Part 2

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"Marcus? Wir müssen los", hörte ich eine Stimme, die mir bekannt vorkam, ich aber nicht mehr einordnen konnte. Ich habe sie zu lange nicht gehört.
"Ich komme", rief Marcus zurück. "Wir sind bald wieder da. Ich hab dich lieb", flüsterte er zu mir, dann spürte ich einen Druck auf meiner Stirn und einen Schmatzer, kurz darauf war ich wieder alleine. Wie ich diese Zeit hasste.

"So, Kenzie, meine Lieblingspatientin. Wie geht's dir denn?", oh mein Gott, wie ich diese Stimme hasste. Es ist die meines Arztes, Doktor Anderson, und er kommt jeden Tag zwei Mal vorbei, um mich abzuchecken. Und er sagte diese Worte jedes Mal, dabei war ich mir sicher, dass er zu jedem Patient "Lieblingspatient" sagt.
Natürlich konnte ich nicht antworten, und musste mich wie jedes Mal abtasten lassen, dann machte er eine kurze Pause, um wahrscheinlich etwas aufzuschreiben und machte dann weiter. Seit elendslanger Zeit musste ich das ertragen. Nur heute ist es anders. Er tastete mich ab, stoppte dann kurz und tastete mich nochmal bei der gleichen Stelle ab, ungefähr da, wo meine Leber ist.
"Oh nein, das ist gar nicht gut", murmelte der Arzt und massierte nochmal diese Stelle. Ich wollte ihn unbedingt fragen, was denn los war, aber ich konnte ja nicht. Das habe ich mittlerweile gelernt.

Dann ließ er plötzlich los und verließ, dem Klang nach zu urteilen, den Raum. Nicht lange später kam er mit jemandem zurück, der mich auch abtastete. Seine Finger sind so viel sanfter als die von Anderson. "Die Funktion der Leber hat sich verschlechtert. Sie wird eine Transplation brauchen", stellte er dann fest. Ich bemerkte seinen traurigen Unterton in seiner Stimme.

Wow, was hatte ich denn getan, dass ich überhaupt nichts mehr sehen und nicht antworten konnte? Ich konnte mich an nichts erinnern, das einzige, was ich wusste, wie Leute aussahen und wie ihre Stimmen klangen, zumindest von manchen. Und weshalb meine Leber nicht mehr wirklich funktionierte, konnte ich mir auch nicht erklären. Konnte mich mal wer aus meiner Starre befreien und mir sagen was hier abging?

"Kann man die machen, während sie im Koma ist?", fragte Anderson.
"Ich fürchte, nein. Sie muss vorher aufwachen und eine Woche wachbleiben. Die Chance dazu ist allerdings sehr gering. Ihre drei Monate sind schon längst vorüber und normalerweise hätte sie schon lange wach sein müssen. Wenn sie in zwei Wochen nicht wach ist, werden wir wohl oder übel die Geräte abstellen müssen. Tut mir leid", sagte der eine leise und verließ anscheinend den Raum. Eine Zeit lang später verließ auch Anderson den Raum und ich war wieder alleine.

Ich war im Koma? Das hat noch niemals jemand erwähnt. Warum denn? Und seit wann konnten Komapatienten denken? Ich dachte immer, die machen sowas wie einen traumlosen Winterschlaf...
Die Information, dass ich schon drei Monate nicht wach war, beunruhigte mich. Ich wollte unbedingt wissen, warum ich im Koma lag, hatte ich einen Unfall oder wurde ich angefahren oder was denn sonst?
Und in zwei Wochen würde ich sterben, wenn ich nicht aufwachte? Ich konnte grade keinen klaren Gedanken fassen, soweit man das als Komapatient überhaupt konnte.
Wie konnte ich mich dazu bringen, aufzuwachen? Kann mir irgendwer helfen??

Hey, es tut mir echt leid, dass ich so lange nicht geupdated habe, aber ich bin in die neue Schule gekommen und auch relativ viel zu tun war, dass ich nicht dazu gekommen bin, einen neuen Teil zu schreiben. Ich hoffe, ich kann es zukünftig besser unterbringen, wenn nicht, tut's mir echt leid.

Q: Wieviele und welche Sprachen sprecht ihr?
A: Deutsch und Englisch flüssig, Italienisch lerne ich in der Schule seit 6 Jahren und Norwegisch kann ich auch ein bisschen😂😂💚

BæWo Geschichten leben. Entdecke jetzt