10.

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"Ich... habe Angst.", flüstert Phil. "Um Franco. Was macht dieser Psychopath nur mit ihn?"
Wortlos rücke ich näher an ihn heran und lehne meinen Kopf an ihn an. Seine Nähe tut mit gut. Wir haben alle Angst.
Paul und Robin sehen aus wie aus Stein gemeißelt. Summ und starr sitzen sie nebeneinander.
Mit einen mal fährt Paul hoch. "Habt ihr das gehört?"
Gespannt horchen wir nach oben.
"Nein. Ich höre nichts."
"Da ist eben eine Tür zugegangen. Ganz sicher!", zischt Paul aufgeregt.
Wie auf Kommando poltern schwere Schritte die Treppe hinunter. Von zwei Personen. Franco?
Ich sehe, wie Robin die Luft anhält. Phils Griff um meine Hand verstärkt sich. Als der Schlüssel unsanft ins schloss gerammt wird, erwachen wir aus der Schockstarre.
Die Tür fliegt beinahe aus den Angeln, so hart wird sie aufgestoßen.
Eine vertraute Person strauchelt uns entgegen.
Der Mann sieht uns nur verächtlich an. Besonders mich mustert er mir ubverholenen Hass. Doch als er voll gefüllte Flaschen und essen in den Raum wirft, ist es mir herzlich egal. Kurz bevor er die Tür schließt, erhasche ich noch einen Blick auf meine Leidensgenossen. Jetzt sind wir wieder vollzählig. Die Dunkelheit legt sich Wie ein Schleier über den Raum.
Als ich mich abwende und zu Franco eilen will, pralle ich beinahe gegen Phil.
Er beugt sich zu mir runter. "Du bist wunderschön.", raunt er in mein Ohr. Ich bekomme eine Gänsehaut, als sein Atem mein Ohr streift. Und ich schaffe es kaum mehr als verlegen zu lächeln. "Danke..."
Übereilt schiebe ich mich an ihn vorbei, auf Franco zu. Robin und Paul knien bereits vor ihm.
"Franco? Alles gut bei dir?" Hoffentlich hört man die Angst nicht aus meiner Stimme heraus. Jetzt müssen alle stark sein.
"Jaja. Soweit... Hab ordentlich einen auf den Deckel bekommen, aber ansonsten..."
"Sicher?", unterbreche ich ihn, "Du musst jetzt ehrlich sein."
Doch er lacht nur kurz auf. "Deine Sorge rührt mich zutiefst. Aber es ist wirklich alles klar."
Robin hat sich eine Flasche geschnappt.
"Neues Wasser. Neues essen. Leerer Kanister.", zählt er auf. "Nicht schlecht."
Er hält einen Moment inne. "Tabletten."
Alarmiert reißt ihm Phil die Schachtel aus der Hand.
"Beruhigt euch. Das sind Nahrungsergänzungsmkttel mit Minzgeschmack.", entwarne ich. "Die bekomme ich oft."
"Ja. Stimmt.", bestätigt Phil. "Davon bekommt man höchstens Verdauungsstörungen, wenn man alle auf einmal isst."
Er drückt fünf Tabletten aus den Raster und gibt jeden eine. "Zum Wohl."
Mit einen tiefen Schluck Wasser spült er sie herunter. Er reicht die Flasche an mich weiter.
Nachdem Wasser und Brot auf diese Weise die Runde gemacht haben, setzten wie uns zusammen.
"Was ist da genau passiert, Franco?", möchte Paul wissen.
Franco zuckt mit den Schultern. "Ich hab wie gesagt eins drauf bekommen. Dann bin ich oben wieder aufgewacht. Der Mann hat böse geschaut, mich dann aber sofort wieder nach unten gebracht."
"Ihr ward nicht draußen? Ich habe eine Tür zuschlagen hören."
"Nicht dass ich wüsste, nein."
Gedankenverloren schüttelt der Rettumgssanitäter den kopf. "Meine Frau wartet auf mich. Ich kann sie nicht alleine lassen."
Er schluckt schwer und kämpft sichtlich mit den Tränen.
"Ich muss hier raus. Ich kann hier nicht mehr bleiben."
So sehr es mir in der Seele schmerzt, ich muss die Wahrheit sagen, auch wenn sie wehtut.
"Wir müssen alle bleiben. Es gibt keinen Fluchtweg. Wir werden hier bleiben, bis zu unseren Tod."

Der Raum (Auf Streife/die Spezialisten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt