Betrogen (1D Fanfiction)

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Sophia PoV

Als ich meine Augen aufschlug, war der erste Gedanke der mir durch den Kopf ging, ER hat mich betrogen. ER hat mir nur etwas vorgemacht. ER hat mich nie geliebt. Diese Aussage machte mir schon seit Wochen zu schaffen. ER, war Jonas. Aber ich hatte mich mit meinen besten Freundinnen, Anna-Lena (aber alle nennen sie nur Anna) und Therry, die eigentlich Theresa heißt, darauf geeinigt, dass wir diesen Namen nicht mehr aussprechen. ER war neun Monate lang mein Freund gewesen, bis ich ihn mit einem Mädchen, das bestimmt zwei Jahre älter war als er, auf einer Party erwischt hatte. Von diesem Zeitpunkt an, hatte mein Leben einem großen schwarzen Loch geglichen. Nicht, dass ihr jetzt denkt, dass ich ein Emo bin oder so. Nein. Eigentlich bin ich genau das Gegenteil. Ich bin ein 17 jähriges Mädchen, habe dunkelblonde, leicht gelockte Haare, die mir bis zur Brust gingen. Ich war mehr der Typ, der zu sonnigen Farben und gerne zu Kleidern griff. „Sophia? Kommst du endlich zum Frühstück? Alle warten nur noch auf dich.“, rief meine Mutter aus der Küche. Ich drehte mich um und schaute auf die Uhr. Es war Samstagmorgen, halb Zehn. Ich seufzte, schlug die Decke zurück und machte mich auf den Weg in die Küche, bei uns in der Familie war es Tradition, dass wir am Wochenende zusammen frühstückten. Meinen Vater sah ich unter der Woche nie, da er als Architekt arbeitet und meistens in Leipzig bei seinem neuen Projekt, arbeitet. Meine Mutter war Autorin für Kinderbücher. Deswegen war sie meistens zu Hause. Ich würde nie sagen, dass wir reich sind, aber arm waren wir ganz und gar nicht.  Ich schlurfte in die Küche. „Morgen.“, sagte ich noch ziemlich verschlafen. Mein großer Bruder grinste mich schadenfroh an und ich meinte nur: „Is was?!“ „Nein. Nein. Du siehst nur ziemlich fertig aus.“, antwortete mein Bruder und grinste wieder. „Lukas? Lass deine Schwester bitte in Ruhe.“, mischte sich meine Mutter ein. Sie war der Typ von Mensch, der es überhaupt nicht ausstehen konnte wenn sich andere stritten. Ich setzte mich an den Tisch und nahm mir ein Brötchen und legte es auf meinen Teller. Mhm…  Ich überlegte gerade, was ich essen sollte, als mich ein Lied aus dem Radio aufschrecken lies. Es war das Lied, mit dem Jonas mir seine Liebe gestanden hatte. Als ich daran dachte, wie er es mit seiner Gitarre gespielt hatte und mich dabei mit seinen klaren, blauen Augen angesehen hatte, verging mir der Appetit und ich legte das Brötchen zurück in den Brotkorb. Meinem Bruder war das anscheinend ganz recht, denn er krallte sich es gleich. Mein Bruder war 19 und kam nur ab und zu am Wochenende nach Hause, da er in Stuttgart studierte. „Hast du keinen Hunger, schatz?“, fragte mich meine Mutter. Und ich schüttelte den Kopf. „Nein.“, sagte ich noch um mein Kopfschütteln zu unterstützen. „Aber du musst doch etwas essen. Du weißt doch. Das Frühstück ist die…“ „wichtigste Mahlzeit des Tages.“, ergänzte ich ihren Satz. „Ja Mama ich weiß. Aber mir ist gerade eingefallen, dass ich mit Theresa und Anna heute frühstücken gehen wollte. Ich bin schon ziemlich spät dran. Darf ich gehen?“, fragte ich und sah meine Mutter bittend an. Normalerweise war sie total dagegen, wenn ich das Familienfrühstück sausen lasse, aber heute seufzte sie nur und nickte. Ich sprang von meinem Stuhl auf und drückte meiner Mutter einen Kuss auf die Wange, dann lief ich schnell die Treppe zu meinem Zimmer hinauf und stürmte in mein Bad. Ja. Mein Bad. Ich hatte mein eigenes Bad. Wie jeder in unserer Familie. Ich setzte mich auf den Badewannenrand, zückte mein Handy und rief  Therry an. Komm schon dachte ich mir. Sie brauchte echt lange, bis sie abhob.

Theresa PoV

Das Klingeln meines Handys hatte mich aufgeweckt. Wer ruft schon an einem Samstagmorgen um dreiviertel Zehn an? Verschlafen hob ich ab. „Mhm…?“, murmelte ich ins Telefon. „Hei ich bins.“, sagte der Anrufer. „Hei. Sophia? Wieso rufst du mich so früh an?“, fragte ich ein wenig angenervt. „Wir gehen frühstücken. Du, Anna und ich. Um halb Elf treffen wir uns am Hofcafé oke?“, sprudelte sie los. „oke.“, sagte ich nurnoch. „Bis dann“ Ich legte auf und sank erst einmal wieder in mein Bett zurück. Ich war echt müde. Aber wenn ich rechtzeitig kommen wollte, dann musste ich jetzt auch aufstehen. Schließlich musste ich noch duschen und das dauerte bei mir immer etwas.

Sophia PoV

Nachdem mich Theresa so schnell weggedrückt hatte, rief ich auch Anna an. Die schien schon ein  wenig wacher zu sein. „Heei Sophia. Was ist los?“, nahm sie ab. „Heii. Wir gehen frühstücken um halb Elf vor dem Hofcafé oke?“, wiederholte ich meinen Text von vorhin. „Klaro. Ich habe zwar schon gefrühstückt aber Kaffee geht ja immer.“, sagte Anna. „Okee. Dann bis nachher.“, sagte ich und legte auf. Ich sprang auf und ging duschen.

Anna PoV

Ich grinste. Sophia war heute so voller Lebensfreude. Ich war gespannt wie sie auf die Überraschung, die Theresa und ich vorbereitet hatten, reagieren würde. Wir waren beide der Meinung gewesen, dass Soph mal wieder raukommen sollte. Schließlich hatten wir gerade Notenschluss gehabt und das Jahr ging auch dem Ende zu. Noch ein Jahr und wir würden unser Abitur machen. Diese Vorstellung war komisch. Es kam mir vor wie gestern, als ich in das Klassenzimmer der fünften Klasse gegangen war und mich einfach irgendwo hingesetzt hatte. Aber das ist ja jetzt auch egal. Langsam musste ich mich auch fertig machen. Geduscht war ich schon. Ich zog mir eine Hotpants und ein blaues Top an. Blau war meine Lieblingsfarbe. Ich schrie noch ein „Ich geh in die Innenstadt mit Sophia und Therry!“ ins Haus, schlug die Tür hinter mir zu und lief los. Draußen war es angenehm warm und ich musste die ganze Zeit in meine Tasche schauen ob ich den Umschlag mit Sophias Überraschung auch wirklich dabei hatte. Ich schaute gerade wieder nach als mein Handy vibrierte. „Heii. Therry.“, nahm ich ab. Für die kurze Zeit hatte mein Handy schon wieder einige Telefonate mitmachen müssen. „Heei Anna.“, antwortete Theresa. „Hast du die Karten?“ „Klaro hab ich die. Sowas wichtiges würde ich doch nie vergessen“, sagte ich gespielt geschockt. „Okay. Denkst du es war wirklich eine gute Idee? Ich meine… wir können das doch nicht einfach hinter ihrem Rücken machen.“, sagte sie etwas beunruhigt. „Theresa.? Du machst dir einfach viel zu viele Sorgen. Sie wird sich bestimmt freuen. Außerdem ist es jetzt sowieso zu spät.“, wendete ich ein. „Aber das Konzert ist schon in einer Woche. Ich fühle mich nicht wohl, weil wir ihr das so lange verheimlicht haben. Was ist wenn sie gar keine Zeit hat?!“, fragte Therry total panisch. „Theresa! Sie hat Zeit. Ich gehe nämlich mit ihr ins Kino eigentlich.“, sagte ich wieder und musste ein wenig grinsen. „Nenn mich nicht so.“, sagte Therry, lachte und legte auf. Sie hasste es einfach wenn jemand ihren ganzen Namen aussprach. Da war ihr jeder Spitzname lieber. Ich war die erste die vor dem Café stand. Nach kurzer Zeit kam auch Therry um die Ecke gebogen. Jetzt standen wir da und warteten auf Sophia.

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