1. Kapitel

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Mit einem lauten Surren  öffnet sich das Tor zu unserer Garage. Ich parke mein Auto neben den verschiedenen Freizeitwagen meines Vaters. Pfeifend steige  ich aus und betrete durch die Hintertür die Küche unserer Villa. Ich hasse es, dieses Wort zu verwenden, doch anders kann man das imposante Anwesen, welches seit Jahrzehnten im Besitz  meiner Familie ist, nicht beschreiben. Die hohen Wände sind mit einer eleganten Täfelung überzogen. Den Übergang zu dem glänzenden Marmorboden ziert eine Fußleiste, die individuell geschnitzt wurde. Allein die untere Etage zog sich weit über das noch pompösere Grundstück. Vor meinem Freunden ist es mir peinlich zu zeigen, wie  wohlhabend meine Familie ist. Deshalb habe ich hier auch nur  sehr selten Besuch, ich möchte mich nicht über Geld profilieren, andere Werte sind wichtiger.

Wie so oft, eigentlich wie immer, bin ich alleine zuhause. Nur unsere Angestellten halten sich mit mir hier auf. Das ist allerdings nicht so schlimm, da ich zu denen ein gutes Verhältniss habe. Ich stelle meine Tasche auf dem Wohnzimmerboden ab und begebe mich in die Küche, um einen Tee zu kochen. Auf dem Weg dahin kommt mir Bernadette entgegen, die Köchin des Hauses. "Ach Lyra, schon zu Hause? Ich hatte später mit dir gerechnet." Es ist mir immer schon sehr wichtig gewesen, auf einem persönlichen Stand mit den Menschen zu sein, die mich umgeben, Deshalb bestehe ich auch das Duzen. Ich antworte ihr, während ich meinen Tee aufgieße :" Ja, die Vorlesung war heute relativ schnell zu Ende. Da konnte ich  also schnell weg." "Hast du noch mal was von deinen Eltern gehört? Wann werden sie wiederkommen?" "Das kann  ich dir nicht sagen Bernadette. Ich habe das letzte Mal vor einer Woche mit ihnen gesprochen."

Meinen Eltern ist es nach wie vor nicht wichtig, viel Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Wenn sie mal da sind, sind sie auch nur mit der Arbeit beschäftigt. Doch das bin ich gewohnt, ich kenne es gar nicht anders. So verhalten sie sich schon die ganzen 21 Jahre meines Lebens, und mittlerweile interessiert es mich nicht mehr. Ich genieße meine Freiheit. " Ich halte dich auf dem Laufenden.", rufe ich Bernadette zu, während ich mir meine Tasche greife und mit meinem Tee  die Stufen zu meinem Zimmer hochlaufe.

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⏰ Last updated: Aug 22, 2018 ⏰

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