* Jerry, der neue Untermieter *

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Hey meine Lieben, kann sein, dass das Kap. noch umgeschrieben wird, (oder komplett neu geschrieben) doch jetzt bin ich müde und gehe schlafen. Morgen lese ich es mir selbst noch einmal durch. :) Bis dahin, viel Spaß mit dem Salat .. .. Mir zumindest schwirrt der Kopf, nach diesem Kapitel! 😆


Drei Wochen waren vergangen und nein, ich habe noch immer nicht mit ihm darüber geredet. Es hatte sich einfach nicht ergeben.

Naja, es gab da schon ein paar Gelegenheiten und ich hätte sie auch ergreifen können, doch dann hat Alex immer wieder etwas so süßes gesagt oder gemacht, dass ich es einfach nicht übers Herz brachte. Der Tag, an dem sich alles verändern würde, rückte ohnehin immer mehr in den Vordergrund, fing an uns zu überschatten.

Boston entwickelte sich Zunehmens zu einem Tabuthema welches in unser beider Köpfe zwar fest verankert war, jedoch nie laut zur Sprache gebracht wurde. Wie eine Katze schlichen wir um den heißen Brei herum, darauf bedacht ihm nicht zu nahe zu kommen oder gar rein zufällig an ihm hängen zu bleiben.

Mit Tabus ist es so eine Sache.

Der Begriff selber kommt aus dem Tongo, aus der Sprache der Polynesier und bedeutet für sie Unantastbarkeit von heiligen Handlungen, Sachverhalten und Personen aus der Sakralsphäre. In Tongo ist die Verletzung eines Tabus mit Strafe belegt.

Unter Tabus war jahrhundertelang der ganze Bereich der Sexualität eingeordnet. Hier bei uns in der Neuzeit bedeutete das Wort Tabu schlicht und einfach , ein unangenehmes Thema über welches nachgedacht, jedoch nie gesprochen wird, aus Gründen wie, um jemanden nicht zu verletzten, um Streitigkeiten und oder unnötige Konflikte zu vermeiden.

Seit geschlagenen drei Stunden saß ich auf der Couch und suchte nach Lösungen. Nachdem meine Google Suche nach einem imaginären Elefanten, mich keine Schritt weiter gebracht hatte, versuchte ich es mit Konfliktbewältigung und wurde sofort fündig.

Warum ich mir Rat bei Googel holte?

Ganz einfach! Weil Googel kostenlos angeboten wird und eine Sitzung beim Psychologen den Rahmen meines monatlichen Taschengeldbudgets gesprengt hätte. Meine Mum konnte ich ja schlecht sagen,dass ihre Tochter seit neuesten unter Psychosen litt, in denen immer öfter ein afrikanisches Wildtier die Hauptrolle spielte.

Es wurden vier Grundmuster vorgestellt, die nach und nach zu einer erfolgreichen Konfliktbewältigung führen sollten. Die erste Aufgabe bestand darin mich mit dem typischen Muster zu identifizieren um festzustellen ob ich mich tatsächlich in einer problematischen Situation befand.

* Verdrängung = etwas aus seiner Erinnerung zu verbannen oder vorhandene Probleme ignorieren.

Ich verdrängte die Tatsache, dass Amerika kein böser Traum, sondern die böse Realität war.

* Projektion = Schuldzuweisung, was wiederum zu bedeuten hat, dass wir die Schuld an unseren Problemen allen Anderen in die Schuhe schieben wollen und genau das tat ich.

Allen voran gab ich Alexanders Superdaddy die Schuld, weil er seine Frau und seinen damals erst neuneinhalb jährigen Sohn sitzen lies, was dazu führte, das Alex seinen Vater, wenn, dann nur in den Ferien sah, was wiederum das Ergebnis nach sich zog, dass MEIN Freund, nach Amerika auswandern musste, um die verlorengegangene Zeit mit ihm nachzuholen. Ich kannte zwar den Mann nicht, der für all dies verantwortlich war, dennoch hasste ich ihn, was so gar nicht zu mir passte. In meinen Augen war er der Schuldige, wegen dem der Mensch, der für mich die Welt bedeutete mich verließ.

Ich gab Harvard die Schuld, weil sie ihn genommen hatten, obwohl ich mich insgeheim doch für Alex freute. Es gab, und da bin ich mir zu 1000% sicher, noch hunderte weitere Bewerber, die weit mehr Qualifikationen aufwiesen, als Alex. Nichts desto trotz war ihre Wahl ausgerechnet auf ihn gefallen.

Die schönsten Märchen schreibt das Leben selbstWhere stories live. Discover now