Kapitel 1

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Ich saß auf meinem Bett und starrte an die Wand. Wieso konnte ich nochmal kein normales Leben haben? Ach ja, weil mein Vater sich verpisst hatte als ich  4 war und meine Mutter nun versuchen musste irgendwie genug Geld zu verdienen. Sie hatte noch Kontakt zu meinem Vater, erlaubte mir das aber nicht. Ich sollte nicht so „aufgeteilt“ aufwachsen, wie sie sagte. Ich wollte doch nur wissen, wer er war, mehr nicht. Das war alles! „Louisa, Schätzchen, kannst du runterkommen! Ich möchte mit dir reden!“, rief meine Mutter als sie die Haustür hinter sich schloss. Ich lief die Treppe runter und stieß fast mit dem Mann zusammen, der hinter meiner Mutter in das Haus gekommen war. „Ehm, Entschuldigung!“, flüsterte ich und schob mich dann an ihm vorbei in die Küche. „Hier bin ich!“, sagte ich zu meiner Mutter und lehnte mich an die Arbeitsfläche, „was gibt es so wichtiges?“. Der Mann setzte sich auf den Küchenstuhl neben meine Mutter. „Also Lou. Ich möchte dir jemanden vorstellen“, sagte meine Mutter und schwieg dann. Ich sah die beiden abwartend an. „Ich bin dein Vater“, sagte der Mann und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf.  Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich. „Wir hatten uns ja gestern darüber unterhalten, dass du endlich deinen Vater kennenlernen möchtest, also habe ich mit Jürgen gesprochen.“, fügte meine Mutter hinzu. Vor mir saß wirklich der Trainer des BVB, Jürgen Klopp. „WOW! Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“, sagte ich. „Ich weiß, dass es dich stört ständig umziehen zu müssen. Da du jetzt ja auch in Dortmund studieren möchtest, dachten wir…“, find meine Mutter an. „also das du in der Zeit vielleicht zu mir ziehen könntest. Du würdest die Miete sparen und wir könnten uns besser kennenlernen, also natürlich nur wenn du das möchtest“, beendete Jürgen den Satz. „Das wäre cool“, erwiderte ich und konnte es immer noch nicht fassen. „Deine Sachen sind ja eh schon gepackt sind und du während des Umzugs nicht hier sein musst, solltest du gleich mit fahren“, sagte meine Mutter lachend. Sie wusste genau, dass ich ein riesiger Dortmund-Fan war. „Echt jetzt?“, fragte ich.  „Na klar! Komm ich helfe dir mit deinen Sachen“, sagte Jürgen. Nach 2 Stunden verabschiedete ich mich von meiner Mutter und stieg zu Jürgen in den Wagen. Während der Fahrt unterhielten wir uns über die unterschiedlichsten Dinge. Nach weiteren 3 Stunden kamen wir an einer langen Auffahrt an. Das Haus war riesengroß und aus dunkelgrauen Steinen, mit vielen Fenstern. Als wir in die Nähe der Garage kamen, öffnete diese sich von alleine. Ich musste lachen „nichts muss man hier selber machen“, sag ich und stieg aus dem Auto. Jürgen folgte mir und öffnete dann eine Tür, die direkt in eine Küche mit angrenzendem Wohnzimmer führte. „Komm ich zeig dir dein Zimmer“, sagte er grinsend und nahm meinen Koffer aus dem Auto. Er ging die Treppen hoch und öffnete die erste Tür. „Bitte sehr die Dame“, lachte er und ließ mich als erstes ins Zimmer. „Wow. Das ist perfekt!“, staunte ich. Als Antwort lachte er nur, stellte den Koffer ab und sagte dann „Ich bin unten wenn du etwas brauchst“. Ich nickte nur, als die Tür ins Schloss fiel, setzte ich mich auf mein Bett. Das war einfach perfekt hier. Die Wände waren weiß, bis auf eine. Die war in einem leuchtenden gelb gestrichen, davor stand ein breites und sehr bequemes Bett. Unter dem Fenster war statt einer Fensterbank eine Sitzfläche mit Kissen. In einer Nische auf der Gegenüberliegenden Seite stand ein Kleiderschrank. An der anderen Wand waren ein Schreibtisch und zwei Regale. Ich schaute mich noch ein wenig um und ging dann zu meinem Koffer um die Klamotten in den Schrank zulegen. Als ich fertig war, öffnete ich die Tür und ging ins Wohnzimmer. „Ich wollte gerade kommen um dich zu fragen, ob du mit zum Training möchtest“, sagte Jürgen. „Echt? Ich würde unglaublich gerne mit. Aber heute ist doch gar kein öffentliches..“ „Das macht doch nichts, wir müssen dann jetzt los“, sagte er und ich folgte ihm zu seinem Auto.

Die Tochter des TrainersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt