Kapitel 2

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Langsam wachte ich auf und musste direkt Lächeln. Neben mir lag mein wunderschöner Prinz und schlief. Beim Schlafen sieht er so friedlich aus. Wie ein Hamster. Zum knuddeln geeignet. Ich schmiegte mich an ihn und atmete seinen Duft ein.

Ein Auge öffnete sich.
"Du schläfst nicht!"
"Du beobachtest mich?" Fragte er neckend.

"Wie lange liegst du schon wach?" Stellte ich ihm die Frage, damit wir das Thema einigermaßen wechseln.
"Lange. Wie soll ich denn schlafen, wenn so eine Schönheit neben mir liegt?" Er fuhr mit einem Finger meine Wange entlang.

"Ich fühle mich geschmeichelt" sagte ich lachend und setzte mich hin.
Sofort zog mich Marco zurück und umarmte mich fest, damit ich nicht entkommen kann.

"Ich muss aber aufs Klo!" Schrie ich, während er lachte.
"Da fehlt ein magisches Wort" sagte der Klugscheißer.
"Sofort!!"
Lachend ließ er mich los. Ohne mir davor auf den Po zu hauen. Ich guckte ihn böse an woraufhin er einen Hundeblick aufsetzte und ich kopfschüttelnd aufs Klo ging.

Als ich dann auch zurück kam, stand Marco vor seinem Spiegel und richtete sich seine Haare.

Ich ging frechgrinsend zu ihm.
"Ich glaube, sie liegen jetzt gut" sagte er erleichtert, bis ich mit meiner Hand seine Haare durchwühlte.
"Eyy! Das hat voll lange gedauert!"
Seine Miene änderte sich sofort.
Jetzt hat da wohl jemand schlechte Laune.

"Ich gehe dann mal Frühstück machen" sagte ich unschuldig.
"Gibt es Frühstück ins Bett?" Wieder grinste er. Der Typ hat definitiv seine Tage.
"Du bist doch schon fertig angezogen, Du Trottel."

Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, wollte ich auch schon gehen. Ich habe Anni nämlich sehr lange nicht mehr gesehen. Ich muss ihr unbedingt alles erzählen!

"Ist Anni wichtiger als ich?" Fragte er und setzte einen traurigen Blick auf.
"Um genau zu sein, kenne ich sie seeeehr lange." Dabei musste ich kichern, da wir schon so viele komische Sachen zusammen erlebt haben.

"Tzz. Dann geh halt zu Anni" tat er ein auf beleidigt.
"Krieg ich wenigstens einen Abschiedskuss?" Ergänzte er noch grinsend.
"Von mir aus." Ich ging zu ihm und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Eeyy! Auf den Mund" beschwerte sich meine Gurke.
"Tja, bei diesem Verhalten nicht. Tschüss, mein lieber Prinz" sagte ich und verschwand mit einem Luftkuss.

Mit schnellen Schritten ging ich zu Anni. Viele Menschen gingen an mir vorbei, bis mein Blick an einem von ihnen stecken blieb. Kay!

"Kay!" Rief ich laut und lief auf ihn zu.
"Hi!"
"Hey" erwiderte er und zog mich in eine herzliche Umarmung.
"Wohin gehst du?" Fragte er mich.
"Zu meiner besten Freundin. Und du?"
"Einfach spazieren. Darf ich dich begleiten?"
"Gerne."
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"Darf ich dich mal was privates fragen?" Er blieb stehen und gucke mich fragend an.
"Kommt drauf an was."
"Hast du eigentlich einen festen Freund?"
"Ja. Seit gestern" erzählte ich und musste dabei Lächeln.
"Oh. Äh dann sollte Ich vielleicht nicht mit dir abhängen."
"Warum das?" Fragte ich und guckte ihn ernst in die Augen.
"Nun ja. Dein Freund könnte denken, du hättest was mit mir am Laufen" sagte er und kratzte sich verlegen am Nacken.

"Als ob ich keine männlichen Freunde haben darf nur, weil ich einen festen Freund habe. Er wird zwar schnell eifersüchtig, Aber das sollte nicht dein Problem sein. Alles gut." Sofort bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
"Dann ist ja gut."

"Und du? Hast du eine Freundin?"
"Nein, habe noch nicht die richtige gefunden."
"Na dann viel Erfolg!"
"Danke" sagte er und lachte kurz.

"Wohnst du schon alleine oder noch bei seinen Eltern?"
"Alleine..." sagte er plötzlich monoton.
"Und lange?" Fragte ich ohne auf seinen Ton zu achten.
"Ja."
"Uii, Wie cool" sagte ich und lächelte.
Er blieb nur stumm und gab ein "mhm" von sich.

"Und hast du Geschwister?" Fragte ich ihn weiter aus.
"Ja..."
"Wieviele?"
"Sag mal, Wie viele Fragen willst du mir noch stellen?" Fragte er jetzt ernst.
"Wir müssen uns doch besser kennenlernen."

Kurz blieb er stumm.
"Ich muss jetzt los... Tschüss" sagte er und ging sofort weg. Komischer Typ.
Ich zuckte mit den Schultern und ging noch die letzten Meter zu Anni.

"Hey, Anni!"
"Heeeyyyyy!" Schrie sie glücklich und stürzte auf mich.
"Ist ja gut, Ich habe dich auch vermisst" sagte ich, während sie wie eine behinderte Robbe auf dem Boden lachte.

"Willst du Neuigkeiten?" Fragte ich sie, um die neugierig zu machen.
"Was ist das denn für eine Frage?! Natürlich!"

"Also...Marco und ich..."
"Ihr habt miteinander geschlafen?! Omg!! Jetzt schon??? So schnell?! Naja wobei... ihr habt euch ja schon oft genug geküsst und so"
"Lass mich doch ausreden!!"
"Ja, ja, erzähl."
"Wir sind zusammen!" Sprach ich überglücklich aus.
"Wirklich!? Aiii!! Ich wusste es! Ich wusste es!! MUHAHAHA"

Ist die auf Drogen? Aaalleees Klaaaar.
"Aber habt ihr miteinander geschlafen?"
"Mann, Anni!" Lachend schlug ich gegen ihren Arm.
"Ahh. Mann, Sammy!!"
"Wir haben uns definitiv zu lange nicht mehr gesehen" stellte sie wieder lachend fest.

Nachdem wir noch viel scheiße miteinander gebaut haben, beschloss ich nach Hause zu gehen. Ich sah es schon kommen: Meine Mutter fragt mich panisch, wo ich war und mein Vater liegt auf dem Sofa und guckt Baseball. Meine Mum schreit ihn an, weil er sich nicht einmischt. Und dann guckt mich mein Dad an und lacht. Wie immer.

Ich öffnete die Haustür und betrat unser Haus. Totenstill. Licht ist aus, niemand guckt Fern. Niemand ist Zuhause. Ebenfalls wie immer. Ich ging in die Küche und suchte nach etwas, was meine Mum gekocht haben könnte. Nichts. Bis ich einen Zettel auf dem Küchentisch fand.

Wir sind auf Geschäftsreise. In einer Woche sind wir zurück. Mach es dir bequem!
Mum&Dad

Super. Jede andere Person würde sich freuen. Ich nicht. Ich sehe sie auch so schon selten genug...

Doch im nächsten Moment hellte sich mein Gesicht auf. Übernachtungsparty!
Schnell schrieb ich Marco, Ben und Anni, dass sie kommen können.

Marco und Ben ist nicht die beste Kombination, Aber Marco soll sich daran gewöhnen, dass ich einen besten Freund habe. Sonst wird unsere Beziehung nicht lange laufen...

Alles nur Betrug! Oder etwa nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt