Inhaftiert aufgrund einer Krankheit

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In der Nachkriegszeit erkrankten viele Menschen an Lepra. Lepra ist eine Krankheit bei der das Nervensystem angegriffen wird, weshalb Betroffene kaum noch Gespür in Händen oder Füßen haben. Meist wird geglaubt das Finger, Zehen und Nase aufgrund der Krankheit abfallen, doch dies stimmt so nicht. Die Betroffenen verlieren das Gefühl in den jeweiligen Körperteilen. So werden Wunden nicht bemerkt oder nicht ausreichend versorgt. Dadurch entzünden sich diese und es kann passieren das sie abfallen. 

Das Infektionsrisiko ist sehr gering und nur bei engerem Kontakt und mangelnder Hygiene ist es möglich sich anzustecken. Dennoch hatten die Menschen damals Angst vor Leuten mit dieser Krankheit. So wurde ein Gesetz erlassen (Gesetz zu Lepra-Prävention) das es erlaubte die Betroffenen, ohne die Möglichkeit auf Entlassung, einzusperren. Dazu wurden abseits der Städte Siedlungen für diese Menschen angelegt. 

Auch später als diese Menschen bereits als geheilt galten wurden sie nicht entlassen. Heute leben immer noch welche in diesen Siedlungen. Sie sind  meist um die achtzig Jahre alt und da sie ihr gesamtes Leben in "Gefangenschaft " verbracht haben ist eine Resozialisierung meist nicht möglich. 

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