Der Kampf ums Leben

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Sie war noch so klein, gerade geboren und doch musste dieses arme kleine Mädchen schon leiden. Die Mutter hatte nicht auf die Warnungen der Ärzte gehört und während ihrer Schwangerschaft geraucht. Das würde der Kleinen bestimmt ihr Leben kosten. Die Ärztin versuchte alles um das kleine Kind zu retten, schließlich kollabierte sie. Den Eltern war das offensichtlich egal, sie hatten die Kleine zur Adoption freigegeben, als die Ärztin ihnen mitteilen musste, dass das Mädchen unheilbar krank ist. Die Mutter sagte kaum etwas, doch der Vater meinte: "Solch einen Krüppel wollen wir nicht!". Nach der Geburt, wurde die Kleine mit mehreren OP's ins Leben zurückgeholt. Jedenfalls so gut es ging. Als ich sie zum ersten Mal besuchte, musste ich schlucken. Sie war nicht einmal zwei Wochen alt und hing an so vielen Schläuchen und so gut wie jeder Zentimeter ihres kleinen Körpers war mit Kabeln die mit Pflastern an ihre Haut geklebt. Ich sah den zuständigen Arzt mit großen Augen an. „Oh Gott!", stieß ich hervor. Er nickte nur mit trauriger Mine. Ich ging zu dem Baby und nahm ihre kleine Hand. „Hey Keines, ich bin Sammy. Hab keine Angst, ich werde mich für's erste um dich kümmern". Ich wollte mich abwenden, doch das Mädchen drückte mit ihrer kleinen Hand, mit diesen winzigen Fingern meinen Zeigefinger. Es fühlte sich an als wollte sie einfach nicht dass ich gehe. „Ok", sagte ich und setzte mich auf den Stuhl neben ihrem Bett. „Wenn sie wollen, können sie die Maus auf den Arm nehmen", sagte Doktor Ehrens. Ich nickte. Er griff an sein Telefon und wählte eine Nummer. „Schwester Klara? Könntest du mal zu unserem kleinen Spezialpatienten kommen? Ok, dann bis gleich", er beendete das Telefonat und wandte sich nun an mich „Ein kleinen Moment noch". Ich lächelte nur mitleidig. Dann machte sich die Kleine mit einem kleinen Röcheln bemerkbar. „Wie heißt sie nochmal?", fragte ich, Doktor Ehrens hatte ihn mir zwar verraten, allerdings in einem Wortschwall aus Informationen. Sabrina? Sally? Nein, so hieß sie nicht. „Sara", gab der Doc nur kurz von sich. Eine Schwester kam zur Tür herein. „Ah, da ist Schwester Klara auch schon", er wandte sich zu ihr um, „hilfst du mir mal? Frau Köbers möchte die kleine Sara mal auf den Arm nehmen". Die Schwester nickte und begann mit dem Arzt die ganzen Schlauche und Kabel von Sara Stück für Stück abzukapseln. Als sie fertig waren, nahm Doktor Ehrens Sara auf den Arm und überreichte sie mir mit aller größter Vorsicht. Als dieser kleine Wurm mit der viel zu großen Windel die fast drei Viertel ihres ganzen Körpers bedeckte, in meinen Armen, auf meinem Schoß lag, fühlte ich eine enorme Flut von einem Beschützerinstinkt. Ich war etwas erschrocken, schließlich hatte ich so etwas Ähnliches noch nie in meinem Leben gespürt. Ich wollte die Kleine nie wieder weggeben, nein sie sollte für immer bei mir bleiben. Der Moment, indem ich Sara für immer in meine Arme schließen konnte ließ allerdings etwas auf sich warten. 10 Jahre insgesamt.


SaraWhere stories live. Discover now