Ariana & Lion

Kapitel 1. / Wie alles begann

,,Ariana !" rief meine Mutter früh am Morgen. 

,,Steh auf ! Du willst doch deinen ersten Tag nicht verschlafen."  fügte sie hinzu. Okay, da hatte sie recht. Langsam tastete ich mich aus meinem Bett und versuchte mich zu motivieren. Ich putzte verschlafen und mit kaum geöffneten Augen meine Zähne, kämmte meine langen braunen Haare und tuschte kurz meine Wimpern. Mehr brauchte ich erstmal nicht. 

Mein Outfit war ganz schlicht. Eine verwaschende Jeans und ein weißes Top. Meine leichte Jacke darf nicht fehlen. Ich Frostbeule. Auch bei 35 Grad Wettervorhersage ist meine Jacke dabei. 

Schnell packte ich meine Tasche und verlass das Haus. Zum Glück war die Bushaltestelle 5 Minuten von meinem Zuhause entfernt. Solange ich keinen Führerschein habe, kann ich auf die Busfahrten nicht verzichten. Mir fehlte nur noch die praktische Prüfung, aber bei meinem Top Fahrlehrer wird das wohl ohne Schwierigkeiten klappen! Michael ist der Beste. Okay, er ist ein Kumpel meines Vaters und macht alles dafür, dass ich meinen "Lappen" habe. Aber hey, ich kann wirklich gut fahren! Ich schwöre es! 

Ich werde tausend Luftsprünge machen, wenn ich das Ding in der Hand halte, denn dieser Bus ist JEDEN Morgen überfüllt. Dabei ist meine Haltestelle die Dritte von Acht. Die achte Haltestelle war dann die Schule. Kurz bevor ich keine Luft mehr bekam öffneten sich endlich die Türen zu dieser Schule. Oder eher gesagt, der "Bitches-Regierende-Ort". Ich sprang aus dem Bus und eilte in die Schule. Nicht das ich die Schule vermisst habe über die Sommerferien, eher konnte ich es kaum abwarten meine Freundin Edona wieder zu sehen. Doch bevor ich überhaupt an Edona denken konnte, wurde mir bewusst wie sehr ich ein eigenes Auto benötige.

"ARIANA!!! Ich hab dich so vermisst, alter!" 

"EDONAA! Ich dich auch, wie war Kosovo?" Oh hatte vergessen zu erwähnen das Edona und Ich aus Kosovo kommen. Sie aus Lipljan und ich aus Prizren.  

Wir umarmten uns fest und lange bis sie endlich antwortete. 

"Du weißt doch, wie immer! Tausend Hochzeiten von Menschen die ich nicht kannte und Millionen Verwandte die mich ausfragen, wann es denn bei mir soweit wäre" seufzte sie und verdrehte dabei ihre Augen. 

"Ich fühle so mit dir! War bei mir nicht anders... Dabei sind wir erst 19??" 

"Ach du weißt doch, wem interessieren die Träume und Wünsche der Frauen. Hauptsache der Mann bringt die Kohle nach Hause und die Frau serviert ihm das Essen pünktlich auf den Tisch." 

"Okay Edona, zu viel Feminismus am Morgen!" lachte ich. Edona hat das leider von mir. Sie ist  noch sehr harmlos. Ich kann alle Männer in meiner Umgebung vergraulen, denn bei mir grenzt es an "Männer-Hass". Ich habe nichts gegen Männer, nur etwas gegen sexistische Männer. Leider gibt es davon genug in Kosovo- und an dieser Schule.Nichtsdestotrotz hat Edona einen Freund, während ich für immer Single bleibe. 

"Hajde (Komm), gleich ist die Furie da." Und damit meinte ich Frau Schäfer. Spitzname ist Furie. Ständig schlechte Laune und auf jeden und alles wütend. 

"Hast du Egzon schon gesehen ?" fragt Edona beim Betreten des Klassenzimmers.

Edona und Egzon sind seit einem Jahr ein Paar und super süß. Ich kotze eigentlich fast bei jedem Anblick einer Beziehung, aber deren Beziehung ist einfach toll. Das einzige Problem ist, dass ihre Eltern noch nichts davon wissen. Sie wollen nämlich mit allem langsam machen. Sobald das "Offiziell" mit der Beziehung ist, muss die Verlobung festgelegt werden. Und genau das hasse ich so. Und Edona und Egzon auch. Aber das Gute ist, keiner hätte was gegen diese Beziehung. Egzon ist nämlich Albaner aus der schönen Hauptstadt Tirana. Kosovo/Albaner sollten auch Kosovo/Albaner heiraten. Aus dem Grund bin ich bei dem Thema Männer so verschlossen, denn der Meinung bin ich nämlich nicht so. Egzon ist ein toller Treffer. Er toleriert alle Frauen und findet es super, dass Edona so emanzipiert denkt. Egzon unterstützt sie bei allem und hat dieselbe Denkweise. Er ist sehr offen und modern. Aus dem Grund verbieten sie sich gegenseitig auch nichts und vertrauen dem anderen Blind. Was mich sehr beeindruckt und zum schwärmen bringt.