Chapter 35

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Lottie Pov

Es war schrecklich, Louis so am Boden zu sehen. Er war immer ein fröhlicher Mensch, er hatte uns zum Lachen gebracht, er war der beste große Bruder, den wir uns hätten wünschen können.
Er war immer für uns da, besonders als wir unsere Mum verloren hatten...
Auch wenn es ihm in dieser Zeit scheiße ging, war er für uns da.
Ich wollte jetzt in dieser Zeit auch für ihn da sein, doch ich wusste nicht wie.
Aber wie sollte man jemanden aufmuntern, wenn man wusste, dass die Geschichte kein Happy End hatte.
Lous große Liebe wollte sich umbringen...
Lou war so schon zerstört gewesen...
Lou hatte nicht gegessen.
Lou hatte sich abgemagert.
Lou hatte geweint, viel geweint.
Lou hatte sich selbst verletzt, doch zum Glück eingesehen, dass nur Narben bleiben und man seine Probleme auch anders versuchen konnte zu beheben.
Lou hatte einen Psychologen besucht.
Lou hatte gekämpft.
Er hatte für seine große Liebe gekämpft.

Ich hätte meinen Bruder so das Happy End gewünscht, ich wünschte ihm das jetzt auch noch, aber mir war bewusst, dass diese Situation aussichtslos war.
Es würde kein Happy End geben.

Es musste schrecklich sein, so kurz vorm Happy End zustehen, aber dennoch dieses nicht zu erreichen.
Alles hätte perfekt sein können, wenn sie bloß vorher geredet hätten.
Doch jetzt war es zu spät.
Es war nur noch eine absehbare Zeit, bis wir die Nachricht erhalten würden.
Diese eine Nachricht, die uns alle einen Teil von uns nehmen würde.
Sie würde besonders Lou zerstören.

Ich hoffte, dass Louis darüber hinweg kommen wird.
Wir würden alle für ihn da sein.
Wir waren zusammen stark.
Wir waren eine Familie.
Gemeinsam würden wir es schaffen.

Auch wenn ich wusste, dass diese Liebesgeschichte kein Happy End haben würde, hoffte ich inständig, dass sich die Geschehnisse noch wenden würden.

Ich würde -
Neben mir sprang Louis auf.
Blass stützte er sich an die Wand.
Verwirrt sahen wir ihn an, den ganzen Tag hatte er nichts getan.
Den ganzen Tag hockte er hier bloß rum.
Zog eibe Trauermiene und überprüfte die Sozialen Medien nach einem Lebenszeichen von Harry.
Er stolperte nin den Flur entlang.
Ich stand auf im ihn zu folgen.
Ohne seine Jacke anzuziehen öffnete er die Tür und ging gleich darauf raus.
"Louis?" fragte ich ihn, doch er schien es nicht zu hören, denn er lief einfach weiter.
Schnell zog ich meine Jacke über, schlüpfte in die Stiefel, warf mir Lous Jacke über den Arm und folgte ihm.

Er lief die Straße entlang, kümmerte sich nicht darum, was die Leute dachten, die er dabei anrempelte und ignorierte auch mich weiter.
"Louis William Tomlinson!" schrie ich, aber er setzte seinen Weg einfach vorwärts.
Er rannte und rannte.
Er nahm gefühlt gar nichts mehr wahr.

Gerade lief er über eine Straße, als ich es sah.
"Louis! Verdammt Louis! Bleib stehen! Fucking William Tomlinson!"
Lou bleibt stehen, mitten auf der Straße.
Geschockt und verwirrt sah er den Lichtern entgegen.
"Looou...!" schrie ich so laut ich konnte und lief mit aller Kraft zu ihm.
Doch noch bevor ich ihn erreichte, hörte ich ein scheußliches Geräusch.
Ich konnte es nicht beschreiben, es war zu schrecklich.
"Nein Louis!" Tränen liefen mein Gesicht hinunter. Mit verschwommener Sicht stolperte ich zu Louis.
"Looou... Nein..." hauchte ich, als ich mich neben ihm nieder ließ.
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter.
"Rufen sie verdammt nochmal den scheiß Notarzt" sagte ich mit brüchiger Stimme zur Autofahrerin hinter mir.

Wieso habe ich bloß nie einen Erste Hilfe Kurs gemacht.
Ich könnte ihn jetzt echt gut gebrauchen.
Tränen vermischten sich mit dem Blut auf der Straße.
In mir zog sich alles zusammen.
Ich musste würgen und übergab mich kurzdarauf neben Louis leblosen Körper.
"Es tut mir so leid... Es tut mir so unendlich leid." flüsterte eine Frau neben mir.
Ich sah zu ihr auf, auch ihr liefen Tränen übers Gesicht.
In ihrer rechten Hand trug sie einen Erste Hilfe Koffer.
Ich lächelte sie vorsichtig an, denn es freute mich unheimlich, dass sie uns jetzt behilflich war, obwohl ich sie nicht darum gebeten hatte.
Ich wusste, dass man immer Erste Hilfe leisten sollte, aber mir war auch bewusst, dass zahlreiche Menschen sich nicht trauten oder einfach weg sahen.

"Danke!" murmelte ich und wischte mir die Tränen vom Gesicht.
"Du musst jetzt stark bleiben. Reiß dich zusammen. Du schaffst das. Ich schaffe das." raunte ich mir selbst zu.

Alles ging so schnell.
Ich half der Frau.
Ich versuchte meinen großen Bruder zu retten.
Ich brauchte ihn.
Ich wimmerte vor mich hin.
Immer wieder tropften heiße Tränen auf den eiskalten Boden.

Sirenen ertönten, mehrere Personen kommen auf uns zugelaufen.
Ich bekam nur am Rande mit, wie sie Lou auf eine Liege trugen.

Ich versuchte aufzustehen, doch mein Körper krampfte sich zusammen.
Ich schluchzte laut auf und krümmte mich.

Es war fast ein Happy End.

Wieso konnte diese Geschichte nicht einfach ein Happy End haben...?

Please do me a favor...  (larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt