war alles haargenau so, wie als er uns genommen wurde. Sein Bett war Ungemach und sein Wandschrank stand noch offen. Ich zog den Duft seines Zimmers ein. Traurig ging ich einen Schritt zurück. Es roch nach Staub. Schon vor Jahren verlor es seinen Duft. Also schloss ich die Tür leise wieder zu und ging hinüber zum Badezimmer. Meine Mutter schlief anscheinend noch. Ich würde einfach jetzt schon mal Duschen. Im Bad angekommen schaltete ich das Licht ein und Blickte in den Spiegel. Meine silbernen Haare waren stark verwuschelt. Müde blickten mir meine grauen Augen entgegen. Ich hatte eine helle Haut und kleine hellbraune Sommersprossen auf meiner Nase und den Wangenknochen. Ich mochte diese Sommersprossen nicht. Ich überschminkte sie immer.
Ich band meine Haare notdürftig zum Zopf. Früher konnte ich nie in den Spiegel schauen. Mittlerweile war ich aber groß geworden und habe auch ein paar weibliche Kurven, bin aber immer noch recht zierlich. Ich kramte meine Zahnputzsachen aus dem Spiegelschrank und fing an meine Zähne zu putzen. Als nächstes duschte ich. Mein Lieblingsshampoo roch nach Vanille. Nachdem ich geduscht hatte föhnte ich meine Haare und ließ sie einfach gebürstet über meine Schulter hängen. Meine Sommersprossen überdeckte ich einfach mit etwas Schminke. Ich malte meine Augenbrauen noch nach und legte etwas Wimperntusche auf. Zurück in meinem Zimmer zog ich ein einfaches großes T-Shirt an und eine schwarze Leggins. Tief aus einer Schublade zog ich alte Kuschelige weiße Prinzessin Lillifee Socken heraus. Ich liebte Prinzessin Lillifee als Kind. Jetzt trug ich diese peinlichen Socken nur noch zu Hause, da sie sehr kuschelig waren. Zufrieden mit meinem Aussehen ging ich runter in die Küche.
Unten saß meine Katze schon am Esstisch. Sie hatte einen eigenen Hochstuhl, damit sie mit uns am Tisch essen konnte. Meine Mutter saß ebenfalls da mit einem kleinen rosafarbenen Kuchen. Auf ihn drauf waren 17 Kerzen. Ich schmunzelte bei dem Anblick. „Alles Liebe zum Geburtstag mein Schatz!" riefen beide Freudig. Meine Mutter konnte Nora nicht sprechen hören. Ich hatte ihr das auch nur einmal erzählt, als Nora noch neu bei uns war. Sie quittierte es als Kinderquatsch ab. Ich setzte mich zu den beiden an den Tisch und pustete Kerzen aus. „Das hätte echt nicht nötig sein müssen. "„Oh doch und du bekommst auch noch ein Geschenk. " Mit den Worten reichte mir meine Mutter einen kleinen Karton eingewickelt in roten Papier mit weißen Punkten und einer großen lilafarbenen Schleife. Insgesamt passten die Farben gar nicht, ich freute mich dennoch darüber. „Danke, was ist da drin?" „Du musst es schon selbst auf machen." Ich öffnete es. Darin lag eine Schatulle. In schüttelte sie etwas. Ein metallisches Geräusch kam aus der Schatulle. Als ich diese öffnete lag darin eine Kette. Sie war silbern. Der Stein an dem Anhänger war weiß. Er wurde umgeben von feinem, verschnörkelten silbernen Mustern. Ich legte sie an. Von ihr ging eine Vertraute Wärme aus. Ich fing an zu lächeln. „Danke sie gefällt mir wirklich sehr", freut ich mich. Zum Frühstück aßen wir den Kuchen.
Begleitet von Nora ging ich nach dem Essen die alte knarrende Treppe hinauf. Es war kalt in meinem Zimmer. Mein Fenster war offen. Ich bin fest davon überzeugt es geschlossen zu habe. Auf dem Fensterbrett lag ein Brief. Darauf war das Emblem einer Schule zu sehen. Academy of Supernatural. Oh nein nicht schon wieder sowas. Ich ging mit dem Brief in der Hand aufgebracht die Treppe hinunter. Nora folgte mir. „Was ist den los Kat. Sag mir was los ist. Warum bist du so aufgewühlt. Was ist das für ein Brief. Jetzt warte doch!", rief sie aufgebracht und bemüht sich mir zu folgen.
„Was das kann nicht sein!
Wie sollte so jemand wie ich etwas Besonderes sein!", schrie ich meine Mutter an. Sie hatte es mir verheimlicht. Mein ganzes beschissenes Leben sollte sich plötzlich ändern? Ich merkte wie ich immer heftiger anfing zu atmen. Oh nein bitte nicht jetzt. Mein ganzer Körper fing an zu beben. Meine Mutter fuhr erschrocken von ihrem Stuhl hoch. „Kathrin alles in Ordnung? Was ist los!", fragte sie verzweifelt und rüttelt an meinen Schultern. Ich ließ den Brief in meiner Hand auf den Boden fallen. Dieser Brief lag nur vor wenigen Minuten auf meinem Fensterbrett. Er war wohl auf magischer Weise dort gelandet. Genauso magisch, wie ich sein sollte. Ich versuchte mich zu beherrschen. Wieder fühlte ich diese unglaublich schöne Wärme in mir. Dieses Mal war es jedoch anders. Sie kroch langsam durch meine Arme in meine Fingerspitzen. Ich konnte das Gefühl nicht mehr unterdrücken oder kontrollieren. Ein starker Wind kam auf.„Kathrin!". Die Worte meiner Mutter klangen weit weg. Wie soll bitte ich jemand sein, der Übernatürliche Kräfte hatte? In dem Brief stand es schwarz auf weiß. Ich sei eine Übernatürliche und sollte jetzt auf eine Schule für solch Menschen gehen. Das war es wohl was meine Mutter mir immer verheimlicht hat.
„Sag mir die Wahrheit! ", rief ich ihr ins Gesicht. Mir standen schon Tränen in den Augen. „Ja du bist Übernatürliche und ich wollte es dir verheimlichen, um die möglichst normal zu erziehen. Dein Bruder wurde mit genommen, weil er sich für dich opferte. Sie wollten dich mit nehmen, er verhinderte das. Es war eine Bedingung. Ich kann dir nicht mehr sagen, nur dass wir beide Tod wären, wenn er nicht mit zu Azazel, deinem Vater gegangen wäre." Meine Mutter wirkte verzweifelt. Ich hatte diesen Namen, Azazel, schon irgendwo mal gehört. Ich erinnerte mich nur nicht mehr daran. Aber eigentlich hörte es sich recht toll an auf ein Internat zu gehen für Übernatürliche. Ich hoffte es würde nicht zu schlimm werden. Nachdenklich und immernoch geschockt setzte ich mich an den Tisch. Lebte Manuel? „Kat du musst dahin aber ich begleite dich, dafür sind heilige Wächter da. Ich werde dir helfen weil du besonderer als besonders bist. Du musst packen. Sie werden dich am Ende des Jahres holen kommen, die Leute von dieser Schule." schnurrt Nora. Ich vertraute ihr.
,,Ich werde auf diese Schule gehen und ich werde weiter nach Manuel suchen", beschloss ich. „Mein Liebling bitte pass auf dich auf und ja du musst auf diese Schule. Du hast bestimmt schon gemerkt, dass du anders bist. Du musst lernen diese Kräfte zu kontrollieren, sonst wirst du gefährlich werden für dein Umfeld." Meine Mutter wirkte traurig bei dem Gedanken auch mich gehen zu lassen. Sie würde einsam sein. Mein Ärger auf sie verflog und mit dem Gefühl auch das warme Kribbeln in meinen Fingerspitzen. Irgendwie war es auch spannend jemand besonderes zu sein und mein Umfeld mochte ich noch nie wirklich, also was soll schon passieren. Das wird einfach ein neuer Lebensabschnitt, welchen ich zusammen mit Nora antreten würde. Vielleicht finde ich dann sogar Freunde. Mit dem Gedanken ging ich in meiner Zimmer. An diesem Abend las ich den Brief bestimmt etliche male erneut durch, bis ich es endlich glauben konnte. Mit einem Buch in der Hand und eingekuschelt in meine Decke, schlief ich am Abend auch auf meinem Fensterbrett ein. Das war zu viel Aufregung. Morgen würden wir alle Besorgungen machen, welche auf einem Beiblatt im Brief vermerkt wurden. Nur der Weg dahin war komisch beschrieben. Ebergasse hieß der Ort wo wir hin sollten. Man gelangte wohl durch einen rote große Tür dort hin. Das würde ich morgen sehen. Meine Gedanken schweifen dahin, bis ich endlich einschlief.

Light - Academy of Supernatural Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt