00 || PROLOG

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[Leseprobe]

REECE || PROLOG

Für einen Moment stand alles still.

Und um mich herum passierte alles, als hätte jemand meine Umgebung auf Zeitlupe gestellt, aber irgendwie rast auch alles in Sekunden an mir vorbei.

Die Zeit, die Bilder, die Erinnerungen.
Es waren einzelne Fetzen, die sich wie ein Puzzle zusammensetzten, doch dann wieder auseinandergerissen wurden.

Nur ich war erstarrt.

Beinahe eingefroren.
Dann war da ein Klopfen.
Ein Pochen.

Mein Herzschlag hallte lauter als sonst in meinen Ohren wider. Ich konnte spüren, wie das Adrenalin durch jede Faser meines
Körpers jagte, als hätte es mich in tausend Stücke zerrissenen.

Dann war da Holly.

Und mein Herz klopfte weiter.

Und dann war alles dunkel. So, als hätte jemand den Stecker für das Bild gezogen.

»Reece!«

Ich hörte sie.

Ich konnte sie wahrnehmen.

Ihre Stimme und den unerträglichen Schmerz in ihrer Stimme. Doch die Stimme vermischte sich mit dem Klopfen und schien sich immer weiter zu entfernen.

Ich spürte ihre Hände in meinen Haaren und ihre Lippen an meinen.

Ich hörte ihr Lachen. Ihr vollkommen verrücktes Lachen.

Ich hörte ihr Weinen. Ihr vollkommen verzweifeltes Weinen.

Und ich fühlte, wie es ist, geliebt zu werden.

Ein Stich durchfuhr mein Herz und zugleich meinen Körper.

Verzweifelt versuchte ich nach ihr zu greifen, doch ich konnte sie nicht erreichen und von Sekunde zu Sekunde entfernte sie sich immer weiter.

Bis sie endgültig verblasste.

Ich glaube, da ist jemand.

Jemand, der mir wichtig ist.

Wer es ist, weiß ich nicht.

Ich kann mich einfach nicht erinnern.

Schließlich schalte ich das Licht aus und lege mich schlafen.

Vielleicht erinnere ich mich ja morgen.

Maybe TomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt