Es war die Woche vor Weihnachten. Dirk und Ich hatten eine tolle Idee. In der Nähe unseres Hauses stand ein Altenheim. Auf dem Weg von der Schule nach Hause liefen wir immer daran vorbei. Es stand am Stadtrand und war wirklich groß, mit vielen Fenstern und großen Bäumen davor. Und neben dem Altenheim stand ein großes Gebäude. Dort lebten die Pinguine. In Wirklichkeit nennt man sie Nonnen, aber wir nannten sie Pinguine, weil sie schwarze Kleidung und auf dem Kopf weiße Hauben trugen. Wenn es regnete, zogen sie sich durchsichtige Plastiktüten über ihre Hauben und dann sahen sie wirklich lustig aus. Die Pinguine passten auf, dass niemand der alten Leute von dem Haus wegrannten. Ich konnte sie nicht ausstehen. Immer, wenn wir sie auf dem Weg nach Hause trafen, erzählten sie uns vom Kind Jesu und sie schauten alle heilig. Ich dachte, das Jesuskind war okay, aber die Pinguine wollten, dass wir so sind wie er, richtig nett und alles. Deshalb gaben sie uns kleine Heftchen mit dummen Bildern Sachen, wie ,,liebe deinen Feind" und ,,Es ist toll, Leuten zu geben, die nichts haben." Warum sollte ich meine elektrische Eisenbahn irgendeinem Idioten geben, den ich treffen könnte, nur weil er keine eigene hat? Was für eine dumme Idee! Jedenfalls, zurück zu dem Altenheim. Dort lebten all die Omas und Opas. Und Dirk und Ich dachten, dass wir, weil Weihnachten nahe war, sie besuchen, kleine Geschenke für sie machen und ihnen Lieder singen könnten. Wir wollten einen Nachmittag opfern, um Sachen zu basteln und am nächsten Nachmittag mit unseren Geschenken zu dem Altenheim zu gehen. Mom dachte, es war eine tolle Idee und schlug vor, besondere Weihnachtskekse zu backen, die wir essen konnten, während wir bastelten. Es wäre fantastisch gewesen, wenn mein Blutsbruder Richard hätte mitmachen können, aber war mit seinen Eltern Ski fahren. Also fragte ich Susanne, meine beste Freundin, ob sie mitmachen wollte. Susanne sagte,,in Ordnung", aber nur ihre Freundin Christiane konnte auch mitmachen. Christiane war auch in unserer Klasse. Und ich sagte,, okay", wenn sie unbedingt wollte. Aber ich war momentan sehr aufgeregt, weil ich in Christiane verliebt war und sie heiraten wollte. Doch Dirk war der einzige, der davon wusste, und er hatte geschworen, es niemandem weiterzuerzählen. Susanne und Christiane kamen am vereinbarten Nachmittag um 3 Uhr. Christiane sah toll aus. Sie hatte langes, schwarzes Haar, das immer in einem Zopf oder einem Pferdeschwanz verborgen war. Heute war es ein Pferdeschwanz. Susanne hatte kurze, braune Haare, eine Zahnspange auf ihren Zähnen und eine große Brille. Wir fingen die Arbeit gleich an, weil wir nicht genau wussten, wie viele Leute im Altenheim waren, und so wollten wir einfach viele Geschenke machen. Mom füllte ein riesiges Tablett mit Keksen. Sie stellte sie auf den Tisch. Sie zündete die Kerzen auf dem Adventskranz an und es war wirklich gemütlich. Wir machten viele Sterne aus buntem Papier und ein paar aus goldener und silberner Folie. Wir machten auch kleine Halskettchen aus Fäden und glitzernden Perlen und dann noch ein paar mehr Sterne aus Stroh. Mom sagte, dass wir unsere Weihnachtslieder üben könnten, während wir arbeiteten. Dirk wollte angeben und fing an ,,Die Jahreszeit zum lustig sein" zu singen,aber weil er ein großes Stück Keks im Mund hatte, verschluckte er sich. Sein Kopf lief rot an und er machte merkwürdige Geräusche. Mom schaute sich das Lustige nicht mehr länger an. sie klopfte Dirk stark auf den Rücken und steckte ihre Finger in seinen Hals. Vielleicht dachte Dirk, sie hätte einen anderen Keks hineingesteckt. Auf jeden Fall biss er in ihre Finger. Mom schrie, aber sie ließ nicht los und plötzlich war Keks wieder draußen, bedeckt mit Spucke. Zuerst waren wir alle erschrocken. Aber dann lachten wir und Dirk lachte auch. Er rollte mit den Augen und machte ein gurgelndes Geräusch, als stecke trotzdem noch ein Stück Keks in seinem Hals. Dann sangen wir ein paar mehr Weihnachtslieder und Susanne klang lustig wegen ihrer Zahnspange. Zwischen dem Singen stopften wir uns mit Keksen voll. Wir arbeiteten, bis es draußen dunkel geworden war und am Ende hatten wir eine ganze Schachtel mit Geschenken. Ich sagte, dass ich mich als heiliger Nikolaus verkleiden wollte und wir all die Geschenke bei der Gelegenheit gleich in einen passenden Sack packen könnten. Susanne sagte, dass es eine gute Idee wäre und sie das Christkind sein wollte. Und dann fingen wir an zu streiten. Dirk wollte auch das Christkind sein, aber Susanne sagte, er wäre verrückt, das Christkind wäre ein Mädchen mit langen, blonden Locken. Dirk sagte, erstens hätte Susanne keine blonden Locken, und zweitens hatte das Christkind einen Willi, also war es ein Junge. Aber Christiane sagte, dass Christkind WAR ein Mädchen, aber es hatte lange schwarze Haare und keine Zahnspange, und es würde keine dumme-Kuh-Brille tragen und deshalb wollte Christiane es sein. Dirk sagte, Müll, das Christkind hat keine blonden oder schwarzen Haare, es ist kahlköpfig und es hatte definitiv einen Willi. Aber dann hatte Susanne Christiane geschlagen, weil sie dumme-Kuh-Brille gesagt hatte. Christiane hob einen Keks auf und warf ihn auf Susannes Kopf und Susanne schlug sie mit einer der Perlenhalsketten. Wenn Mom nicht eingeschritten wäre, hätten die beiden mit Sicherheit alle Geschenke zerstört. Mom sagte, dass nichts von all dem ein Problem wäre, es gäbe einfach zwei Christkinder und zwei Heilige Nikoläuse, und der zweite Nikolaus wäre Dirk. Dirk sagte, dann na gut, aber das Christkind hatte einen Willi und er wollte sich nur als heiliger Nikolaus verkleiden, weil er sich die Haare nicht abrasieren wollte. Susanne und Christiane grummelten ein bisschen länger, aber als Mom sie später nach Hause schickte, waren sie wieder Freunde. Am nächsten Tag waren Dirk und ich wirklich aufgeregt. Wir sahen als heilige Nikoläuse fantastisch aus. Mom hatte uns ihre und Dads rote Gewänder gegeben. Wir zogen sie über unsere passenden Sachen. Sie waren ein bisschen zu lang und schliffen über den Boden. Sie hatten beide keine Hüte, also setzten wir unsere Bommelmützen auf. Unsere Mützen waren unglücklicherweise nicht rot, sie waren blau mit Grün, aber sie waren besser als nichts. Wir hatten die Wattebärte angesteckt und Mom hatte unsere Wangen mit Lippenstift, welcher toll aussah, rot angemalt. Die Geschenke waren sehr vorsichtig in einen passenden Kartoffelsack verpackt, damit sie nicht zerquetschten. Dann kamen Christiane und Susanne. Christiane's Mutter hatte ihr aus einem alten Betttuch ein passendes weißes Kleid genäht und sie hatte Locken in ihrem schwarzen Haar und eine goldene Krone auf ihrem Kopf. Es war ein brilliantes Kostüm und ich war noch mehr in sie verliebt als je zuvor. Susanne sah nicht richtig als Christkind verkleidet. Sie trug eine blonde Perücke mit langen locken, die über ihre Brille hingen. Ihr Kleid war auch aus einem Betttuch entstanden, aber es war nicht genäht, sondern es war ihr einfach nur umgehängt worden. Aber noch schlechter als das waren die zwei Pappflügel, welche sie auf dem Tuch auf ihrem Rücken festgemacht hatte. Zusätzlich trug sie rote Gummistiefel und Ich schämte mich wirklich für sie, weil sie so albern aussah. Aber Susanne liebte ihr Kostüm und Mom sagte, wir wären die besten Nikoläuse und Christkinder, die sie je gesehen hatte. Dann, endlich, gingen wir los. Anstatt die Straße runterzugehen, nahmen die eine Abkürzung durch den Wald. Es dauerte nur 10 Minuten, aber wir mussten durch all den Schnee stapfen. Ich trug den Sack mit den Geschenken auf meinem Rücken. Der Wald sah wunderschön aus. Alle Bäume waren weiß. Hier und da fielen kleine Schneeklumpen von den Ästen. Wir hatten das Altenheim fast schon erreicht, als Dirk sagte, dass der Nikolaus einen Stab bräuchte. Susanne schlug vor, dass wir ein paar Zweige von den Bäumen abbrechen könnten. Sie stand unter einer großen Tanne und sagte, dass diese reichen würde. Dirk und Ich standen neben Susanne und Dirk zog an einem kleinen Ast. Schneeflocken wirbelten herunter, aber der Ast brach nicht. Dirk zerrte an einem größeren Ast. Mehr Schneeflocken fielen und dann brach der Ast und ein riesiger Haufen Schnee schnellte von der Tanne. Das meiste davon landete auf Susanne. Sie hatte einen richtigen Haufen Schnee auf ihrer Perücke, ihr Kleid war gerissen und ein Flügel baumelte nach unten. Wir versuchten, ihn wieder zu befestigen, aber er wollte nicht halten. Susanne war nicht zu wütend und lachte, aber Christiane sagte, sie sähe aus wie eine einfüßige Ente. Ich fand das dumm von Christiane, vor allem, weil der Schnee sie gar nicht berührt, aber Susanne komplett bedeckt hatte und siehatte es nicht nötig zu kommen und einen dummen Witz darüber zu machen. Dirk und Ich hatten nur ein bisschen Schnee an uns. Wir konnten ihn einfach abschütteln. Und jetzt hatten wir einen großen Ast. Wir brachen 2 Zweige ab. Diese waren unsere Nikolaus-Stäbe und sie waren fantastisch. Und dann gingen wir zum Altenheim. Zuerst wollten sie uns gar nicht reinlassen! Wir klingelten und die Pinguine machten nicht auf, obwohl wir 5 Minuten ,,Guter König Wenceslas", und ,,Vater, die Nacht ist dunkler nun und der Wind weht stärker. Nichts passierte. Ich dachte nur: ,,das ist typisch! Die geben uns dumme Flugblätter und redeten über das Kind Jesu, aber sie lassen kleine Kinder an der Haustür erfrieren", als es in der Sprechanlage knisterte und eine Stimme uns fragte, was wir wollten. Ich sagte: ,,Guten Tag, hier sind der Nikolaus, 2 Christkinder und ein anderer Nikolaus und wir haben ein paar Geschenke für die alten Leute!" Für eine Weile passierte nichts. Dann, endlich, öffnete sich die Tür. Einer der Pinguine sah nach draußen und sagte: ,,Nun, seht ihr euch das an? Kommt rein, Kinder". Dann wollte ich nicht mehr, aber es war zu spät. Wir gingen hinein, in einen großen Raum, wo viele Pinguine um einen großen Weihnachtsbaum standen. Jeder lächelte und sagte zu uns: ,,Nun, ihr Kinder, seht euch das an, was macht ihr hier?" Dann schauten sie alle auf Christiane und riefen: ,,Nun, schaut ihr euch das an? Wie süß, ein richtiges kleines Engelchen!", und Christiane machte einen Knicks, lächelte und schüttelte ihre schwarzen Locken. Die Pinguine fanden das toll. Aber dann fragten sie uns noch einmal, was wir wollten und Dirk wurde ziemlich verärgert. Er schnauzte sie an, ob sie nicht sehen könnten, wer vor ihnen stand und dass sie uns sofort zu den Omas und Opas bringen oder sie bekämen Prügel mit dem Stab. Ich dachte: ,,Ach je, jetzt werfen sie uns raus!" Aber die Pinguine riefen nur wieder: ,,Oh, wie süß!" Das war seltsam und ich hätte sie am liebsten wirklich mit dem Stab geschlagen, weil sie sich so benahmen als wären wir kleine Babys und nicht ganz richtig im Kopf. Aber eine von ihnen war wirklich nett. Sie sagte: ,,Nun, ich bin Schwester Erika und ich werde euch zu den Senioren bringen. Ich bin sicher, dass sie froh sind, euch zu sehen". Wir marschierten ein paar Treppen hinauf und dankten Gott, dass die anderen Pinguine unten im Flur stehen geblieben waren. Eine von ihnen kam mit einem Putzlappen um die Ecke, weil der Boden mit Wasser überzogen war, wo Dirk und ich unsere Mäntel hinter uns hergeschliffen hatten. Oben angekommen gingen wir einen langen Korridor entlang, der wie der eines Zahnarzts oder einer Apotheke roch. Schwester Erika klopfte kurz an eine Tür, öffnete sie und sagte: ,,Nun Frau Sommer, sehen sie, wer gekommen ist, um sie zu besuchen, ist das nicht niedlich?" Wir folgten ihr in den Raum und dort Frau Sommer, welche im Bett lag. Sie war wirklich alt und hatte kaum noch Haare und sie schüttelte sich ein bisschen und schaute uns an. Der Raum war klein und dunkel. Es gab dort nur einen Schrank, einen Tisch und einen Stuhl. Auf dem Tisch lag ein Teller mit ein paar Tannenzweigen und einer Kerze darauf, die nicht angezündet war, und ein altes Foto mit einer jungen Frau und einem jungen Mann, die sich anlächelten, hing darüber an der Wand. Ich fand das alles merkwürdig. Aber Susanne trat an Frau Sommers Bett und sagte wir hätten etwas für sie. Dann begann sie ,,O Tannenbaum" zu singen. Durch ihre Zahnspange klang es etwas komisch, und Wasser lief von ihrer Perücke auf den Boden und die rechte Hälfte ihrer Pappflügel baumelte nach unten. Aber Frau Sommer fand das toll und wir sangen mit weiter. Ich packte einen von den goldenen Sternen, einen Stroh-Stern und eine Perlenhalskette aus und legte alles auf ihre Decke. Dann nahm Frau Sommer meine Hand in ihre und weinte ein bisschen (vor Freude). Schwester Erika stand neben ihr und schaute auch gerührt. Als wir fertig gesungen hatten, sagte sie: ,,Nun, Frau Sommer, das war niedlich, nicht wahr?" und dann mussten wir gehen. Wir gingen in den nächsten Raum und in den nächsten, den ganzen Korridor entlang und auch hoch in den 2. Stock und überall sah es wie bei Frau Sommer aus. Außer, ein paar Leute waren nicht krank im Bett, sondern hellwach. Sie redeten mit uns und sagten, dass das Vorsingen und die Geschenke eine tolle Idee waren. Alle freute sich und ein paar von ihnen sangen sogar mit. Ein paar von ihnen weinten auch. Christiane schüttelte jedes mal ihre Locken und machte Knickse. Nach ein paar Räumen sang sie nicht mehr mit, was ich dumm fand. Der letzte Raum gehörte zu einem Ehepaar. ,,Sie waren mal Lehrer" sagte Schwester Erika. Der Mann hatte einen strengen Gesichtsausdruck und stand genau gerade, während wir ein Lied sangen. Seine Frau stand neben ihm, aber sie war ein bisschen mehr gekrümmt. Als wir fertig gesungen hatten, sagte der Mann: ,,Gut gemacht, wirklich gut gemacht!" Er klopfte Dirk und mir auf den Rücken und lächelte. Christiane machte wieder einen Knicks, und er klopfte Susanne auf den Rücken. Susanne's rechter Flügel fiel ab. Die Frau wollte ihn wieder befestigen, aber er wollte nicht halten. Also sagte Susanne, die Frau könne den Flügel als Erinnerung behalten. Sie lächelte die Frau durch ihre dicken Brillengläser an und ihre Zahnspange strahlte. Die Frau lehnte sich nach vorne und streichelte Susanne's Perücke und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Susanne sah richtig eifersüchtig aus. Schwester Erika führte uns zurück auf den Korridor. Es war draußen schon dunkel und mein Hals schmerzte von all dem Singen. Wir hatten ein paar Geschenke übrig. Diese gaben wir den Pinguinen, welche im Flur herumstanden und uns wieder anstarrten. Schwester Erika sagte, sie hätte etwas für uns, weil wir so nette Kinder wären. Dann öffnete sie ein Schränkchen, dass von oben bis unten voll mit Schokolade war und gab jedem von uns welche. Ich fand das sehr nett. Ich mag Schokolade wirklich danach fand ich, dass Schwester Erika wirklich nicht so schlimm war. Christiane machte noch einmal mehr einen Knicks, lächelte süß und schüttelte ihre Locken mit der goldenen Krone obendrauf. Und dann sagte sie zu Susanne, dass Susanne ihre Tafel Schokolade an sie abgeben sollte, weil Christiane das hübschere Christkind von ihnen sei. Sie war wohl immer noch sauer, weil Susanne einen Kuss bekommen hatte und ich nicht, obwohl sie Knickse non-stop gemacht hatte. Aber Susanne gab ihre Christiane wurde sehr wütend und zog an Susanne's Betttuch. Susanne versuchte, es festzuhalten, aber sie schaffte es nur, den linken Pappflügel zu erwischen und es riss ab. Christiane rief: ,,Da, du dumme Kuh, nimm das!" Sie warf das Tuch auf den Boden und trampelte darauf herum. Susanne schrie durch ihre Zahnspange: ,,Shelber dumme Kuh!" und schlug Christiane mit ihrer Tafel Schokolade die goldene Krone auf ihrem Kopf kaputt. Dann fingen die zwei an zu kämpfen und rangen miteinander vor dem Schokoladenschränkchen. Die Pinguine waren völlig entsetzt und riefen, aber Kinder, es ist nicht nett zu kämpfen, und dass dass das Christkind so etwas nicht tun würde! Christiane rief, das Christkind würde so etwas tun, und schlug Susanne auf die Nase. Susanne begann zu weinen. Dirk fragte:,,Bist du verrückt?" und gab Christiane einen großen Schubs. Und dann begann Christiane zu schreien, sie sei das hübscheste Christkind auf der Welt, nicht Susanne. ,,Das ist nicht wahr!", rief Dirk, ,,weil sie keine Glatze und keinen Willi hat!", und die Pinguine schrien:,,Gütiger Gott im Himmel!" Whack, Christiane schlug Dirk. Sie lehnte sich zu ihm herüber und zog ihm seine Bommelmütze über die Augen und dann schlug sie ihn wie Susanne auf die Nase. Die Pinguine schrien und drängten sich in einer Gruppe zusammen, anstatt den Kampf aufzuhalten. Dirk rief unter seiner Bommelmütze hervor, ich solle ihm helfen, aber offensichtlich würde ich ihn lieber von einem Mädchen schlagen lassen weil ich in sie verliebt war! Das war PEINLICH! Aber dann erwischte Schwester Erika Christiane und sagte mit lauter Stimme:,,Das reicht, junge Dame!" Christiane schrie, sie solle ihre Pinguinfinger von ihr nehmen und gab ihr einen Schubs. Schwester Erika krachte in den Weihnachtsbaum. Der Baum schwankte, aber er fiel nicht um. Und dann ging sie zu Christiane und schlug sie. Alles war plötzlich still. Niemand machte ein Geräusch. Schwester Erika fragte Christiane nach ihrem Namen, ging zum Telefon und rief ihre Mutter an, um zu kommen und sie abzuholen. Später verbrachte Mom viel Zeit am Telefon mit Christiane's Mutter. Dirk, Susanne und ich saßen in der Küche, während sie redete, und versuchten hineinzuhören, aber wir konnten nicht. Ich dachte über Christiane nach und dass ich nun nicht mehr in sie verliebt war. Ich dachte auch über die Großmütter und Großväter im Altenheim nach und wodurch Dinge auf der Welt manchmal wirklich dumm sind. Weil sie dort waren, in diesem hässlichen Altenheim lebten und von Pinguinen umringt wurden, welche sich alle benahmen, als ob die alten Leute Babys wären. Aber viele von den alten Leuten hatten Kinder, welche sich nicht um sie kümmerten, das hatten sie uns erzählt. Ich dachte, wenn Mom und Dad so alt sind, würde ich sie nicht in ein Altenheim umziehen lassen. Sie könnten stattdessen mit mir oder mit Dirk leben. Kurz später kam Mom in die Küche. Sie sagte, Christiane benimmt sich merkwürdig, weil sie Zuhause Probleme hat. Ihre Eltern lassen sich scheiden. Dirk sagte, dass das keinen Unterschied macht, du könntest trotzdem nicht einfach die Beherrschung verlieren und deine Freunde schlagen. Mom sagte, dass Christiane das vielleicht nur getan hatte, weil sie stattdessen lieber ihre Eltern geschlagen hätte, aber nicht konnte. Ich konnte das nicht verstehen. Ich hatte einmal einen Kampf mit Dirk angefangen als Dad mich angeschrien hatte, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hatte, und es war nicht Dirk's Schuld. In irgendeiner Art hatten wir jetzt alle Mitleid mit Christiane. Susanne sagte na ja, vielleicht konnten sie ja Freunde bleiben. Und ich dachte, Susanne war brillant mit ihren dicken Brillengläsern und ihrer Zahnspange und wir stellten eine Kerze ins Fenster und schauten nach raus auf den Schneefall, hunderte und hunderte von Flocken. Dann aßen wir die Schokolade und die restlichen Kekse und wir sangen Weihnachtslieder:,,O Tannenbaum, O Tannenbaum.
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Mein Bruder und Ich
Novela JuvenilUND NACH ALLEM WAR ES WIRKLICH TOLL, EINEN KLEINEN BRUDER ZU HABEN. WIR WOLLTEN IHN NICHT WIEDER HERGEBEN. NA GUT, SEINE OHREN VIELLEICHT Passt alle auf: Andreas und Dirk kommen! Und wenn diese zwei Brüder auf Achse sind, können die Dinge etwas ve...