Kapitel 2

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Als wir auf der Party angekommen waren, drückte uns eine der Kellnerinnen zur Begrüßung einen Drink in die Hand. Wir tranken ihn alle in einem Zug aus und stellten die leeren Gläser wieder auf das Tablett. Mia ging augenblicklich zu ihrem Freund und Ida zog mich durch die Menge. Ihr Blick war suchend. Ich lachte, nach wem suchst du? Sie lächelte, warte ab. Und dann hatte sie wohl gefunden, wen sie suchte, denn sie zog mich bestimmt zu einem Mädchen, mit schwarzem Haar und braunen Augen. Als wir bei ihr waren, lächelte sie.

Ähm Linea, darf ich vorstellen, Olivia, meine Freundin. Ich gab Olivia lächelnd die Hand und stellte mich vor. Ich sah wie Idas Augen leuchteten und freute mich für sie, dass sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie glücklich war. Ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern, als sie mich völlig aufgelöst angerufen hatte und mir erzählte, dass sie lesbisch sei.

Danach fragte ich lächelnd, wo habt ihr euch kennen gelernt?

Olivia ergriff das Wort und sagte, wir waren beide in diesem Camp für Kunst. Noch während wir zu dritt plauderten, füllte sich der Raum. Einer der Kellner bot uns noch einen Drink an. Ida und Olivia lehnten ab, ich wollte auch gerade ablehnen, doch als ich Victoria sah, die sich an Aaron lehnte und ihm lachend etwas ins Ohr flüsterte, nahm ich mir gleich zwei Drinks, die ich sofort austrank. Ich sah, wie Aaron zu mir rüberschaute und hielte seinem Blick stand. Nach einer Weile zog Victoria ihn mit sich in die Mitte des Wohnzimmers, sodass unser Blickkontakt abrupt abbrach. Dort stieg sie auf den riesigen, teuren und eleganten Holztisch und klatschte zweimal in die Hände. Fast alle unterbrachen ihre Tätigkeiten und schauten zu ihr, bis auf ein Pärchen, das in der Ecke des Raumes ungerührt weiterknutschte. Victoria verkündete, dass die Trinkspiele jetzt anfangen würden.

Für die erste Runde nominiere ich Ida und Aaron, sagte sie und lächelte. Der Gewinner darf sich jemanden aussuchen, den er oder sie küssen darf, alles klar?, fragt sie.

Die Menge grölte ein lautes JAAAA! zurück.

Schnell wurden Becher und verschiedene Biersorten organisiert und auf den Tisch vor Aaron und Ida gestellt, die sich kurz ansahen, bevor Ida ihm zunickte. Eins, zwei, drei, und los!, riefen alle gleichzeitig. Ich drängelte mich durch die Menschen, bis ich direkt vor dem Tisch stand. Ich war sehr neugierig, wer gewinnen würde, und einen Augenblick lang träumte ich davon, dass Aaron gewinnen und mich küssen würde. Doch meine Hoffnung wurde jäh zerstört, als ich Victoria sah, die am Rand stand und Aaron anfeuerte. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt ein rotes Kleid mit einem tiefen Ausschnitt. Ich verdrehte die Augen.

Plötzlich hörte ich lauten Jubel und ich sah, dass Aaron gewonnen hatte. Alle klatschten begeistert und irgendjemand schrie, Aaron, du musst jemanden küssen! Ich drehte mich zum Gehen um. Ich konnte den Anblick nicht ertragen, wie Aaron eine andere Küste. Ich war keine zehn Meter gekommen, da versperrte mir jemand den Weg. Ich sah nicht gegen wenn ich gelaufen war, da ich meinen Kopf gesenkt hielt.

Als ich jedoch aufsah, blickte ich Aaron direkt in die Augen. Zögernd legte er die Arme um mich. Ich sah ihn fragend an, doch bevor ich etwas sagen konnte, zog er mich schwungvoll näher zu sich und im nächsten Augenblick lagen seine Lippen schon auf meinen. Sein Kuss war sanft und gleichzeitig voller Verlangen. Seine Lippen schmiegten sich an meine. Sie passten perfekt auf meine, als wären diese für meine Lippen gemacht. Nach einer Weile, die mir wie eine Sekunde vorkam, musste ich erstmal Luft holen. Er lächelte mich vorsichtig an. Ich lächelte zurück, bevor ich meine Arme um seinen Hals legte und ihn zu mir herunterzog. Ein Raunen ging durch die Reihen der anderen Party Gäste, doch es war mir sowas von egal was die anderen von mir dachten. Ich spürte sein Lächeln an meinen Lippen, als ich ihn küsste. Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte, während seine Hände in meinen Haaren wühlten. Nachdem er mich runterließ, hörte ich jemanden empört die Luft einzog.

Ich drehte mich um und sah Victoria wutentbrannt auf uns zukommen.

Ich glaube, es wäre besser wenn wir jetzt gehen, flüsterte Aaron dicht an meinem Ohr.

Er nahm meine Hand und wir gingen in Richtung Ausgangstür. Alle machten uns Platz und ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Als wir draußen waren, führte er mich zu seinem Motorrad, nahm seinen Helm und drückte mir einen zweiten Helm in die Hand. Ich setzte ihn auf, und er half mir, ihn zu schließen. Danach hob er mich auf das Motorrad und setzte sich vor mich. Ich schlang meine Arme um ihn und er fuhr los. Ich sah, wie die Häuser an mir vorbeizogen. Als wir anhielten, wunderte ich mich, da wir zu kurz gefahren waren, als dass wir bei mir zuhause angekommen sein können. Da bemerkte ich, dass wir vor seiner Haustür standen. Aaron parkte das Motorrad und hob mich wieder runter. Nachdem er die Helme verstaut hatte, nahm er wieder meine Hand und schloss die Tür auf.

Was ist mit deinen Eltern und deiner Schwester?, fragte ich.

Meine Eltern sind übers Wochenende weggefahren und meine Schwester übernachtet bei einer Freundin, erklärte er. Hast du Hunger, fragte er während wir das Haus betraten.

Nein, erwiderte ich gähnend.

Na komm, ich zeig dir, wo du schlafen kannst, meinte er und führte mich eine Treppe hoch. Er öffnete eine Tür und ließ mich eintreten.

Ich erkannte sofort, dass das hier sein Zimmer war. Ich hatte es mir fast genauso vorgestellt. Ich setzte mich auf sein Bett, während er irgendetwas am Schrank machte.

Ich schreibe nur kurz meinen Eltern, dass ich bei Ida übernachte, sagte ich und begann zu tippen. Gerade als ich meine Nachricht beendet hatte, drehte er sich zu mir um und gab mir ein T-Shirt. Ich sah ihn verwundert an.

Zum Schlafen bestimmt bequemer als dein Kleid, sagte er.

Ich wurde ein bisschen rot, dann nahm ich das T-Shirt. Ich stellte mich wieder hin und versuchte, mein Kleid zu öffnen, doch es gelang mir nicht. Plötzlich spürte ich seine warmen Hände auf meinen Schultern. Ich bekam Gänsehaut, als er langsam den Reißverschluss nach unten zog.

Mein Kleid glitt zu Boden und ich zog hastig sein T-Shirt über, dann drehte ich mich um. Ich setzte mich wieder auf sein Bett und fragte, ob es okay sei, wenn ich mich hinlegen würde?

Er nickte und zog sich sein T-Shirt aus. Danach legte er sich neben mich und ich kuschelte mich zufrieden an ihn. Ichbetrachtete seinen muskulösen Oberkörper. Ich merkte gar nicht, dass mit meinem Finger Muster auf seinen Bauch zeichnete. Erst als Aaron leise seufzte, bemerkte ich was ich getan hatte. Ich zuckte leicht zusammen und zog meine Hand zurück. Ich fühlte mich ertappt. Er beugte den Kopf in meine Richtung und küsste mich sanft auf die Stirn.

Schlaf gut, Linea.

Ich drehte mich auf die Seite und das letzte, was ich mitbekam war, wie Aaron seinen Arm um mich legte.


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