Prolog

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Seine Augen waren weit aufgerissen, seine Pupillen groß, das Weiße, was kaum zu sehen war, blutrot. Er hatte doch immer bernsteinfarbene Augen gehabt, aber ich war mir dessen nicht so sicher. Aber in diesem Moment achtete niemand auf seine Augen, obwohl sie doch das Tor zur Seele waren. Oder?

Die Panik breitete sich nicht nur in seinen Augen aus. Sein Gesicht versteift und leichenblass. Der Körper von Zuckungen und Stößen durchfahren.

Niemand tat etwas.

Wieso tat niemand etwas?

Ich duckte mich etwas benommen zu ihm hinunter und drückte ihn auf den Boden zurück, da sein Körper immernoch nicht still liegen konnte. Ich sagte leicht, wie ein Hauch eines Luftzuges, dass er keine Panik haben solle und dass bald jemand zur Hilfe käme. Trotzdem brach in mir selber Panik aus und ich konnte kaum mehr klar denken. Tief ein und ausatmen. Klar denken. ,,Ein Notarzt! Ruft mal bitte jemand einen verdammten Krankenwagen? Jetzt sitzt nicht so dumm rum sondern tut irgendwas!" Bevor ich realisierte, dass ich diese Rufe von mir gegeben hatte, sah ich, wie scheinbar die ganzen Leute mit ihren zuvor noch offenen Mündern aus ihrer Hülle der Starre entflohen und manche mit zittrigen Fingern ihr Handy zückten, um endlich einen Anruf zu tätigen.

Während ich dies beobachtete, merkte ich nicht, wie der Junge neben mir aufhörte zu atmen und in eiskalter Ruhe auf dem Boden verharrte...

©2014 von Gylnea.

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The other Lizard.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt