Die islamischen Konzepte fürs Leben - Wie erlangt man das Paradies?

Was ist Deen? Konzeption Deen!

Eine Islamische Persönlichkeit muss Verständnisse und Konzeptionen des Islam verinnerlichen, um sich eine islamische Denkweise und Handlungsweise anzueignen.

Das grundlegendes Verständnis über den Deen (Lebensordnung) des Islam: Was ist genau Deen?

Missverständnis: Viele Muslime denken nur an Gebet, Fasten, Haxh, Dua und so weiter. Tägliche Rituale, die nur spirituell ausgelegt sind.

Muslime kennen sich bestens aus darin, sogar detailliert. (Helal und Haram- Wissen, Gebet, oder Haxh etc.) Das bedeutet, dass die Feinheiten der gottesdienstlichen Handlungen bekannt sind unter den Muslimen.

Aber, was ist wenn man die Muslime über Handelsrecht, Handelsverträg ausfragt? Wie steht der Islam zu einer KG, GmbH, AG, Herztransplantationen, das System der geschlechtlichen Beziehungen, Wirtschaftsrecht oder politische Ereignisse, Militärbasen in den islamischen Ländern, Regierungssysteme (Föderatives System, imperliastisches System, Einheitswesen, Monarchie) ? Was sagt der Islam überhaupt bezüglich dieser Themengebiete ?

Darauf gibt es oft keine Antworten, wenn man die Muslime fragt. Sie gehen so weit und sagen sogar, der Islam hätte damit nichts zu tun.
-Für sie ist der Islam nur noch etwas, was die Beziehung zwischen den Schöpfer und den Menschen regelt, also was rein spirituelles. Nur noch gottesdienstliche Rituale und eine Trennung von zwischenmenschlichen Beziehungen, vom Alltag. Man begrenzt den Islam nur noch aufs Spirituelle und hält politisches fern.

Aber wie man mit anderen Menschen Verträge abschließt, das ist auch klar definiert im Islam. Wirtschaftsrecht, das Regierungssystem oder wie man ein Bildungsgerüst aufbaut ist im Islam dargelegt worden. Das sind keine Regelungen der Beziehung zwischen Mensch und Schöpfer, nein hier geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, die ebenso vom Deen-Ul Islam geregelt werden. (Auch genannt „Muamalat" im Fiqh, der Juristik und Rechtswissenschaft im Islam)

Ebenso sind es wichtige Institutionen eines Staates, um diesen aufrecht erhalten zu können und zu formen.

Wenn man die Muslime mit diesen Fragestellungen konfrontiert, sagen sie: „Was haben Handelsverträge, Wirtschaftsrecht, Politik überhaupt mit dem Islam zu tun ?
Das ist aber nichts neues im Islam, dass Leute so kommen.

Im Quran wird eine solche Begebenheit geschildert und zwar in der Zeit und Existenz des Propheten Schuaib (As).

Schuaib ist ein Prophet, das zu einem Volk geschickt wurde, welches sehr ungerecht im Handel war. Die Eigenschaften des Volkes waren unter anderem: Betrug, Ungerechtigkeit und ein kapitalistisches System. Ein Volk, was sehr auf seinen Kapital aus war und sich nicht vor menschenunwürdigen Handlungen und Ausbeutung gescheut hat.
So wie jeder Prophet, hat auch Schuaib (As) hier zur Gerechtigkeit ausgerufen und die damit einhergehende Beendigung der Ungerechtigkeit im Handel gefordert, weil die Botschaft seines Herren ihm diese Aufgabe verpflichtend machte. Schuaib hat somit auf diese Korruption aufmerksam gemacht und es angeprangert. Die Reaktion des Volkes war folgendermaßen und wird auch so im Quran vorgestellt: „Sie sagten: „O Schu'aib, befiehlt dir denn dein Gebet, dass wir das verlassen, dem unsere Väter dienen, oder (davon absehen), mit unserem Besitz zu tun, was wir wollen? Du bist fürwahr der Nachsichtige und Besonnene!"" (Quran 11:87)

Also: Was hat dein Gebet mit unserem Handel zu tun ? Warum mischt du deinen Glauben mit unseren alltäglichen, politischen Machenschaften ? Bete, aber misch dich nicht ein in unsere politischen Angelegenheiten.

Also prangerte dieser Prophet etwas an, was aus einer politischen Ader bestand und die Muslime meinen heutzutage, dass der Islam sowas nicht regelt und keine Stellung zur Politik generell nimmt? Dieses Volk erinnert bezüglich dieser Angelegenheit sehr an die heutigen Muslime.

Er war das erste Volk, wovon uns Allah Swt. berichtete, die den Islam, den Glauben an Allah nur aufs Spirituelle beschränkt haben. Die meinen, dass die Botschaft Allahs nur aus Gebet besteht und welcher getrennt werden sollte von ihren politischen Angelegenheiten.
Das ist die erste Form von Laizismus und Säkularismus, die wir im Quran sehen und heute realisiert und umgesetzt überall auf der Welt betrachten können.

,,Allah Swt. darf mir sagen wie ich mein Gebet zu verrichten darf, aber nicht wie ich meinen Handel zu führen habe" Genau das drückt man damit aus, wenn man wie das Volk von Median agiert, zu dem Schuaib gesandt wurde.

„Glaubt ihr denn an einen Teil der Schrift und verleugnet einen anderen? Wer von euch aber solches tut, dessen Lohn ist nur Schande im diesseitigen Leben. Und am Tag der Auferstehung werden sie der schwersten Strafe zugeführt werden. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut."

(Sure 2 al-Baqara, Vers 85)

Das ist es auch, was man hier als Verständnis mitzunehmen hat. Die Definition von „Religion meint, dass man die Beziehung zwischen Schöpfer und Schöpfung regelt. Nämlich eine rein spirituelle Angelegenheit und mehr nicht.
Der Islam jedoch ist ein Deen, eine Lebensordnung die alle Angelegenheiten in allen Bereichen des Menschen deckt und sich nicht nur aufs spirituelle bezieht, sondern auch aufs Politische. Der Islam ist ein gesamtes System, eine Lebensordnung.

Der Begriff Deen, aus dem Arabischen kommt es von „Daana" , was so viel bedeutet wie Gesetz, oder Befehl. Und die sprachliche Bedeutung ist auch genau das.
Auch vor der Zeit des Propheten (Sas.), vor der Hinabsendung des Quran, wurde dieser Begriff unter den Araber-Stämmen als Gesetz und Befehl verstanden.

Allah, der Erhabene, knüpft im Quran den Begriff "Deen" oftmals an die Gesetzgebung und an den Befehl. Somit ist "Deen" als Lebensordnung gemeint, als geltendes Gesetz für alle Bereiche.

Allah hat zum Beispiel bezüglich der Bestrafung bei vielen verbotenen Handlungen im Quran beschrieben, dass bestimme Strafen ansetzen für die und die Tat. Und oft wird es mit dem Wort „Deen" verknüpft, mit Gesetz.
Allein die genannten Strafen im Quran, die zu einem Strafsystem führen sind Grund genug zu hinterfragen, was dieses Volk Median und die vielen Menschen heute von sich geben und gegeben haben.

Allein das diese Systeme des Islam mal 1400 Jahre politisch Anwendung fanden, muss die Leute doch zum Nachdenken bringen und aufzeigen, dass es nicht nur eine einfache Religion ist.

Ein Quranvers als Beispiel: "Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen (nicht nach dem wahren Gesetz richten) ..." (Sure 9 at-Tauba, Vers 2)

Gesetz und Befehl werden auch hier, wenn man das Arabische liest, mit Deen verknüpft.
Das zeigt wieder auf, dass die adäquate Übersetzung für „Deen" ein Lebenssystem, Ordnung, Führung oder Anschauung.
Der Deen umfasst das Leben und seine Bereiche und regelt diese. Die Religion ist nur ein Bestandteil dieser Lebensordnung des Islam.

Dann verstehen wir nun auch folgenden Vers:

„Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung geschickt hat und dem wahren Glauben(Deen), auf dass Er ihn über alle anderen Religionen (Lebensordnungen) siegen lasse; mag es den Götzendienern auch zuwider sein." (Sure 9, Vers 33)

Wenn man über die westliche Ideologie spricht, redet man nicht über den Christentum, sondern über den Kapitalismus, das kapitalistische System. Wenn man vom Kommunismus spricht, welcher im Ostblock manifestiert war, redet man auch nicht über eine Religion, da es politisch orientiert ist.
Aber der „Deen", der „Deen-ul Islam" ist genau das. Ebenso eine Ordnung fürs Leben, ein System. Sowohl mit Regelungen, die die Beziehung zum Schöpfer in einer bestimmten Methodik befiehlt (Gebet, Fasten, Pilgerfahrt etc.) als auch diejenigen, die das politische Leben betreffen und die Beziehungen zwischen den Menschen an sich (Strafsystem, Wirtschaftsrecht, Geschlechtertrennung etc.).

Somit ist "Deen" eine Lebensordnung. Das ist das Missverständnis, welchem wir uns nicht beugen dürfen, wenn wir die Wahrheit begreifen und verinnerlichen möchten.