Kapitel 2

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Fassungslos starre ich meinen Vater an.
>>Warum sagt du mir erst jetzt, dass ich Stiefbrüder kriege?!<< frage ich ihn geschockt und drehe meinen Oberkörper leicht zu ihm hin.
>>Es hat sich noch nicht ergeben, schnallst du dich bitte an?<<
>>Wie "noch nicht ergeben"?!<< Ich wäre ja damit klar gekommen, eine neue Stiefmutter zu kriegen, es ist keine Tatsache die ich um alles auf dieser Welt haben wollen würde, aber solange mein Dad glücklich ist, bin ich das auch. Allerdings bin ich von der Tatsche ausgegangen, dass wir uns alles erzählen. Da lag ich wohl falsch...
>>Ich hab auf den richtigen Moment gewartet, der hat sich aber noch nicht ergeben...Kleines, du wirst sie bestimmt mögen! Sie sind in deinem Alter! Ihr werdet auf die selbe Schule gehen und es ist bestimmt schön für dich jemanden zu kennen.<< Eins muss man ihm lassen, er versucht wirklich mit allen verfügbaren Mitteln mir die Sache schön zu reden. Der Wagen setzt sich in Bewegung und ich schnalle mich widerwillig an. Den Rest der Fahrt zum Flughafen rede ich kein einziges Wort mehr mit meinem Dad und auch während des Fluges schweige ich.
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<<Komm schon Schätzchen, sei nicht mehr sauer. Schenk mir ein lächeln. Gabriela und ihre Söhne holen uns hier ab, versuch wenigstens Freundlich zu sein okay? Sie ist mir wirklich wichtig.<< startet mein Vater erneut einen Versuch mich freudig zu stimmen. Wir stehen gerade an dem Fließband wo unser Gepäck ankommen muss und ich mustere Dad mit verschränkten Armen.
>>Ich versuche es.<< gebe ich schließlich auf und spüre seinen Arm um meiner Schulter.
>>Danke Prinzessin!<< Dad holt unser Gepäck vom Fließband und ich muss sagen, es ist nicht gerade wenig. Mehrere Koffer in allen Formen und Farben stapeln sich übereinander und ich frage mich, wie wir jemals all diese Koffer zu unserem neuen Zuhause schaffen sollen.
>>Ich geh noch mal eben für kleine Mädchen.<< sage ich und entferne mich von meinem Vater, zu dem Schild, wo WC drauf steht. Ich schlage mir meinen Weg durch die Menschenmengen und bin äusserst erleichtert, als ich die Toilette mit einer Frau drauf abgebildet sehe. Gerade als ich meine Hand um den Türgriff lege, wird die Tür mit voller Wucht aufgedrückt, so dass ich sie fast gegen das Gesicht kriege und ein ziemlich gut aussehender Typ kommt raus. Er hat braune Haare, grüne Augen und das mit Abstand markanteste Gesicht, welches ich je gesehen habe. Seine Haut ist gebräunt und durch das enge schwarze Shirt, welches er trägt, wird seine muskulöse Brust betont. Über dem Tshirt, trägt er eine Lederjacke und einen Männerschal.
>> Pass doch auf, Idiot.<< zische ich und funkle ihn böse an.
>>Oh, hab ich die Prinzessin getroffen?<< fragt er in einem abschätzigen Ton, welcher mich zum kochen bringt.
>>Zu blöd zum gucken oder was?! Da ist eine Frau drauf abgebildet.<< gebe ich genervt zurück und halte die Tür auf, um einzutreten.
>>So weit ich das mitgekriegt habe, waren die Frauen da drin alles andere als unerfreut mich zu sehen.<< gibt er kokett wieder und streicht sich die Haare nach oben.
>>Widerlicher Pedo.<< knurre ich und gehe ohne ihm noch einen Blick zu schenken in die Toilette. Ein blondes Mädchen steht vor dem Spiegel und macht ihre definitiv zu klein gekaufte Hose zu. Es sieht aus als würde ihr das Blut in diesem Fetzen von Hose abgeschnürt werden. Ihre Haare stehen in alle Richtungen ab, ihr Lippenstift ist verschmiert und ihr Hals wird von einem grossen roten Knutschfleck geschmückt. Insgesamtes Fazit: Sie sieht ziemlich billig aus. Ich schaue sie mit einem hämischen Grinsen an und betrete eine der Toilettenkabinen. Schnell erleichtere ich mich, spüle ab, wasche mir die Hände und schaue in den Spiegel. Barbie ist zum Glück schon weg. Gleich ist es soweit. Der Moment ist gekommen und rückt mit jeder verstrichenen Sekunde noch näher. Gleich werde ich die Frau sehen, die es geschafft hat meinem Dad das Herz zu klauen. Und noch viel schlimmer, ihre Söhne.
>>Reiß dich zusammen Amanda.<<
ermahne ich mich selbst und drehe mich um und stürme aus der tür. Überraschender Weise, sehe ich meinen Dad, der auf mich wartet.
<<Komm, wir müssen uns beeilen. Gabriela wartet bestimmt schon. >> sagt er und zieht mich an der Hand hinter sich her.
Wir laufen auf eine Schiebetür zu und als sie sich öffnet sehe ich schon eine hübsche Frau auf uns zu rennen. Das ist also
Gabriela. Hinter ihr, sehe ich ein etwas jüngeren Jungen als mich. Er hat eine braune Surfer Frisur,braune Augen und einen guten Körper, er lächelt mich freundlich an und ich wollte ihn grade Zurück anlächeln, als ich sehe wer hinter ihm steht.

Im Anhang sieht man Amandas Vater, Jack.

BadbrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt