Kapitel 1: Djego

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Gelangweilt saß ich auf einem Hocker in der Disco und nahm einen Schluck von meinem Bier. Genüsslich verdrehte ich die Augen. Lecker, aber so etwas brauche ich jetzt auch! Mit Adleraugen beobachtete ich meine Freunde, wie sie mit irgendwelchen heißen Weibern flirteten.Sehnsüchtig starrte ich einer hübschen Brünette, die gerade mit einem Typen auf dem Frauenklo verschwand, hinterher. Ich würde auch so gerne jetzt irgendwelche hübschen Mädels auftreiben, doch heute bin ich mit dem Fahrdienst dran. Bedeutet: Ich darf mit keiner Frau verschwinden, ich darf nicht zu viel trinken und ich darf keine Drogen nehmen. Ich hasse den Fahrdienst! Ich starrte missmutig mein Spiegelbild in dem Glas an. Meine dunkelbraunen Haare habe ich kunstvoll hochgegeelt und die hellbraunen Augen leuchteten. Ich trank mein Glas in einem Zug leer und stand auf. Ein wenig tanzen und flirten dürfte ich bestimmt. Es würde vielleicht ja sogar meine Laune wieder heben. Nur als ich mich in Richtung Tanzfläche bewegte,rempelte mich jemand an. Ich stolperte und konnte mich geradeso noch fangen. Arschloch! ,,Hey!", rief ich empört und drehte mich um.Ein dunkelhäutiger Mann in einem teuren Anzug. Offensichtlich hatte er eine private Party mit der Disco verwechselt.


Erstand hinter mir und sah ein wenig beschämt aus. ,,Tut mir leid.",,Sollte es auch," brummte ich und richtete meine Haare. ,,Ich gebe ihnen als Entschuldigung einen Drink aus. Was wollen sie?", fragte der Mann eifrig und zog mich zum Tresen zurück. Ich überlegte. Ich sollte mich nicht betrinken, dann sollte ich Etwas ohne Alkohol wählen. ,,Eine Cola bitte," antwortete ich schließlich. Der Mann nickte und bestellte. ,,Wie heißen sie eigentlich?", fragte ich neugierig. Er schwieg ein paar Sekunden und schien zu überlegen. Ein wenig merkwürdig kam mir das schon vor. ,,Mein Name ist Nio,"antwortete der Mann schließlich und nahm einen Schluck seines Getränks. Ich nickte und nannte ihm meinen Namen. ,,Ich heiße Djego," sprach ich und nippte an meiner Cola. Irgendetwas stimmte mit meinem Getränk nicht. Es schmeckte ein wenig... zu süßlich,aber nicht wie die Süße von Zucker, sondern eher wie der Geschmack von Honig. Dennoch, ich ignorierte es und nahm einen weiteren Schluck.


Der Mann, sein Name war Nio erinnerte ich mich, beobachtete mich intensiv. Seine Blicke machten mich ein wenig nervös und ich rutschte auf meinem Barhocker unruhig hin und her. Der intensive Blick änderte sich zu verschmitzt und freundlich. ,,Wollen wir eine Wette abschließen?", fragte er mich fröhlich. Tatsächlich klang er auch ein wenig aufgeregt.

Eigentlich schloss ich mit Fremden selten Wetten ab, aber ich machte hierbei eine Ausnahme. Ich wollte seinen Wetteinsatz wissen und dann würde ich entscheiden. ,,Um welchen Preis gehe es denn?", fragte ich neugierig und beugte mich zu ihm hinüber. Nio zeigte mir seine strahlend weißen Zähne und antwortete:,, Wenn du gewinnst, bringe ich dich zum Golden Place. Wenn ich gewinne, musst du eine Person,die ich auswähle, töten."

Oha,wenn ich verliere muss ich jemanden umbringen. Dies war schon hart, aber wenn ich gewinne, darf ich zum Golden Place. Viele Leute würden morden, um dahin zu kommen. Wäre dann es vielleicht sogar in Ordnung? Keiner weiß wo dieser Traum steht. Der Golden Place ist ein riesiges Gebäude. Darin befindet sich angeblich alles. Swimmingpools, Trainingsräume, Bibliotheken, Schlafzimmer und so weiter...Wer den wunderbaren Platz erbaute, weiß keiner. Man weiß nur, dass es ein verdammt reicher Schnösel gewesen sein musste. Der Platz ist angeblich aus Gold, Silber und verschiedenen Kristallen.

Jedes Jahr werden eine bestimmte Anzahl an jungen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten in dieses Haus gelassen.Angeblich dürfen sie, wenn es ihnen gefällt auch dort für immer bleiben. So sagt man jedenfalls, da keiner dieses Haus je wieder verlassen hat. Die Regierung antwortet darauf, dass all diese Personen sich entschlossen haben zu bleiben, da es dort so schön ist. Es ist merkwürdig, dass sie alle Personen, die sie lieben sollten, einfach so verließen, aber ich kann es irgendwie auch verstehen, denn auf Bildern sieht schon die Außenmauer vielversprechend aus. Eine goldene Hauswand mit silbernen Toren.Außerdem ist das Haus, wie ich schon sagte, riesig. Tatsächlich sieht es wie eine gigantische WG aus. Ein wahres Traumhaus. Ich würde, wenn ich dort wohnen dürfte, auch bleiben.


Höllenspiel: Wie Wege zusammen führenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt