Resistance (Jily FF)

Abreise von Gleis 9 3/4

"Your mother was there for me at a time when no one else was. Not only was she a singularly gifted witch, she was also an uncommonly kind woman. She had a way of seeing the beauty in others, even, and perhaps most especially, when that person couldn't see it in themselves."           - Remus Lupin

Ich hatte es aufgegeben meiner Schwester gut zu zureden, schon vor Jahren. Ihr verkniffener Gesichtsausdruck wurde von Jahr zu Jahr härter. "Petunia..." versuchte ich es vorsichtig. "Zur Abwechslung hättest du dir mal die Haare ordentlich hoch stecken können, die Farbe ist immerhin schon scheußlich genug." fauchte sie. Ich strich mir verlegen eine Strähne hinter mein Ohr, überhörte die Beleidigung und wollte noch mal ansetzten, da kam jedoch Remus um mich und meine Eltern zu begrüßen und ich gab auf, es hatte sowieso keinen Sinn Petunia hasste mich, sehr sogar. "Guten Tag, Mr. und Mrs. Evans" er reichte meinen Eltern wie immer die Hand. Auch Petunia hielt er sie hin, doch sie beachtete sie nicht und sagte kalt zu unseren Eltern, sie würde am Auto warten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Remus, umarmten sie mich, wünschten mir ein gutes Schuljahr und gingen ebenfalls lächelnd davon. "Du weißt, dass sie denken wir wären heimlich zusammen?" lachte Remus mich an. Ich seufzte nur und sah zu ihm hoch. Sein Gesicht hatte feine Narben, kaum zu sehen, doch ich erkannte das neue dazu gekommen waren. Er bemerkte meinen Gesichtsausdruck und wandte den Blick ab. "Hey, Remus. Sieh mich an!" Mit leichtem Nachdruck meiner Hand auf seiner Wange, zwang ich ihn mich anzusehen. "Sieh mich bitte nicht so an." sagte er fast flehend. "Wieso nicht" "Ich bin hässlich" "Nein, das bist du sicherlich nicht." und ich meinte es vollkommen ernst, er sah wirklich gut aus. ich war in der 4 Klasse furchtbar in ihn verknallt gewesen, ungefähr bis wir in der 5 Freunde geworden sind. Ich strich ihm sanft, aber freundschaftlich über die Wange. "Moony, wir warten nicht ewig!" Ich sog scharf die Luft ein, es war Potter. Ich hasste ihn so unglaublich sehr, dass ich mich kaum zurückhalten konnte. "Deine Freunde warten." sagte ich knapp "Evans, willst du mir nicht einen Kuss zur Begrüßung geben?" rief Potter süffisant. "Remus, tust du mir einen Gefallen?" flüsterte ich "Klar!" "Ich tue jetzt etwas, was keinerlei Bedeutung hat, es dient nur dem Zweck Potter zu ärgern." Er zog eine Augenbraue hoch "Okay, aber..." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Nicht lange und auch nicht besonders Intensiv, aber es hatte seinen Zweck erfüllt. Potter war kalkweiß. Remus grinste mich an "Verstehe" dann nahm ich meinen Koffer und stieg in den Zug. Das war das tolle an Remus, er nahm das einfach so hin. Aus dem Augenwinkel, sah ich wie Black und Pettigrew sich nicht mehr ein bekamen vor lachen über Potters dummes Gesicht.

Ich fand ein leeres Abteil, in dem ich mich niederließ. Aus dem Fenster konnte ich die Rumtreiber erkennen und hören. Glücklicherweise saß ich in einem Winkel von dem sie mich nicht sehen konnten. "Du und Evans oder wie?" Remus grinste immer noch. "Ne, ne wir sind nur Freunde." "Das sah aber nicht danach aus!" "Eifersüchtig Krone?" "Nein, natürlich nicht." fauchte James. "Lasst uns einfach in den Zug steigen, es ist fast 11."

"Beobachtest du die Jungs?" Ich erschreckte mich fast zu Tode, als mich jmd. von hinten ansprach. "Mein Gott Marlene!" sie lachte und setzte sich. Ich hatte kaum Freunde, dass musste ich in der 5ten schmerzlich feststellen. Nachdem die Sache mit Severus passiert war, mein eigentlich bis dahin bester Freund, saß ich im Unterricht alleine, denn Remus saß bei den anderen Rumtreibern und meine Freundin Alice bei Frank, wie immer. Zu beginn der sechsten Klasse kam sie, meine Rettung in Gestalt von Marlene McKinnon. Sie war zwar gebürtige Brittin, jedoch mussten ihre Eltern wegen beruflichen Gründen  nach Amerika ziehen, da war Marlene gerade 2 Jahre alt. In Amerika war sie dann auf die Ilvermorny-Schule für Hexerei und Zauberei gegangen, doch ihre Eltern zogen nach England zurück und sie damit mit. Sie ist meine beste Freundin.

"Was war das eben mit Remus?" fragte sie bemüht beiläufig. Ich lachte "Wir wollten Potter ärgern" "Hätte ich mir fast denken können, keinerlei Emotion. Aber ich dachte das wäre normal für euch Britten." "Heee! So kühl sind wir gar nicht! Außerdem bist du auch Brittin." Der Zug ging in Bewegung und die ersten Familien liefen ihm winkend hinter her. Die Abteiltür knallte auf. "Der Zug ist voll!" Es war Potter. "Ist das mein Problem Potter?" "Jetzt schon. Es ist nämlich nur noch hier genug platz für vier weitere Leute." Ich seufzte "Das kannst du vergessen!" "Na hab dich nicht so." sagte Marlene freundlich, sie war immer freundlich zu allem und zu jedem und meistens liebte ich diese unbeschwerte Art an ihr. Nur eben nicht gerade in diesem Moment. "Marlie, ich weiß nicht..." murmelte ich. "Lil, du kannst sie doch einfach ignorieren und Remus ist ja auch dabei." Sie zwinkerte mir auffällig zu und James zuckte kurz. Ich liebte Marlene, sie war so clever. "Na gut" sagte ich genervt "Meinen Fensterplatz bekommt ihr aber nicht!" Sie setzten sich. Sirius neben Marlene, die gegen über von mir saß. Er fand sie toll, schon seid längerem. Ich merkte wie er ihre amerikanische Art bewunderte. Während ich mein Buch aus meinem Handgepäck kramte, holte Marlie den kleinen Tragbaren Kassettenrecorder aus der Tasche, den ich ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie liebte Muggelsachen und vor allem Musik. Ich hatte den Recorder jedoch verhext, so dass es ihr möglich machte auch in Hogwarts Musik zu hören. "Was ist das?" staunte Black und als sie ihm die Kopfhörer aufsetzte und die Musik anmachte erschrak er sich heftig. "Cool." murmelte er dann nur noch als sie ihm die Hörer wieder abnahm und sie sich selbst aufsetzte. Beim Lesen sah ich aus dem Augenwinkel, dass Potter mich gedankenverloren anblickte. Unsere Blickte trafen sich und ich blickte schnell wieder in mein Buch "Liest du ein Muggelbuch?" fragte mich Potter plötzlich. Ohne Sarkasmus, ohne Schelm. "Ja" sagte ich überrascht. "Kann ich mal sehen?" Ich gab es ihm "Es sieht eigenartig aus, anders als Zaubererbücher. Ist es gut?" "Ja. Es ist mein Lieblingsbuch." "Worum geht es?" "Um einen Jungen der nicht erwachsen werden will." Das erinnerte mich an jmd. "Kann ich es mir borgen." Ich war noch überraschter "Na Gut." Es freute ihn "Danke". Die Fahrt erschien kurz, vor allem da ich mir den Kopf über James...Ich meine Potter, zerbrach. Ich wurde nicht schlau aus ihm, in einem Moment verhielt er sich wie ein Arsch und dann ganz "Okay"! "Ach Übrigens Evans." Ich blickte auf, in Erwartung er würde den halbwegs guten Eindruck wieder wett machen, aber seltsamerweise nein. "Ich steh auf deine Frisur!"