Kapitel 1

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Das Ganze fing ihn jetzt bereits an zu nerven. All die Monate hatten Hidan und er in ihrer Junggesellen-Bude gelebt, wie die Könige und jetzt ließ der Penner ihn einfach hängen und suchte sich eine neue Bleibe.
Beziehungsweise musst, oder wurde, noch deutlicher gesagt, vom Staat genötigt, denn Hidan hatte genau so wenig Lust arbeiten zu gehen, wie die Adeligen zu Zeiten der französischen Revolution motiviert waren, sich mit den Menschen der Unterschicht zu befassen.
Und ehe man ich versah, stand das Amt bei ihnen auf der Matte, die Wohnung wäre zu groß und da sähe man nicht ein dem Kerl es weiter hin zu finanzieren.
Nur an Deidara, an den dachte natürlich keiner.
Was auch wieder absolut typisch war.
Und von heute auf morgen musste sich der blonde Mann nach einem neuen Mitbewohner umsehen, wenn er nicht die nächsten Monate von Nudeln mit Ketchup leben wollen würde, nur um die kompletten WG-Kosten stemmen zu können.
Gedankenverloren zog der Blauäugige an seiner Kippe, saß dabei im Schneidersitz, mitten auf dem großen, massiven Holztisch, der im geräumigen Wohn- und Essbereich der Loftwohnung stand und blätterte durch die neue Vogue.
Obgleich er die meisten Modetrends aus Paris und Mailand doch eher als skurril empfand und oft nur ein schiefes Lächeln für die Laufsteg-Outfits der Models übrig hatte, inspirierten ihn die Fotografien.
Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits kurz vor Zwölf war.
Nicht mehr lange und der neue WG-Bewerbe würde hier aufkreuzen.
Deidara seufzte gedehnt, nahm einen weiteren Zug auf Lunge und pustete dann den Rauch in die Luft, ehe er die nächste Seite aufschlug.
"Sasori Akasuna" - Ein ungewöhnlicher Name und er hatte absolut keinen Schimmer, wie er sich den neusten Abwerber vor zu stellen hatte.
Hoffentlich legte der eine ähnliche Willkür an den Tag, wie Hidan und seine Wenigkeit, denn alles andere vermochte nur anstrengend zu werden und dafür hatte der junge Künstler absolut gar keinen Nerv, im Augenblick.


Dass er sich mit dem Gedanken an eine WG anfreunden musste, gefiel ihm gar nicht. Seufzend überquerte er die Straße, während sein Blick einen kurzen Moment über seine Uhr huschte. Inzwischen war es kurz vor Zwölf. Das Straßenschild, an dem der Rothaarige vorbei lief, ließ ihn sicher sein, dass er immerhin schon mal richtig hier war. Nun musste er nur noch die Hausnummer 45 finden.
Dafür, dass er als Bewerber für das WG-Zimmer dort auftreten wird, war er unglaublich ruhig. Er hoffte einfach nur, dass sein Mitbewohner nicht so anstrengend sein würde und er sich in Ruhe auf sein Medizinstudium konzentrieren kann.
Eigentlich wollte er nie einer WG beitreten, doch dies wäre momentan einfach günstiger, vor allem nun während des Studiums. Außerdem lag die Wohnung viel näher an der Uni, als seine alte Wohnung und allgemein war hier einfach Mehr. Den Blick abwechselnd von der einen Straßenseite zur anderen wandernd, suchte er die besagte Wohnung und konnte diese dann auf der gegenüberliegenden Seite entdecken. Kurz wartete Sasori, bis kein Auto in Sicht war und überquerte dann die Straße. Dann musterte er das weiße, große Haus für einen kleinen Moment und ging dann einen geplasterten Weg entlang. Zwei kleine Treppenstufen musste er noch bewältigen, ehe er dann vor der Haustür stand. Er atmete kurz ein und drückte dann nach kurzem Zögern die Türklingel.


Inständig zuckte Deidara zusammen, hätte beinah seinen bereit ziemlich niedergebrannten Glimmstängel fallen lassen, auf die schöne, rustikal gehaltene Tischplatte.
Das hätte gerade noch gefehlt.
Mit einem kritischen lick zur tickenden, großen Wanduhr, die über dem abgerundeten Wanddruchgang hin, musst er sich eingestehen, dass sein neuer Mitbewohner in Spe offenbar zumindest über soviel Anstand verfügte pünktlich hier auf zu tauchen und ihn nicht warten zu lassen.
Ungeduldig mit der Zunge schnalzen, klappte er schließlich seine Hochglanzzeitschrift zusammen, drückte den Kippenstummel im Aschenbecher, der auf dem Tisch stand, aus und ließ sich leise murrend, auf seine Füße gleiten.
Kurz blickte er sich um.
Er hatte es nicht für nötig gehalten auf zu räumen, immerhin war er alles andere als ordentlich und sein neuer Mitbewohner sollte am besten sofort wissen, mit was, noch besser gesagt, mit wem er es hier zu tun hatte.
Mit hängenden Schultern, die Hände tief in den Taschen seiner Addidas-Joggers vergraben, schlurfte der Blondhaarige auf nackten Füßen zur Tür.
Einen letzten tiefen Atemzug gönnte er sich, ehe er die Finger um das kühl Metall des Türknopfes legte, diesen dann herum drehte und die Eingangstür öffnete.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 05, 2018 ⏰

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