Chapter 2

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Louis Pov

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich wieder aufrichten, meine Beine zitterten und als ich in den Spiegel blickte, sah ich mir geschockt entgegen. Ich war so blass und dürr geworden. Meine Augenringe stachen bei meinem weißen Gesicht stark heraus. Ich sah aus wie ein Geist.
Meine Rippen waren deutlich zu sehen und auch die Hüftknochen traten etwas hervor, dieser Anblick widerte mich an, was war bloß aus mir geworden?
Als ich mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Badezimmer trat, hörte ich das Klirren vom Besteck. Ich wollte nicht essen, das landete doch sowieso nicht im Magen...
Ich ging in mein Zimmer und warf mich aufs Bett, es war weich und vertraut, ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich meinem einzigem Kuscheltier in die Augen sah, ja ich habe ein Kuscheltier, ich hatte es von meinen Schwestern bekommen, als ich das erste Mal mit den Jungs auf Tour war. Ich vermisste sie ein wenig, doch zum Glück sah ich sie bald endlich wieder.
Während ich mir eine Jogginghose suchte, fiel mein Blick nach draußen, es hatte angefangen zu schneien. Dicke Flocken schwebten in der kalten Winterluft und bedeckten fast vollkommen den Boden.

In einem kuscheligen Pulli und meine Jogginghose betrat ich das Wohnzimmer, Harry saß auf der Couch und war auf sein Handy fixiert, er schien mich nicht zu bemerken, weshalb ich das Zimmer einfach durchquerte um in die Küche zu gelangen. Gerade als ich mir einen Tee machen wollte, spürte ich einen warmen Atem an meinem Nacken, mein Herz pochte, meine Beine fingen an zu zittern und mein Bauch zog sich zusammen. Ich krümmte mich kaum merklich ein wenig nach vorne und hoffte, dass Harry dieses nicht bemerken hatte. "Dein Tee steht schon auf dem Tisch." flüsterte er an meinem Ohr und eine Gänsehaut bildete sich von dort über meinen gesamten Körper aus. Harry wich zurück, ging wieder ins Wohnzimmer und ließ mich allein. Erleichtert merkte ich, wie mein Magen sich einigermaßen beruhigte und ich wieder aufrecht stehen konnte. Ich setzte mich an den Küchentisch und trank einen Schluck. Der Tee war noch ziemlich heiß, weshalb ich zur Spüle ging und mir ein wenig kaltes Wasser dazu goss. Nun konnte ich den Tee ohne Probleme trinken. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und schaute bei Twitter vorbei. Es gab nichts Spannendes zu lesen, ich schloss die App und legte mein Handy zur Seite. Desinteressiert blätterte ich in der Zeitung rum, die Harry wohl auf dem Tisch liegen gelassen hatte. Ich hatte überhaupt keine Lust auf alles, besonders nicht auf lesen. Mein Kopf tat noch von dem Stoß in der Dusche weh, ich hielt ihn mir und holte ein Kühlpack. Als die Kälte meinen Kopf erreichte, fuhr ein Stechen durch diesen hindurch. Schmerzhaft stieß ich die Luft aus, erschrocken sah ich zu Harry, doch der hatte mich zum Glück nicht gehört.

Als ich meinen Tee ausgetrunken hatte, nahm ich mir eine Scheibe Brot und fing an, diese ohne Belag zu essen. Es tat gut, das Gefühl von Nahrung im Mund zu spüren, auch wenn ich wusste, dass dieses Gefühl nicht von langer Dauer sein würde.

Während ich den letzten Bissen runterschluckte, gesellte ich mich zu Harry und setzte mich zu ihm auf die Couch. Er würdigte mich keines Blickes, sondern starrte wie gebannt auf den Bildschirm seines Handys. Was sah er sich so spannendes an? Ich wusste, dass es mich nichts anging, doch ich wollte wissen, was mein Hazza da tat. 'Mein Hazza' das hätte ich nicht denken dürfen, denn augenblicklich kam das schreckliche Gefühl in meinen Bauch zurück. Erschrocken über die Wucht der Schmerzen zuckte ich zusammen, jetzt hatte Harry mich bemerkt und starrte mich fragend an. Ich zuckte nur mit meinen Schultern, drehte mich schnell zur Seite und stürzte wohl etwas zu heftig die Treppe hoch. "Louis?" konnte ich noch seine Stimme wahrnehmen, als ich schon in meinem Zimmer angekommen war. Ich schmiss mich aufs Bett und biss in mein Kissen. Der Schmerz sollte endlich aufhören! Ich konnte nicht mehr...

Ich musste eingeschlafen sein, mein Kissen war feucht, meine Augen brannten. Wann hatte ich denn geweint?! Ich sah auf mein Wecker, schon 14:36 Uhr? Oh Gott, um 3 war ich mit Liam verabredet, wir wollten zusammen Weihnachtsgeschenke kaufen gehen! Schnell stand ich auf, griff eine beliebige Hose aus dem Schrank und zog mich um. Meine Jogginghose und den Pulli warf ich einfach neben das Bett. Ich stürme ins Bad, um meine Haare zu richten, als ich auch schon wieder raus lief. Mit dem Handgelenk knallte ich gegen die Tür und bis mir erschrocken über den Schmerz auf die Lippe. In letzter Zeit stieß, fiel und lief ich überall gegen, ich hatte schon auf dem ganzen Körper Blutergüsse, die aber nicht wirklich weh taten, so das ich sie kaum bemerkte.

Ich war gerade an der Haustür angekommen, als mich ein Ruck an der Schulter zurück stolpern ließ. Ich drehte mich um und sah Harry direkt in die Augen. Ich musste schlucken und richtete meinen Blick auf die Garderobe neben ihn. "Wo willst du hin?" "Liam und ich sind zum Shoppen verabredet." Ich sah kurz in Harrys Augen, sie waren irgendwie betrübt. "Und wieso weiß ich nichts davon und wieso darf ich nicht mit?" fragte er dann mit einem merkwürdigen Unterton. "Ich habe nie gesagt, dass du nicht mit darfst. Du hast mir ja nicht zugehört, als ich dir das erzählt hatte. Hättest du früher gefragt, hättest du vielleicht mit gekonnt. Sorry, ich muss jetzt los. Tschau." Ich versuchte so schnell wie möglich loszukommen, weshalb meine Stimme wohl etwas abweisend geklungen hatte. Ich stieß die Tür auf,warf mir die Winterjacke über und sah noch einmal zu Harry, doch der war schon nicht mehr da.

Und das zweite Kapitel fertig

Ich würde mich sehr über ein paar Votes und Kommis freuen und falls euch etwas an der Story oder Schreibweise stört, schreibt es einfach in die Kommentare und ich werde dann in den nächsten Kapitel darauf achten.

Falls ihr Tipps hättet für den Weiterverlauf der Story oder einfach so habt, lasst es mich doch auch bitte wissen.

Please do me a favor...  (larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt