Kapitel 1: Explosive Zeiten

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Bombenstimmung

Kapitel 1: Explosive Zeiten

Angst ist die grösste Schwäche der Menschheit. Aber auch ihr grösster Verbündeter.

Ein uraltes Sprichwort, aber trotzdem wahr und in Zeiten wie diesen sogar hochaktuell.

Das Team, das aus zwei Personen bestand und gerade kriechend auf dem Weg zur im Lüftungsschacht einer Bank deponierten Bombe war, dachte nicht daran. Der Mann und die Frau hatten ganz anderes im Kopf, sowieso dann, als die gesuchte Bombe endlich in Sichtweite kam.

"Der Kerl meint es ernst, er hat die Bombe direkt neben Hauptpfeiler plaziert", sagte der Mann und stöhnte. "Der will wohl das ganze Gebäude in die Luft sprengen."

"Unser Job ist es, genau das zu verhindern", erwiderte die Frau zuversichtlich und kroch die letzten Meter zum Sprengsatz. "Fangen wir doch am besten gleich mit den Relais an."

Der Mann folgte ihr, kauerte sich neben seine Kollegin und machte sich bereit, während sie die Anzeige ihres Messgerätes, das ihr anzeigte, welche Drähte Strom führten und welche nicht, aufmerksam beobachtete.

"Okay, ich bin soweit."

Die Frau atmete tief durch.

"Der blaue Draht ist kalt, der braune ist heiss. Schneide den Braunen durch."

Als der Mann ihren Worten Taten folgen lassen und das erste Kabel durchschneiden wollte, zitterte seine Hand so stark, dass er unterbrechen musste.

"Es kribbelt!"

Seine Teamkollegin lächelte.

"Schüttle sie, dann geht es gleich viel besser."

"Ich weiss."

Eine Minute später war das Kabel gekappt und das Team machte sich am Zeitzünder zu schaffen.

Während die Frau weiterhin die Anzeige im Auge behielt, zog ihr Kollege langsam und ganz vorsichtig ein zylinderähnliches Teilstück der Bombe aus ihrer Halterung. Darin befand sich eine Spule, die schon die ganze Zeit über rotierte.

Kaum hatte der Mann einen näheren Blick darauf geworfen, knurrte er.

"Der Kerl hat zwei Hauptkreise installiert."

"Kapp die Null-Leitung, und dann versuch es mit einer Brücke", riet die Frau, und der Mann nickte.

"Gemacht. Ich schalte die Uhr ab. Jetzt."

Er kappte den entsprechenden Draht, daraufhin hörte die Spule auf zu rotieren. Das Team sah sich an.

"Scheint tot zu sein."

"Jetzt das Strom führende Kabel, los."

Die Uhr blieb bei 15 Minuten und 15 Sekunden stehen, daraufhin überprüfte die Frau die Anzeige ihres Apparats.

"Laut Messgerät sind alle Stromkreise lahm gelegt. Das Ding müsste ausgeschaltet sein."

Der Mann lachte.

"Wir haben es geschafft!"

Die Freude und Erleichterung der beiden war gross, sie dachten schon, es hinter sich zu haben, doch dann meldete sich ihr Chef zu Wort, mit dem sie schon die ganze Zeit über per Funk in Verbindung gestanden hatten.

"Nicht so voreilig, meine Herrschaften. Was ist mit dem Taktgeber?"

"Ist sauber", antwortete der Mann.

"Geht zur Sicherheit die Checkliste durch, nicht dass Sie etwas übersehen haben."

"Haben wir gemacht, das Ding ist tot", antwortete die Frau. "Wir haben die Bombe entschärft."

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