Renier der Vampir

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Insgesamt umgab ihn ein eher eisiges Flair, im Gegensatz zu Lestat, dessen Haar mit all den schimmernden Lichtern darin mehr ins Goldene spielte, und dessen prismagleiche Augen die Farben ringsrum einfingen und beim kleinsten Anreiz der anbetenden Welt da draußen sogar das herrlichste Violett annahmen.

Marius' Augen verkörperten für mich den sonnenhellen Himmel der nordischen Wildnis und waren erfüllt von einem steten Leuchten, das jede sich aufdrängende Farbe abwies und ein vollkommendes Tor zu seiner absolut beständigen Seele war.

>>Reiner<<, sagte er. >>Ich möchte, dass du mit mir kommst.<<

>>Wohin, Herr, wohin soll ich mitkommen?<<, fragte ich. Auch ich wollte nicht unhöflich sein. Er hatte immer schon, selbst nach unseren intellektuellen Streitereien, diese bessere Seite in mir hervorgebracht.

>>Zu meinem Haus, Renier, wo die beiden jetzt sind, Sybelle und Benji. Du brauchst nicht um sie zu fürchten, keine Sekunde. Pandora ist bei ihnen. Sie sind schon erstaunlich, diese Sterblichen, brilliant, bemerkenswert unterschiedlich und doch wieder ähnlich. Sie lieben dich, und sie haben ein großes Wissen und sind mit dir schon eine beachtliche Wegstrecke gegangen.<<

Mir stieg blutige Röte ins Gesicht, eine stechende und unangenehme Hitze, und als dann das Blut wieder aus meinen Gesicht wich und ich kühler war, fühlte ich mich merkwürdig ermattet, weil ich überhaupt Gefühlsregungen gehabt hatte.

Hier zu sein war für mich ein Schock, und ich hätte es gern hinter mich gebracht.

>>Herr, ich weiß nicht, wer ich bin i. diesem neuen Leben<<, sagte ich dankbar. >>Wiedergeboren? Verwirrt?<< Ich zögerte, aber es hatte keinen Zweck, die Worte zurückzuhalten. >> Bitte mich nicht darum, hier zu bleiben. Vielleicht irgendwann, wenn Lestat wieder er selbst ist, vielleicht, wenn genügend Zeit vergangen ist - ich weiß nicht genau, wann, nur jetzt kann ich deine gut gemeinte Einladung nicht annehmen.<<

Er nickte kurz und zustimmend.