Kapitel 1

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„W-wie lange schon?“ fragte ich nach einigen Schrecksekunden meine Mutter. „Seit 3 Monaten…und der Krebs hat sich nur verschlechtert…“ erklärte sie mit brüchiger Stimme. „Das ist auch der Grund warum  ich gerne möchte das Jonas hier bei euch bleibt, er soll von alldem hier nichts mitbekommen.“  Ich konnte es immer noch nicht so ganz fassen was hier gerade passierte. Jetzt wo ich sie genauer betrachtete  sah ich wie blass ihre sonst so dunkle Haut war und  auch ihre Augen hatten diesen wunderschönen Glanz verloren. Mein Vater und meine Mutter sahen mich beide mit Tränen in den Augen an. „Ich werde morgen früh direkt wieder nach Brasilien fliegen.“ Fuhr meine Mutter fort. „Ich werde mit dir kommen.“ Entschied ich kurzfristig. Auch wenn sie früher nie für mich da war,  wollte ich es jetzt anders machen und mich um sie kümmern. Ein Tapetenwechsel tat mir jetzt auch mal gut. „Nein, das geht nicht meine kleine. Du hast Kurse die du besuchen musst. Und was ist mit all deinen Freunden hier?“ lehnte meine Mutter ab. „Das ist alles doch kein Problem. In Brasilien kann ich doch auch zur Schule gehen und dort mein Abi machen. Und mit meinen Freunden kann ich ja immer noch in Kontakt bleiben, ich bin ja nicht aus der Welt.“ Erklärte ich ihr. „Hm…nagut. Aber nur wenn es dir wirklich keine Umstände macht.“ Willigte meine Mutter ein. „Ich werde mich jetzt noch ein bisschen hinlegen, denn unser Flug geht morgen früh schon um 8 Uhr.“ Und so verschwand sie hoch in unser Gästezimmer. „Ich bin stolz auf dich meine Prinzessin.“ Lächelte mein Vater mich mit Tränen in den Augen an. „Nach alldem was du wegen ihr durchgemacht hast bleibst du trotzdem bei ihr. Das zeugt von wahrer Stärke.“ Jetzt kamen mir auch die Tränen und ich viel meinem Vater in die Arme. „Ich liebe dich.“ Flüsterte ich gegen seine Brust. „Ich dich auch, kleines.“ Gab er zurück. „Ich denke ich geh jetzt auch mal schlafen nachdem ich mich von Jonas verabschiedet habe.“ Erklärte ich ihm und ging langsam die Stiegen hoch. An meinem Bruder seiner Zimmertür angekommen hielt ich einen Moment inne bevor ich eintrat. Dort saß er auf dem Boden und spielte mit einem kleinen gelben Bagger dem ich ihm mal zum Geburtstag geschenkt hatte. „Hey großer.“ Begrüßte ich ihn und setzte mich zu ihm. Er sah mich nur mit einer traurigen Miene an und fiel mir wieder in die Arme. „Mama geht’s nicht gut, nicht wahr?“ fragte mich mein Bruder, während sein Kopf auf meiner Brust ruhte. „Nein…ich werde morgen mit ihr nachhause gehen und du wirst hier bei Papa bleiben, okay?“ fragte ich ihn, woraufhin er nur leicht nickte. „Ich werde dich vermissen, großer.“ Flüsterte ich in seine Haare. „Ich dich auch, Mia.“ Nuschelte er gegen meine Brust, bevor er einschlief. Vorsichtig hob ich ihn hoch und legte ihn in sein Bett. Zum Abschied gab ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn, wobei mir eine kleine Träne die Wange hinunter lief. Ich werde ihn so sehr vermissen. Auch wenn es nicht für immer ist, ist es trotzdem schwer für mich, mich von ihm zu trennen. Jonas war das Beste was mir passieren konnte, ich war unglaublich froh so einen Bruder wie ihn zu haben. Mit diesem Gedanken schaltete ich das Licht aus und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, wo ich mich auch direkt in mein Bett fallen ließ. Meinen Wecker stellte ich auf fünf Uhr da ich noch meinen Koffer packen und mich duschen musste. Der Tag heute war echt anstrengend für mich gewesen, und so schlief ich auch direkt ein.

Mit einem lauten Klingeln weckte mich mein Wecker  und ich schreckte aus dem Schlaf. Müde stieg ich aus meinem Bett und führte zuerst einmal im Badezimmer meine Morgenrutine durch. Zähneputzen, duschen, schminken, Haare föhnen und mich anziehen. Für den Flug entschied ich mich für eine weite graue Beggi Hose und ein weißes Spaghetti Top. Schnell packte ich meinen Koffer und nahm alles wichtige mit, da ich nicht genau wusste wie lange ich bei meiner Mutter bleiben würde nahm ich fast meinen ganzen Kleiderschrank mit. Ebenfalls nahm ich ein Bild von meinem Dad und Jonas mit, worauf sie beide in die Kamera grinsten. Es entstand vor einem Jahr, als wir zusammen am See waren und eigentlich fischen gehen wollten aber Jonas lieber Sandburgen bauen wollte und sich ans Wasser gesetzt hat. Sanft strich ich mit meinen Fingern über das Bild, und verstaute es in dem Seitenfach meiner Reisetasche. Mit gepacktem Koffer ging ich leise die Treppenstufen runter, wo im Wohnzimmer meine Mutter schon auf mich wartete. „Morgen liebes. Bist du fertig?“ Begrüßte mich meine Mutter mit einem warmherzigen Lächeln. „Morgen. Ja ich denke schon.“ Gab ich ihr als Antwort. „Können wir gleich auf dem Weg zum Flughafen noch kurz bei einer Freundin von mir vorbei fahren?“ Sie überlegte kurz, willigte aber dann doch ein. Mein Vater zog mich in eine innige Umarmung. „Ich werde dich vermissen, Prinzessin.“ Flüsterte er mit brüchiger Stimme in mein Ohr. „Ich dich auch, Dad.“ Flüsterte ich ebenfalls gegen seine Brust. Als er mich los ließ holte ich schnell meine Jacke, schlüpfte in meine Schuhe und versicherte mich dass ich auch alles dabei hatte. Handy, Schlüssel, Auflade Kabel, Kopfhörer und mein Buch. Meine Mutter und ich traten raus in die warme Morgenluft. Für Anfang Juni war es schon ziemlich warm  draußen. Mein Vater begleitete uns noch bis zum Auto und half uns die Koffer im Auto zu verstauen. Er kämpfte mit den Tränen als wir uns ins Auto setzten. „Passt auf euch auf.“ Winkte er uns noch zum Abschied zu. Das alles hier werde ich für die nächste Zeit unglaublich doll vermissen. Der Wagen rollte aus der Einfahrt und wir fuhren noch kurz bei Lea vorbei, wo ich ihr einen Brief in den Briefkasten warf, worauf alles genau erklärt war. Sie würde es verstehen und ich werde mit ihr immer in Kontakt bleiben, da war ich mir sicher.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 01, 2014 ⏰

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"Till the end" (Neymar Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt