"Hmm, gefährlich?" flüsterte sie mir ins Ohr, "Warum sagst du das erst jetzt?"
"Ich tu nix!" Versuchte ich mich herauszureden, und erntete ein Schmollen. "Das ist aber schade!" Offensichtlich hatte Jojos Warnung ihr Interesse eher geweckt als gemindert, was mich nicht gezwungenermaßen störte. "Und was hat der von Franzose gesagt?"
"Nur halb" grinste ich, aber sie war beharrlich: "Das musst du mir genauer erklären."Sie zog mich mit sich, ihre Hand fest in meiner, und schließlich landeten wir auf der Couch - wann und wie auch immer die frei geworden war. Sie setzte sich auf meinem Schoß, ihre Arme schon wieder um meinen Hals geschlungen. "Was kannst du denn so alles ... französisches?" fragte sie gespielt verführerisch, und ihre Selbstsicherheit war plötzlich für mich unwiderstehlich.
"Oh du, alles was du willst", entgegnete ich mit einem vielsagenden Blick.
"Ohne Beweise glaub ich dir gar nichts!" Sie funkelte mich herausfordernd an, "Das kann ja nun wirklich jeder sagen." Sie legte einen Finger auf meine Lippen, aber ich antwortete trotzdem.
"Ist das so?" Ich zog sie so zu mir, dass ihre Beine links und rechts von meinen platziert waren, unsere Gesichter sich also genau gegenüber waren. "Kein Wort..." Wieder flüsterte sie fast nur noch, "Ich glaub dir kein Wort ... Ohne Beweise ..."
Ihre Finger spielten nun mit den kurzen Haaren in meinem Nacken, was unweigerlich eine Gänsehaut auslöste. Ich biss mir auf die Zungenspitze. Ich sollte es einfach bleiben lassen.
"Dann pass mal auf..." brachte ich hervor, zog sie noch ein wenig näher und strich ihre Haare zur Seite. Ich setzte gleich unter ihrem Ohr an und küsste sie. "Kein... oh..." - sie verstummte bei meinem zweiten Kuss, und es folgte ein dritter, ein vierter, bis ich an ihrer Schulter angekommen war. Ich überlegte einen kurzen Moment, was passieren würde, wenn ich den Träger ihres Oberteils ein wenig zur Seite schob, und ließ es dann einfach darauf ankommen. Sie war fast komplett regungslos. Ob sie den Atem anhielt? Ich küsste sie noch ein, zwei mal bis ich kurz vor der Lücke zwischen linken und rechten Schlüsselbein angekommen war, und stoppte dann.
Ich verharrte einen Moment, genauso regungslos wie sie, und vergaß zu atmen. Dann zog sie mein Kinn nach oben und sah mich an."Sorry, bin ich zu..." - bevor ich die Frage zu Ende stellen konnte, küsste sie mich. Ich war überrascht, wie fordernd sie war, und wie leidenschaftlich, obwohl wir uns nicht einmal kannten. Ohne den Kuss zu unterbrechen drehte ich mich ein wenig zur Seite und lehnte mich zurück, sodass sie nun mehr auf mir lag, als saß. Sie sah mir wieder in die Augen, ein undeutbares Lächeln auf ihren Lippen. - Sie verstand sofort, hatte aber offenbar etwas anderes vor, denn sie änderte ihre Position und setzte sich wieder neben mich. Sie zog erst ein wenig an meinem T-Shirt, und bedeutete mir, dass ich mich über sie lehnen sollte. Dann eine Hand in meinem Nacken, die andere an meiner Seite, zog sie mich nun wesentlich entschlossener auf sich. Während sie mich weiter küsste fühlte ich, wie sie ganz nebensächlich mein Shirt hoch schob - zu meiner Gänsehaut gesellte sich nun mein Herzschlag, den ich viel zu laut, viel zu schnell in meinen Ohren hören konnte. Ihre rechte Hand lag inzwischen weit unten auf meinem Rücken und sie drückte mich weiter nach unten, also zugleich auch näher zu sich. Ich hatte mir Mühe gegeben, mich abzustützen, damit ich nicht zu schwer für sie war, aber ganz offenbar wollte sie auch diese Distanz zwischen uns schließen.
Die Party, mittlerweile völlig nebensächlich, lief irgendwo nebenbei, nur hörte ich plötzlich, wie irgendjemand johlte, irgendwo fiel ein dreckiger Kommentar, dann Jubeln. "Hier wird man doch wohl irgendwo seine Ruhe haben können", hörte ich ihre Stimme plötzlich wieder direkt neben meinem Ohr, und dann, laut - unnötig laut, "Oh Mann halt einfach die Klappe Jojo!!", und allgemeines Gelächter.
"Komm mit" sagte sie dann leise zu mir. Ich richtete mich umständlich auf, nicht sicher ob sich alles drehte, weil ich zu viel getrunken hatte, oder weil wir uns zu nahe waren. Wir gingen in den Nebenraum, und ich versuchte das Lachen und die anzüglichen Kommentare einfach zu überhören.
Nach dem hell erleuchteten Wohnzimmer war es stockdunkel hier. Die Vorgänge waren nur halb zugezogen. Draußen stand wohl eine Straßenlaterne, die das Zimmer ein wenig erleuchtete, aber meine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt. "Hey, sag mal...", setzte ich an, 1000 Fragen im Kopf. Sind wir im Schlafzimmer? Was wird das jetzt eigentlich? Ging das nicht ein bisschen schnell? Bist du sicher? Willst du das wirklich? Sollten wir das nicht lassen? Wer ist hier gefährlich? "Ich will nur 5 Minuten meine Ruhe," entgegnete sie, ohne dass ich meine Frage tatsächlich gestellt hatte. "Die nerven nämlich..." Sie nahm auch meine zweite Hand, und setzte sich aufs Bett, "Findest du nicht?"
"Hmm..." machte ich. Ich versuchte, mich zu sammeln, "Ich hab gar nicht zugehört."
"Besser ist das." Ich hörte, dass sie lächelte. "Komm mal näher", sagte sie dann. Langsam gewöhnten meine Augen sich an das Licht von draußen, sodass ich sie wieder ansehen konnte. Sie saß vor mir auf dem Bett, hielt meine Hände und sah mich von unten an. Es war kein sonderlich erwartungsvoller Blick, und auch nicht wirklich herausfordernd, und doch sehr aufmerksam. "Was?" Fragte sie, dabei war sie doch diejenige, die mich beobachtete. Sie legte erst eine Hand an meine Hüfte, dann die andere, legte dann ihre Beine um meine und verschränkte ihre Füße hinter mir. Einen Schritt zurück machen konnte ich so nicht, aber wenn sie ihre Beine nur ein wenig anzog würde ich Mühe haben, nicht vornüber zu fallen. Ihre Fingerspitzen schoben sich langsam unter mein Tshirt und ich hielt die Luft an. Sie ließ sie aber direkt über meinem Hosenbund liegen, während sie mich weiter unverwandt ansah und sich vorsichtig aufs Bett legte.
Ich ließ ihre Frage unbeantwortet und stützte mich mit einem Knie auf dem Bett ab. Sie rutschte fast zeitgleich ein Stück nach oben, damit ich mehr Platz hatte. Als sie ihre Füße erneut hinter meinen Beinen verschränkte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich vor sie aufs Bett zu knien.
Sie stütze sich auf ihren Ellbogen ab und richtete sich ein wenig auf. Geht doch, schien sie mit ihrem Blick zu sagen, schwieg aber. Weiter auf ihren linken Ellbogen gestürzt streckte sie nun wieder ihre Hand nach mir aus. Wie eben auf der Couch zog sie wieder leicht an meinem T-shirt, als wollte sie sagen, komm schon. Dann setzte sie sich komplett auf, und war mir nun wirklich gefährlich nah. Sie konnte zum Beispiel ihre Stirn gegen meinen Bauch legen ... Ich schloss die Augen, aber das machte es nicht wesentlich besser.
Ihre Hände waren nun wieder an meinen Seiten, wieder gerade weit genug unter meinem Shirt, dass ihre Fingerspitzen die Haut gleich über meinem Hosenbund berührten. Diesmal hielt sie die Finger nicht still - ich fühlte wie sie immer ein wenig weiter nach oben wanderten und sagte mir wieder einmal, dass ich nicht vergessen sollte, zu atmen. War das nicht eigentlich genau das, was ich nicht gewollt hatte? Als sie mich wieder zu sich zog, hatte ich mich jedoch schon entschieden: gerade war das alles, was ich wollte.
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Break your plans
FanfictionBasiert auf https://www.wattpad.com/425673975-kasalla-oneshots-jojo-was-ist-passiert von @leahemd