"I never really gave up on you"
-Ginny WeasleyDie ersten Wochen vergingen wie üblich schnell, vor allem da wir Siebtklässler mit Hausaufgaben überhäuft wurden. Die Lehrer wollten uns nun einmal gut auf die UTZs vorbereiten. Kaum, dass wir uns versahen, stand Halloween vor der Tür. Dieses Jahr hatten sich die Lehrer etwas ganz besonderes ausgedacht: eine Halloween-Party, für alle Klassen. Ich war nur wenig begeistert von dieser Idee, aber Marlene liebte sie. Bei ihr und Black gab es übrigens keine Entwicklung, sie waren kein Paar und verhielten sich auch nicht so, aber ich war mir sicher, dass sie sich manchmal Nachts spät in den Schlafsaal der Mädchen schlich.
Das Hogsmead Wochenende vor der Party stand an und alle Schüler ab der dritten Klasse waren begeistert dabei, sich Partykleider und anderes zu besorgen, denn Zivilkleidung war diesmal erlaubt. Festumhänge wären vermutlich auch etwas zu dick aufgetragen gewesen. Es gab nicht viele Läden im Dorf, die solche Kleidung anboten, dementsprechend war es rappel voll. Aber Marlene und ich kannten einen Vintage Laden, von dem die anderen wenig wussten und selbst wenn, hätte er die vorpubertierenden Hogwartsschüler auch nur wenig interessiert. Die Jungs hatten jedoch Wind von unserem Plan bekommen und folgten uns. Ich seufzte als ich sie sah. „Weißt du McKinnon" begann Black, „wir könnten doch gemeinsam auf die Party gehen" fuhr er fast beiläufig fort. Sie seufzte absichtlich theatralisch und sagte mit einem frechen Grinsen „tut mir leid Black. Mädelsabend!" ich streckte ihm die Zunge raus. Er rollte mit den Augen und tat so, als würde er sich einen Dolch in die Brust rammen. „Weißt du Evans" begann Potter nun ebenfalls, während wir im Laden stöberten „Nein" unterbrach ich ihn „Du hast Marlene doch gehört. Mädelsabend. Und wenn nicht, dann wäre meine Antwort ebenfalls nein." er grinste. „Schön, dass du bei mir immer nur an das eine denken kannst. Aber ich wollte dir einfach nur sagen, dass mir dein Buch sehr gut gefallen hat." Ich stockte irritiert „Buch, welches Buch?" stammelte ich. „Naja, Peter Pan." natürlich ich hatte es ihm geliehen, dass hatte ich ganz vergessen. Aber wie lange hatte er es denn lesen müssen. Das war ja fast zwei Monate her. „Ich habe es mehrmals gelesen, ich hoffe es war okay. Ich gebe es dir bald zurück." Ich nickte, mein Mund war trocken. Er lehnte sich nah zu mir heran, so nah, dass ich seine Wimpern zählen könnte. „Kennst Du den Platz zwischen schlafen und wachen? Der Platz wo Deine Träume noch bei Dir sind? Dort werde ich Dich auf ewig lieben. Dort werde ich auf Dich warten." Die Kette die ich gerade in die Hand genommen hatte viel mit einem lauten Geräusch zu Boden. Potter grinste nur wieder und lehnte sich, zufrieden mit sich selbst, zurück. „Wendy Darling" sagte er noch. „Was?" stammelte ich. „Wendy. Das ist ein Zitat von Wendy." „Ich weiß." sagte ich arrogant und tat so, als hätte er mich nicht im geringsten zum wohligen erschaudern gebracht. Ich funkelte ihn böse an. „Wehe es sind Eselsohren drin" „Die waren schon vorher drin"
Ich ging um ein Regal herum, gefolgt von Potter, jedoch hielt er Abstand. Sirius probierte gerade eine Lederjacke an und Remus beobachtete ihn leicht verträumt. Da standen sie, die selbsternannten Rumtreiber, doch eigentlich waren sie verlorenen Jungs, alle irgendwo im Leben verloren gegangen.
Der Junge, der in sich das Monster sah.
Der Junge, der kaum glauben konnte dazuzugehören.
Der Junge, der nur nach einer Familie gesucht hat.
Und der Junge, der einfach nicht aufgeben wollte.Remus, Peter, Sirius, James.
Moony, Wormtail, Padfoot, Prongs.„Lily?!" gedankenverloren schreckte ich auf. Marlene hatte mich angesprochen. „Komm wir suchen uns jetzt was nettes zum Anziehen" sagte sie und hackte sich bei mir unter. „Können wir...?" begann Sirius schon, doch Marlene unterbrach ihn „Auf keinen Fall. Ihr geht jetzt." ich war überrascht als sie es taten.
Es dauerte. Lange sogar aber wir fanden sie: die perfekten Outfits.
Marlene sah atemberaubend in ihren roten, langen Kleid aus. Sie konnte so dick auftragen wie sie wollte.
Ich selbst blieb etwas schlichter in einem schwarzen Stickkleid und Boots.Es war süß wie viel Mühe sich die Lehrer für die Decko und Organisation gemacht hatten, nervig aber, dass alle Schüler von der 1 - 7 Klasse zusammen waren. Die Erstkläsler waren furchtbar aufgeregt, die Viertklässler verhielten sich unmöglich und die Siebtklässler nun ja, waren auch nicht besser. Sirius hatte Feuerwhisky mit reingeschmuggelt und in den Punch gekippt. Als Marlene und ich, etwas später als Beginn, denn laut Marlene kommt man nicht pünktlich zu einer Party, eintrafen war ausgerechnet Remus bereits vollkommen betrunken. "RE!" zischte ich ihm ins Ohr und zog ihm sein Glas aus der Hand. "Was zur Hölle?" "Isch,.. hab doch nur was gedrunken. Punsch ohne alkol"nuschelte er. Ich zog die Augenbraue hoch "Natürlich. Du bist hacke dicht, verdammt!" "NEin, bin isch nich. Isch muss jetzt zu Padfoot" "Nein" Doch er war schon weg. Hastig lief ich ihm hinter. Er erreichte Sirius und die Anderen nur unweigerlich vor mir. "Weißt du was Pads?" Remus hatte sich mit dem Ellebogen an die Wand gelehnt an der Sirius stand. Er wirkte belustigt "Ich weiß, dass du betrunken bist, Re." "Das mein isch nich." Jetzt blickte Remus Sirius verträumt an. "Du hast die schönsten, sturmgrauen Augen, die ich je gesehen habe." was mich am meisten irritierte war, dass Remus nicht mehr nuschelte. Vielleicht war er gar nicht so betrunken. Nein, er war dicht, denn er übergab sich gerade. Zum Glück drehte er sich gerade noch etwas zur Seite, sonst hätte er auf Sirius neue Lederjacke gekotzt. Anstatt sich zu ärgern, lächelte Sirius liebevoll, zog seine Jacke aus und zog sie über Remus, die ihm aber zu klein war. "Ich bring dich mal ins Bett, Kiddo." "Mmhhh...." Machte Remus nur und nahm verträumt Sirius Hand entgegen. Dann verschwanden sie und Sirius kam lange Zeit nicht mehr.
Als er dann wiederkam war es beinahe Mitternacht und die Kleinen waren längst weggeschickt worden. Ich machte mir zu viel Sorgen um Remus, um Spaß zu haben. Marlene hingegen tanzte und amüsierte sich, Potter stand in der Ecke und erzählte den Jungs und zahlreichen Mädchen irgendwelche haarstreubenden Geschichten. "Verdammt, Potter. Wird deine Nase eigenlich nicht länger, wenn du so viel lügst." fauchte ich. Er grinste schelmisch "Du weißt doch was man sagt: wie die Nase eines Mannes, so ist auch sein..." "POTTER!" rief Professor McGonnagal im Vorbeigehen mahnend und beendete damit seinen Satz. Er grinste immernoch und sah mich an herausfordernt an. "Willst du nicht nach sehen, Evans?" fragte ein Slytherin mich. "ach" winkte James ab, "Das traut sie sich nicht." Er feixte mich an, was mich so wütetnd machte, dass ich aufstand und zu ihm hingin. Ich wusste nicht recht, was ich tun wollte, aber ich stand immerhin. Er war aber schein bar noch nicht fertig, lehnte sich nah an mich heran und sagte: "Sie würde sich nicht mal trauen mich zu küssen." Er kam noch näher und ich schluckte schwer, kurz bevor er so nah kam, dass ich schon wieder seine Wimpern hätte zählen können, grinste er frech und lehnte sich zurück. "Seht ihr!" Ich wollte ihm das blöde, selbstsichere Grinsen von seinem Gesicht wischen, drückte ihn an die Wand und küsste ihn. Der Kuss war wütend und hart und nachdem Potter den ersten Schock überwunden hatte, nahm er mein Gesicht in die Hände. Der Kuss wurde weicher und liebevoller. Nach einer gefühlten Ewigkeit riss ich mich los. Potter atmete schwer und hielt immer noch mein Gesicht in seinen Händen. „Ich hab dich niemals aufgegeben" flüsterte er. Ich begriff so langsam was ich da gerade getan hatte. Begriff, dass Marlene, Black, Peter und alle Anderen uns mit offenem Mund anstarrten. Begriff, dass der Kuss es etwas bedeutet hatte. Begriff, dass ich ihn gegen alle Vernunft gern hatte, sogar sehr. „Du kennst mich gar nicht, Potter" grinste ich mit hochrotem Kopf, dies biss sich bestimmt furchtbar mit meinem Haar, durch welches er gerade mit seinen Finger fuhr. Er beugte sich erneut zu mir, doch ich drückte meinen Zeigefinger auf seine Lippen. „Nicht so schnell Potter. So leicht bekommst du mich nicht." „Ich werde mich als würdig erweisen."
DU LIEST GERADE
Resistance (Jily FF)
FanfictionLily Evans ist in ihrem letzten Jahr auf Hogwarts und hat mit vielen verschieden Sachen zu kämpfen. Angefangen mit den Problemen ihres besten Freundes, über allgemeine Schulprobleme bis hin zum nervigen James Potter, der sie einfach nicht in Ruhe lä...