Kapitel 3

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Etwa eine halbe Stunde später war auch schon Anni da.
"Hi, nochmal" sagte sie und schleppte ihre große Sporttasche ins Wohnzimmer. Da fragt man sich, ob sie eine Nacht mit einer Woche verwechselt hat...

"Also, mein Teddy, wo darf ich schlafen?"
"Warte doch, bis die anderen kommen" sagte ich und stellte schonmal die Snacks auf den Tisch.

"Wer kommt denn noch?" Hat sie meine Nachricht überhaupt gelesen?
"Ich habe dir doch geschrieben, dass Ben und Marco auch kommen."
"Ahhh. Ja. Genau. Wer war Ben doch gleich?" Lachend verdrehte ich meine Augen.

Als jemand erneut an der Tür klingelte, sprang Anni auf und öffnete diese. Ein überraschter Ben betrat das Haus.
"Saaaaam? Wer ist das?" Fragte dieser und umarmte mich.
"Anni, meine beste Freundin."

Im Gegensatz zu Anni kam dieser mit nur einem Rucksack. Nun ja. Er ist ja auch kein Mädchen.
"Hmm, schmecken die gut!" Sagte er, nachdem er einen selbstgebackten Keks in den Mund schob.

Und nochmal klingelte es an der Tür. Dieses Mal war ich die jenige, die zur Tür lief.
"Hey, meine Prinzessin" sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Dann schoss sein Blick ins Wohnzimmer, wo uns Anni und Ben anstarrten.
"Von mir aus kann ja Anni hier sein. Aber warum musstest du diesen Idioten einladen?!" Fragte er mich leise und genervt.

"Wenn du mein Freund sein willst, musst du akzeptieren können, dass ich auch einen besten Freund habe." Sagte ich und hüpfte gut gelaunt ins Wohnzimmer.

"Du bist mir eine Erklärung schuldig" flüsterte mir Ben zu. Ich nickte nur und sprang auf die Couch, dicht gefolgt von Anni.

"Also, Leute! Was wollen wir machen?" Fragte Anni, als wäre sie die Anführerin.
"Wahrheit oder Pflicht!" Rief Marco.
"Zu viert? Ist es nicht langweilig?" Fragte dann auch Ben.
"Ne, lasst es uns doch mal versuchen" versuchte Marco jeden umzustimmen, was ihm auch sehr schnell gelungen ist.

Zu viert saßen wir im Kreis auf dem Boden.
"Lasst dann aber lieber Flaschendrehen spielen" sagte ich und hohle eine Flasche.
"Mit Befragungen! Wenn jemand etwas nicht machen will oder die richtige Antwort verweigert. Diese Person soll dann...ähm..." Marco fiel nichts ein.
"Sam küssen" beendete Ben Marcos Satz.

"Ne, Ne, ne. Das kannst du vergessen!" Fauchte Marco.
"Gut, Dann Schlag du was vor."
"Der muss dann heute auf dem nackten Boden schlafen."
"Das ist langweilig" mischte sich auch Anni ein.

"Aber harmlos. Los, wir wollen jetzt spielen" sagte ich und klatschte dabei in meine Hände.

Ich drehte die Flasche. Alle starrten sie an. Bis sie dann bei Anni stehen blieb.
"Hast du irgendein Gehemnis, dass du mir aber verschweigst?" Fing ich locker an.
"Vor dir? Niemals" lachte sie und drehte diese Flasche.

Dieses Mal blieb sie bei Ben stehen.
"Magst du Marco?" Fragte sie leicht Belustigt.
"Habe nichts gegen ihn" gab er locker von sich.

Als die Flasche dann auch bei mir ankam, fragte Ben eine sehr interessante Frage.
"Was würdest du tun, wenn Marco dir fremdgehen würde?"

Marco würde mir nie fremdgehen. Da bin ich mir sehr sicher.
"Ich würde NIE fremdgehen!" Schrie Marco.
"Das war nur ein Beispiel, entspann dich" beruhigte ihn Anni.

"Ich würd ihn hassen. Aber so richtig hassen" sagte ich ehrlich und drehte.
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"Okay, Marco. Kannst du es dir vorstellen, mit Sam zu schlafen?" Fragte Anni und lachte wie immer.
Ich glaube ich Lief rot an... Danke, Anni.

"So Richtig miteinander schlafen?" Stellte er sich dumm an.
"Ja, Mann. Geschlechtsverkehr" sagte Ben und klatschte mit seiner Hand gegen seine Stirn.
"Gerne" sagte Marco und ich will echt nicht wissen, was er sich vorgestellt hat. Wirklich nicht. Denn sein Gesicht sah für den Rest des Spiels wirklich anders aus. So voller Vorstellungen. Ekelhaft.

Ben und Anni flüsterten. Ah. Danke, dass ich an dem Gespräch teilnehmen darf.

"Wir denken, wir gehen jetzt. Ihr braucht wohl Zeit für euch zwei" sagten Anni und Ben lachend im Chor und rannten mit ihren Taschen aus dem Haus. Super. Jetzt darf ich mit diesem Perversling hier allein sein.

"Naa?" Fragte er und rutschte etwas näher zu mir.
Ich guckte ihn fragend an. Dieses 'Naa' klingt nicht so gut.

"Also. Wenn du willst, Dann können wir jetzt bisschen...Spaß haben. Wenn du nichts dagegen hast" sagte er und fuhr mit seiner Hand meine Beine entlang und küsste vorsichtig meinen Nacken. Warum wusste ich, dass er sowas fragen würde?

"Marco...Ich...Nein." sofort setzte er sich wieder normal hin.
"Ich bin nicht bereit dazu und so schnell."
"Okay, verstehe ich" sagte er und lächelte mich warm an.
"Danke."

"Lass uns nen Film gucken!" Schlug er vor und stand auf.
"Habt ihr Netflix?"
"Ja."
"Super! Dann können wir uns jetzt einen schönen Film aussuchen" sagte er und setzte sich wieder auf den Boden, während ich aber Aufstand und er dann auch beschloss wieder aufzustehen.

Ich klappte die Couch aus und legte dort Kissen und Decken hin, während sich Marco einen Film aussuchte.
Noch ein paar Snacks. Perfekt.

Marco setzte sich hin und wartete darauf, dass ich mich ebenfalls hinsetzte.
Ich kuschelte mich an seine Brust und genoss wieder den Moment mit ihm. Ach, er ist einfach der Beste.

"Du, Sammy? Was magst du an mir eigentlich am liebsten?" Fragte er dann urplötzlich. Okay? Schlimmer als eine Frau.

"Dass du so lieb zu mir bist" sagte ich.
"Und was magst du an mir nicht?" Hat er nichts anderes zu tun?
"Dass du sehr schnell eifersüchtig bist" gab ich ehrlich zu.

Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
"Tut mir leid, meine Prinzessin. Ich will dich nur nicht verlieren." Warum muss er so süß sein?

"Was magst du denn an mir am liebsten?" Stellte ich seine Frage.
"Ich liebe deine Art, wie du mich anguckst. Oder wie nervös und rot du wirst, wenn dir was peinliches passiert" sagte er und lachte leicht.

"Und was magst du an mir nicht?"
"Dass du diese Frage stellst. Für mich gibt es nichts an dir, was ich nicht leiden kann." Er drückte mich näher an sich ran.

"Ich liebe dich, meine kleine Prinzessin." Nochmal drückte er einen Kuss auf meinen Haaransatz.
"Ich dich auch, mein großer Prinz" sagte ich kichernd und gähnte.

"Jeder liebt mich."
"Musstest du jetzt diese Atmosphäre zerstören?" So ein Arschloch.
"Sorry" sagte dieser nur lachend, bevor ich dann in seinen Armen einschlief.


Alles nur Betrug! Oder etwa nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt